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Spektakuläre Passstraßen in den Alpen


Auf sechs Kurvenstars staufrei in den Süden

srt, Sabine Metzger

Aktualisiert am 26.07.2016Lesedauer: 5 Min.
Die Großglockner Hochalpenstraße ist der Klassiker unter den Alpenpässen.Vergrößern des BildesDie Großglockner Hochalpenstraße ist der Klassiker unter den Alpenpässen. (Quelle: Großglockner Hochalpenstraße/SRT-bilder)
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Im Sommer zieht es viele in den Süden. Weil die meisten gleichzeitig losfahren, sind Staus auf Autobahnen programmiert. Doch der Ärger lässt sich umgehen. Wir haben sechs Routen zusammengestellt, auf denen Sie Kurvenspaß und Panoramagenuss erleben - sehen Sie selbst in unserer .

Im Höhenrausch an den Gardasee

Der Gardasee lockt mit mediterranem Flair, Surf- und Badefreuden. Ein wunderbarer, autobahnfreier Kurvenspaß bringt Urlauber von Füssen/Reutte kommend durch die eindrucksvolle Tiroler Zugspitzregion und über den Fernpass (1210 Meter) nach Imst ins Inntal. Weiter nach Landeck und Nauders geht es über den Reschenpass (1510 Meter) hinunter nach Mals in den sonnigen Vinschgau in Südtirol. Für Höhenmeter- und Kurvenfans empfehlen wir in Richtung Bormio das Stilfserjoch (2757 Meter), den höchsten Gebirgspass der Ostalpen und die Verbindung von Südtirol in die Lombardei. Die schmale Straße schraubt sich in meist engen Serpentinen auf die Passhöhe von 2757 Metern empor, wobei ein Höhenunterschied von 1700 Metern überwunden wird. Das bedeutet: Kurven ohne Ende.

Hinunter ins Veltlin sind es dann sage und schreibe 48 aussichtsreiche Kehren. Weiter in den Süden geht es über Pass Nummer vier: den Gavia-Pass (2621 Meter). Er verbindet auf einer Länge von 43 Kilometern mit einem Höhenunterschied von 1400 Metern Bormio mit Ponte di Legno im Süden, inklusive Panoramaschau auf die Gletscher der Adamello-Gruppe. Über den Tonale-Pass (1883 Meter) geht es weiter nach Madonna di Campiglio - und bald schon ist man in Riva del Garda am Nordufer des Gardasees.

"Brennerfrei" nach Meran

Wer auf dem Weg nach Italien die Brennerautobahn meiden und dafür jede Menge landschaftlicher Highlights neben der Straße genießen möchte, dem sei diese Tour ans Herz gelegt: von Innsbruck durch das Sellrain-Tal ins Ötztal und über das Timmelsjoch (2509 Meter) nach Südtirol. Ausgangspunkt ist die Ortschaft Kematen westlich von Innsbruck. Von München aus ist Kematen über die mautpflichtige Inntal-Autobahn erreichbar oder "pickerlfrei" via Garmisch-Partenkirchen (A95), Mittenwald und den Grenzübergang Scharnitz.

Erste Zwischenetappe ist Kühtai im Sellrain-Tal. Rechts und links der sanft kurvigen Straße ragen gut 2500 Meter hohe Gipfel empor. Danach geht es wieder bergab hinunter ins Ötztal, die Ötztaler Ache entlang zur Party-Hochburg Sölden und weiter nach Hochgurgl. Dort beginnt ein Schmankerl für geübte Kurvenfahrer: die Fahrt über das 2509 Meter hohe Timmelsjoch. Sie führt über 44 Kehren durch die Ötztaler Gletscherwelt bis zu den Südtiroler Weinbergen ins Passeier- und Etschtal. Der Weg ist garniert mit Panorama-Highlights wie den Gletscherriesen Schalfkogel (3537 Meter), Karlesspitz (3462 Meter) und Hochwilde (3480 Meter), der engen Schlucht der Passer im Passeiertal und dem milden Klima auf dem Weg hinunter nach Meran.

Pässe-sammelnd an die obere Adria

Die Adria steht als Badeurlaubsziel ungebrochen hoch in der Gunst der Urlauber. Leider wird dies oft durch Staumeldungen untermauert, die zu Ferienbeginn beständig aus dem Radio tönen. Unser Tipp: hinter München der Inntalautobahn nur bis Kufstein und dann den Schildern "Felbertauern" folgen. Weit reicht der Blick auf das mächtige Felsmassiv des Wilden Kaisers. Über Kitzbühel, Jochberg, Pass Thurn geht es nach Mittersill. Nächste Station ist Lienz, das entweder direkt über den Felbertauerntunnel (Maut: 20 Euro) oder ein Stück weiter östlich von Bruck aus über die Großglockner Hochalpenstraße (Maut: 30 Euro) erreicht werden kann.

Sie ist der Klassiker unter den Alpenpässen. Auf 48 Kilometern führt sie mit 36 Kehren bis auf 2504 Meter Höhe ins Herz des Nationalparks Hohe Tauern. Durch einzigartige Gebirgswelt mit blühenden Almwiesen, duftenden Bergwäldern und mächtigen Felsen kurvt sie sich hinauf zum höchsten Berg Österreichs, dem Großglockner (3798 Meter). Von Lienz geht es über den Gailberg-Sattel (981 Meter) und den Plöcken-Pass (1357 Meter) nach Udine und pfeilgerade an die Adria.

Kurvenstars nach Slowenien

Wer Kroatien oder Griechenland als Auto-Ziel hat, der fährt gemeinhin auf der Tauern-Autobahn, vorbei an der Mozart-Stadt Salzburg. Freunde von Pass-Straßen biegen aber spätestens in Radstadt von der Autobahn ab, denn danach droht Blockabfertigung vorm Tauern- und Katschberg-Tunnel. Stattdessen geht es in Richtung Radtstädter Tauernpass (1738 Meter): Schon im Altertum nutzte man die heutige Katschbergstraße (B99), die von Radstadt im Ennstal über den Pass nach Tweng und Mauterndorf im Lungau und schließlich über Sankt Michael im Lungau und den Katschberg-Pass (1641 Meter) nach Kärnten führt. Direkt auf dem Pass liegt der Wintersportort Obertauern.

Eine schöne Alternativroute zur Autobahn auf dem weiteren Weg Richtung Klagenfurt und Wörthersee bietet die reizvolle Tour über die Turracher Höhe (1763 Meter). Die auf der Passhöhe am westlichen Ufer des Turracher Sees entlang führende Turracher Straße (B95) verbindet das Obere Murtal in der Steiermark mit dem in Kärnten gelegenen Oberen Gurktal sowie weiter über Feldkirchen nach Klagenfurt im Süden. Südlich von Klagenfurt und der Drau führt der Loiblpass (1367 Meter) in steilen Kehren über die Karawanken ins slowenische Oberkrain.

Komfortabler Kurvenspaß ins Tessin

Der San-Bernardino-Pass im Kanton Graubünden ist ein weiteres Kurven-Highlight, das durch reizvolle Berglandschaften und Schluchten führt. 1967 wurde der knapp sieben Kilometer lange San-Bernardino-Tunnel eröffnet. Landschaftsgenießer fahren jedoch lieber weiter auf der kurvenreichen, alten Pass-Straße zwischen Hinterrhein und Soazza. Etwa 60 enge Kehren erwarten sie auf der 26 Kilometer langen Strecke. Auf der Passhöhe auf 2066 Metern breitet sich ein kleiner See gegenüber dem Hospiz aus. Vom Süden weht schon die Wärme des Tessins herauf. Die Abfahrt auf der Südseite ist gut ausgebaut, jedoch schmal.

Hat man sich bis Bernardino hinabgekurvt, geht es weiter bergab, der alten Passtrasse folgend über Pian San Giacomo bis hinein nach Bellinzona. Von dort ist nach ein paar Kilometern der Lago Maggiore erreicht. Am Nordzipfel liegt Locarno, ein elegantes und mondänes Städtchen mit ebensolchem Publikum. Ein Großteil des Sees liegt aber in Italien. Wer also am Ufer entlang fährt, der kommt auf der Autostrada ins Shopping-Paradies Mailand nach Bella Italia.

Südlicher Superlativ an die Riviera

Der Tipp schlechthin auf dem Weg weiter nach Südfrankreich: Ist erst der San Bernardino passiert und die Autobahn nach Turin genommen, dann sollte man unbedingt in Richtung Cuneo die Landstraße nehmen: Der südlichste aller großen Alpenpässe, der Colle di Tenda, französisch Col de Tende (1871 Meter), verbindet den Großraum Turin und Nizza. Die Nordrampe beginnt in Vernante und führt über Limone Piemonte in zwölf Kehren bis auf die Passhöhe.

Spektakulär wird dann die Abfahrt Richtung Ventimiglia am Ligurischen Meer. 48, teils dicht übereinanderliegende Kehren schlängeln sich atemberaubend gen tiefblaues Mittelmeer. Die Südrampe ist nur zum Teil asphaltiert, die obersten 16 Kehren sind Schotter, das letzte Stück kann man aber im Tunnel unterfahren. Direkt am Col de Tende beginnt übrigens nicht nur der französische Fernwanderweg "Panoramique du Mercantour" (GR 52A), über den Pass verläuft auch die Grande Traversata delle Alpi - für die Alpenüberquerung per Pedes. Garantiert staufrei!

Autobahngebühren im Überblick:

  • Österreich: Zehntages-Vignette 8,80 Euro, Zwei-Monats-Vignette 25,70 Euro.
  • Schweiz: Autobahnvignette 38,50 Euro.
  • Slowenien: Sieben-Tages-Vignette 15 Euro, Monatsvignette 30 Euro.
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