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Vorsicht vor Bernstein an Nord- und Ostsee


Vorsicht vor vermeintlichem Bernstein an Nord- und Ostsee

Kerstin Seitz

Aktualisiert am 03.06.2016Lesedauer: 2 Min.
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Ein Warnschild auf Usedom.Vergrößern des Bildes
Ein Warnschild auf Usedom. (Quelle: Picturealliance-dpa-ZB)

Er hat eine faszinierende Farbe und erinnert an vergangene Zeiten: Bernstein. Der Stein aus fossilem Harz landet immer wieder in den Taschen von Urlaubern an Nord- und Ostsee - doch oft kommt es zu gefährlichen Verwechslungen.

Bernstein selbst ist harmlos. Aber er hat einen gefährlichen Doppelgänger: Weißen Phosphor. Und dieser entzündet sich im trockenen Zustand. Durch die Flamme, die bis zu 1300 Grad erreicht, wurden schon mehrere Menschen verletzt, die den vermeintlichen Bernstein in die Hosentasche steckten und sich somit schwere Verbrennungen zuzogen, als dieser getrocknet war und anfing zu brennen.

Wie kann ich mich schützen?

Wer dennoch unbedingt Bernstein sammeln will, sich aber nicht sicher ist, was er da eigentlich gefunden hat, sollte einen verschließbaren (metallischen) Behälter mit Wasser dabei haben, um den Stein dort aufzubewahren. Danach einfach auf einer feuerfesten Unterlage trocknen lassen und abwarten, was passiert. Fängt der "Bernstein" jedoch schon in der Kleidung Feuer, sollten die Kleider sofort ausgezogen werden. Hierbei ist wichtig, dass das Feuer nicht mit Wasser gelöscht wird, da in dieser Verbindung ätzende Phosphorsäure entstehen kann. Feuchter Sand zum Ersticken hingegen ist hilfreich. Phosphorreste auf der Haut müssen schnell entfernt werden, denn auch diese entzünden sich sonst wieder.

Wie kommt der giftige Phosphor ins Meer?

Im Zweiten Weltkrieg wurden allein über der Ostsee schätzungsweise 4000 mit Phosphor gefüllte Brandbomben abgeworfen. Einige Sprengkörper der britischen Luftwaffe verfehlten ihr Ziel und landeten im Meer. Einige detonierten, andere nicht - sie gingen alle unter. Zusätzlich wurden sowohl kurz vor Kriegsende chemische Waffen von den Nazis im Meer versenkt, damit sie den Feinden nicht in die Hände fielen, als auch nach Kriegsende von den Besetzungsmächten. Wissenschaftler vermuten, dass insgesamt über 150.000 Tonnen chemische Kampfstoffe in der Nord- und bis zu 65.000 Tonnen in der Ostsee gelandet sind. Es ist nicht auszuschließen, dass aus den verrosteten Sprengkörpern noch immer Phosphor austritt.
Usedom ist hier besonders betroffen, aber auch in Schleswig-Holstein gab es schon Fälle dieser Art. Wie viele es seit Ende des Krieges waren, wurde allerdings nicht erfasst, da Phosphor offiziell nicht als Kampfmittel gilt.

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