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Formel-1-Verkauf: Was der Liberty-Media-Deal für Fans bedeutet


Fragen und Antworten
Verkauf der Formel 1 hat auch Folgen für Fans

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 08.09.2016Lesedauer: 3 Min.
Mehr Chancengleichheit: Die neuen Eigentümer wollen die Formel 1 wieder spannender machen.Vergrößern des BildesMehr Chancengleichheit: Die neuen Eigentümer wollen die Formel 1 wieder spannender machen. (Quelle: dpa-bilder)
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Die Formel 1 tritt in ein neues Zeitalter ein. Vieles dürfte sich verändern, selbst wenn Bernie Ecclestone die Geschäfte vorerst weiter führen soll. Die Folgen nach der Übernahme durch den US-Milliardär John Malone und sein Unternehmen Liberty Media dürften kurz- und langfristig unterschiedlich sein.

Allerdings muss der milliardenschwere Deal, der im ersten Quartal des nächsten Jahres finalisiert werden soll, auch noch Hürden nehmen. Er hätte überdies auch Folgen für die Fans.

Bis wann bleibt Bernie Ecclestone im Amt?

Ecclestone soll drei weitere Jahre die Geschäfte führen. Das macht er seit fast 40 Jahren, nachdem er Ende der 70er Jahre die TV- und Werberechte gekauft hatte. Beim Verkauf an den bisherigen Eigentürmer CVC hatte das Investmentunternehmen Ecclestone im Amt gelassen.

Genauso macht es nun Liberty Media. Ende 2019 wäre Ecclestone 89 Jahre alt. "Und wahrscheinlich könnte ich dann zurücktreten oder was anderes machen", sagte Ecclestone der Zeitung "The Telegraph".

Warum lässt der neue Besitzer Ecclestone im Amt?

Ecclestone hat sich praktisch unersetzlich gemacht. Der Brite weiß das und setzt das ein. "Eines Tages, wenn ich nicht da sein werde, wird eines der größten Probleme sein, dass ich wirklich gute Beziehungen zu den Rennpromotern habe", sagte Ecclestone einmal dem "Independent": "Manche von denen haben mir gesagt: 'Wenn Du nicht da bist, sind wir es auch nicht'. Das ist die Gefahr."

Denn Ecclestone macht die Verträge. So wenig nachhaltig Ecclestones Formel-1-Modell auch ist, die Veranstalter konnten und können sich auf sein Wort verlassen.

Wie wird das neue Geschäftsmodell?

CVC und Ecclestones primäres Ziel war: Gewinn machen. Erreicht wurde es vor allem mit horrenden Gebühren für die Steckenbetreiber, die diese an das Formula One Management zahlen. Für Strecken, die nicht staatlich subventioniert werden, ist dies ein wachsendes Problem.

Einzige Einnahmequelle für die örtlichen Betreiber sind die Zuschauer-Tickets. Alle weiteren Gelder aus Werbung und Vermarktung fließen an die Formel-1-Rechteinhaber. Dazu zählt auch das Geld aus den TV-Verträgen. Rund 100 Sender weltweit haben Verträge mit der Formel 1, in Deutschland sind es RTL und der Bezahlsender Sky. Die Hälfte der Gesamteinnahmen fließt an die Teams - gemäß der Platzierungen in der Konstrukteurs-WM.

Noch ist offen, wie Liberty Media die Formel 1 frisieren will. Der Geschäftsführer und Präsident, Greg Maffei, spricht von einer langfristigen Perspektive und von einem Ertrag für die Fans, Teams und die Anteilseigner von Liberty. Sicherlich wird das Unternehmen versuchen, das bislang schleppende Geschäft mit der Formel 1 in den USA voranzubringen.

Zudem dürften die neuen Besitzer viel stärker auf steigende Erlöse mit den Bewegtbildern und aus den digitalen Medien setzen. Auch die Teams sollen als Mit-Investoren gewonnen werden.

Was bedeutet der Besitzerwechsel für die deutschen Fans?

Sollte Liberty Media wie erwartet die Strategie im TV-Bereich ändern und künftig das frei empfangbare Fernsehen aussperren, müssten sich viele Formel-1-Fans in Deutschland umgewöhnen. RTL hat allerdings noch bis Ende 2017 einen Vertrag und besitzt zudem darüber hinaus wohl noch eine Option für Live-Bilder von den Rennen.

Mittelfristig allerdings könnte die Formel 1 auch in Deutschland komplett im Pay-TV verschwinden. Rennstrecken wie in Hockenheim oder der Nürburgring können indes darauf hoffen, dass der neue Eigentümer die Gebühren für die Kurs-Betreiber senkt. In diesem Fall könnten auch Ticketpreise fallen und der Besuch eines Grand Prix für Fans wieder attraktiver weil billiger werden.

Laut "Bild" mussten Ausrichter wie Dubai oder Aserbaidschan zuletzt bis zu 50 Millionen Euro für die Rennen hinlegen. Dieser Preis wurde letztlich auf die Ticketpreise umgelegt. Da Liberty Media seine Gewinne vor allem durch Bewegtbilder ziehen will, wird sich das positiv auf Eintrittskarten auswirken.

Die sinkenden Gebühren werden sich zudem auf die Betreiber in Europa auswirken, die sich die Rennen wieder eher leisten können.

Gibt es wieder mehr Spannung bei den Rennen?

Die Zwei-Klassen-Gesellschaft soll nach Bestreben des neuen Eigentümers nach und nach verschieden - es soll mehr Chancengleichheit geben. Schaffen will Liberty Media laut "Bild" durch eine neue Gewinnverteilung.

Bisher haben die Großen mit Ferrari und Mercedes an der Spitze am meisten kassiert. Das soll sich ändern. Die Diskrepanz zwischen Arm und Reich soll angepasst werden - was die Möglichkeiten der kleinen Teams erhöhen könnte.

Kann der Deal noch scheitern?

Theoretisch ja. Unter anderem müssen wohl auch die Europäische Union und der Internationale Automobilverband FIA zustimmen, unter dessen Dach die Formel 1 antritt. Auch die Anteilseigner von Liberty Media müssen Grünes Licht geben.

Das Unternehmen rechnet mit der endgültigen Übernahme im ersten Quartal 2017. Die Liberty Media Group wird dann auch in Formula One Group umbenannt.

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