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2. Bundesliga: HSV empfängt St. Pauli – zwei Fans, fünf Fragen


Stadtderby in Hamburg
"Wir sind dran"

  • Noah Platschko
Von Noah Platschko

21.01.2022Lesedauer: 4 Min.
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Jubel im Hinspiel: Der FC St. Pauli gewann ein umkämpftes Derby zu Hause mit 3:2 – Simon Makienok erzielte das zwischenzeitliche 2:1 für den Kiezklub.Vergrößern des Bildes
Jubel im Hinspiel: Der FC St. Pauli gewann ein umkämpftes Derby zu Hause mit 3:2 – Simon Makienok erzielte das zwischenzeitliche 2:1 für den Kiezklub. (Quelle: KBS-Picture/imago-images-bilder)

Der eine hält es mit dem FC St. Pauli, der andere drückt dem HSV die Daumen. t-online hat vor dem mit Spannung erwarteten Stadtderby mit zwei Fans gesprochen – und auch einen kleinen Blick in die Zukunft gewagt.

Heute Abend ist es so weit: In Hamburg wird wieder um die Stadtmeisterschaft gekämpft, der FC St. Pauli ist im Volksparkstadion zu Gast. Beide Teams treffen dabei mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen aufeinander.

Während der HSV nach einer couragierten Vorstellung und einem kuriosen Elfmeterschießen Bundesligist 1. FC Köln aus dem Pokal warf, triumphierte der Kiezklub nur wenige Stunden später über Vorjahressieger Borussia Dortmund.

Doch welches der beiden Teams geht nun als Favorit in die Partie? St. Pauli führt die Tabelle mit sechs Punkten vor den Rothosen an, der HSV (Platz fünf) darf sich eine Niederlage wohl kaum erlauben, will er den Stadtrivalen in dieser Saison noch einholen.

Wie gehts aus? Wer hat die besseren Chancen auf den Sieg? t-online hat mit zwei Fans der jeweiligen Seite gesprochen. St. Pauli-Anhänger Niko Hüls und HSV-Fan Nils Bomhoff wünschen sich nichts mehr als einen Sieg im direkten Duell.

Zwei Fans, fünf Fragen

t-online: Herr Hüls, Herr Bomhoff: Wer gewinnt das Derby?

Niko Hüls: Das Derby gewinnt natürlich die Nummer eins der Stadt, der große FC St. Pauli. Allein schon, weil sie immer noch den emotionalen Vorteil haben gegenüber dem Verein an der Müllverbrennungsanlage (hier erfahren Sie mehr). Außerdem hat St. Pauli vier der letzten fünf Derbys gewonnen – und keins verloren. Das 2:2 in der Liga zuletzt gegen Aue war ausbaufähig, aber beim Sieg über den BVB im Pokal haben sie gezeigt, dass sie zu Recht da stehen, wo sie stehen: ganz oben in der Tabelle.

Nils Bomhoff: Natürlich gewinnt der HSV. Es ist an der Zeit. In den letzten Spielen hatten wir immer viel Pech, die Derbybilanz ist grottenschlecht. Auch von der sportlichen Ausgangslage her braucht der HSV den Sieg dringender. Wir sind dran.

Sie müssen sich entscheiden: Pokalsieg oder Aufstieg – was nehmen Sie?

Hüls: Für St. Pauli wäre der Aufstieg sicher zielführender, rein von der Wirtschaftlichkeit. Aber aus romantischen Gesichtspunkten wäre der Pokalsieg samt Teilnahme an der Europa League als Zweitligist die geilere Geschichte. Deshalb Pokalsieg.

Bomhoff: Auf jeden Fall den Pokalsieg. Die Sternenkonstellation ist so, dass der HSV die Chance hat, ein Mal in 1.000 Jahren wieder einen Titel zu gewinnen. Ob man dieses oder nächstes Jahr den Aufstieg schafft, ist nicht so entscheidend. Und wenn man ganz ehrlich ist: Das Leben in der 2. Liga macht nicht weniger Spaß als in der Bundesliga, weil man viel mehr Erfolgserlebnisse hat. Auch was die Mannschaften angeht ist die 2. Liga so attraktiv, dass ich mich frage, ob man überhaupt aufsteigen muss, um dann von Minute eins wieder gegen den Abstieg zu spielen.

Rückblick aufs Hinspiel: War das ein Foul an Jatta? (Hier gehts zur Szene) Hat Pauli verdient gewonnen?

Hüls: Es war ein Foul. Mein guter Freund Nils hat es mir auch mehrfach geschrieben. Trotzdem hat St. Pauli die komplette 90 Minuten betrachtet völlig verdient gewonnen. Jetzt heißt es aber ab zum nächsten Derbysieg.

Bomhoff: Natürlich war das ein Foul – und es war spielentscheidend. Bei Elfmeterpfiff wäre der HSV vermutlich 2:1 in Führung gegangen. Sportlich hat Pauli die Partie zwar nicht unverdient gewonnen, aber es war eben ein ganz klares Foul.

Sie dürfen noch diesen Winter (kostenfrei) einen Spieler vom FC St. Pauli/HSV holen. Für welchen entscheiden Sie sich?

Hüls: St. Pauli ist auf allen Positionen so gut aufgestellt, dass sie eigentlich keinen Spieler vom HSV bräuchten. Sebastian Schonlau gefällt mir sehr gut, auch zu Robert Glatzel oder Bakery Jatta würde ich nicht nein sagen.

Bomhoff: Wir haben zwar Robert Glatzel, aber trotzdem würde ich mich für Guido Burgstaller entscheiden. Er wäre eine super Ergänzung für den Sturm. Ein Routinier mit viel Erfahrung. Der würde uns guttun.

Wo steht der HSV/St. Pauli im Mai 2024?

Hüls: Auf dem 16. Platz der Bundesliga – inklusive bereits gewonnenem Hinspiel in der Relegation gegen den HSV (lacht).

Bomhoff: Abstiegskampf in der Bundesliga.

++ Über die beiden Fans und wie sie zu ihrem Verein kamen ++

Hüls: Schon als ich zehn oder elf war, saß ich Ende der 1980er Jahre beim alten Millerntor in den Bäumen, weil es im Stadion keine Plätze mehr gab. Der Verein und die Anti-Haltung, die dort gelebt wird, hat mich so fasziniert, dass der Verein für mich seitdem in Hamburg die klare Nummer eins ist. St. Pauli war für mich immer die gelebtere Alternative. Als Werder und Pauli-Fan hab ich damit den gemeinsamen Nenner: nie der HSV.

Bomhoff: Ich bin in Hamburg geboren und hier im Umfeld aufgewachsen. Als Kind war ich häufiger mal im Stadion, sowohl beim HSV als auch bei Pauli. Da fand ich beide Klubs cool. Da war mir noch nicht bewusst, dass man das ja gar nicht darf. Ich glaube am Ende ist es der HSV geworden, weil der Verein sportlich größer war und immer erste Liga gespielt hat – die Älteren werden sich erinnern.

Verwendete Quellen
  • Gespräche mit Niko Hüls und Nils Bomhoff
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