FC Bayern: Trainer Thomas Tuchel reagiert genervt auf Hamann-Kritik

Den FC Bayern plagen aktuell enorme Verletzungssorgen. TV-Experte Didi Hamann sieht den Grund dafür auch im Training. Thomas Tuchel reagiert gereizt.

Der FC Bayern geht personell zum wiederholten Male in dieser Saison auf dem Zahnfleisch. Nachdem sich bereits Serge Gnabry im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal (2:2) einen Muskelfaserriss zugezogen hatte, musste im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln (2:0) auch Kingsley Coman mit einer Muskelverletzung vom Platz und fällt wochenlang aus.

Es ist die insgesamt 24. Muskelverletzung eines Bayern-Spielers in dieser Saison. Anlass genug für Sky-Experte Didi Hamann über den Grund dafür zu spekulieren. "Irgendwas stimmt da nicht", sagte er in der Sendung "Alle Spiele – Alle Tore". "Entweder trainieren die zu viel oder zu wenig. Mein Gefühl ist, dass die zu wenig trainieren. Das habe ich auch gehört", so Hamann weiter.

"Da müssen sich die Bayern hinterfragen"

In der Laufleistung der Bayern sieht der 50-Jährige den Grund für die Verletzungen auf jeden Fall nicht. "Das ist mit Darmstadt die Mannschaft, die am wenigsten läuft. Natürlich sind Gnabry und Coman verletzungsanfällig. Aber 24 Muskelverletzungen. Der Trainer stellt sich hin und sagt 'schon wieder zwei verletzt'."

Leverkusen habe mehr Spiele gemacht als die Bayern und alle Spieler seien fit. Das sei auch ein Grund für die Tabellensituation. "Da müssen sich die Bayern hinterfragen, was die medizinische Abteilung betrifft. Die habe so viel Leute unter Vertrag. Irgendwas stimmt da nicht. Das ist natürlich unglaublich bitter", so Hamanns Kritik.

Tuchel genervt: "Didi weiß es natürlich"

Bayern-Trainer Thomas Tuchel wurde auf der Pressekonferenz nach dem Spiel auf die Hamann-Kritik an seinem Training angesprochen und reagierte genervt. "Kann ich nicht drauf antworten. Didi weiß es natürlich", antwortete Tuchel knapp. Auch Bayern-Pressesprecher Dieter Nickels versuchte das Thema schnell zu beerdigen. "Vielleicht kommen wir ein bisschen davon ab, Bewertungen von außen sofort beantworten zu müssen."

Tuchel hatte sich in der Vergangenheit schon öfter öffentliche Auseinandersetzungen mit den Sky-Experten Hamann und auch Lothar Matthäus geliefert. Unter anderem hatte er im Rahmen des Bundesliga-Hinspiels gegen Borussia Dortmund an vorangegangener Kritik der Experten abgearbeitet, geriet außerdem in ein direktes Wortgefecht mit Matthäus.