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VfB Stuttgart auf Trainer-Suche: Warum eigentlich nicht Jogi Löw


VfB auf Trainersuche
Warum eigentlich nicht er?

  • Noah Platschko
Von Noah Platschko

Aktualisiert am 11.10.2022Lesedauer: 3 Min.
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Joachim Löw: Der Ex-Bundestrainer war Ende August an der Geschäftsstelle des VfB Stuttgart zu Gast.Vergrößern des Bildes
Joachim Löw: Der Ex-Bundestrainer war Ende August an der Geschäftsstelle des VfB Stuttgart zu Gast. (Quelle: IMAGO/Pressefoto Rudel/Herbert Rudel)

Wer wird neuer Trainer beim VfB Stuttgart? Die Kandidatenliste ist lang. Und einen klaren Favoriten scheint es noch nicht zu geben.

Es war eine Entscheidung, die Sven Mislintat so nie treffen wollte. "Ihr wisst, ich liebe den Rino", hatte der Stuttgarter Sportdirektor nach der 0:1-Pleite gegen Union Berlin am Sonntagabend beteuert. Doch da wusste er wohl schon, dass eine weitere Zusammenarbeit mit Pellegrino Matarazzo nur schwer vorstellbar ist.

Einen Tag später, am Montagnachmittag, stand die Entlassung des Stuttgarter Aufstiegstrainers fest. "Wir sind nun an einem Punkt angelangt, an dem wir davon überzeugt sind, dass die Trennung von Rino unausweichlich ist. Mir tut dieser Schritt extrem leid und ich möchte Rino an dieser Stelle ausdrücklich für seine großartige Arbeit für den VfB danken", drückte Mislintat in einem Klub-Statement sein Bedauern über den Rausschmiss aus.

Wie sehr die Entlassung Matarazzos menschlich auch geschmerzt haben dürfte, so notwendig schien sie ob der sportlichen Misere doch zu sein. Denn die Situation, in der sich der VfB Stuttgart im Oktober 2022 befindet, ist alarmierend. Als einziger von 56 Klubs in den drei deutschen Profiligen ist der VfB in der Saison 2022/2023 noch sieglos. Mit fünf Punkten nach neun Partien rangiert man auf dem 17. Tabellenplatz.

Noch prekärer stellt sich die Situation dar, schaut man auf die saisonübergreifende Punkteausbeute. Von den letzten 16 Partien konnten die Stuttgarter lediglich ein Spiel gewinnen. Im kompletten Jahr 2022 durften sich die Schwaben bislang erst über drei mickrige Bundesliga-Siege freuen. Beim 0:1 gegen Union kassierte der VfB zum 26. Mal in Folge im heimischen Stadion ein Gegentor – Negativrekord.

100 Spiele und mehr als 1.000 Tage

All diese Statistiken vereint führten an der Mercedesstraße zu der Erkenntnis, Matarazzo nach 100 Spielen und mehr als 1.000 Tagen im Amt von seinen Aufgaben zu entbinden. In der Hoffnung, mit frischem Wind auf der Trainerbank den Turnaround zu schaffen.

Dabei werden dem neuen Chefcoach zum Start zumindest machbare Aufgaben vor die Füße gelegt. Am Samstag gastiert mit dem VfL Bochum der Tabellenletzte in Bad Cannstatt, danach empfängt der VfB mit Arminia Bielefeld den Tabellenletzten der 2. Bundesliga im DFB-Pokal.

Doch wer soll den Turnaround schaffen bei den Schwaben?

Namen kursierten viele am späten Montagabend. Von Adi Hüter und Domenico Tedesco über Sebastian Hoeneß hin zu dem jüngst in Lyon entlassenen Peter Bosz. Laut "Sky" ist auch Zsolt Löw, langjähriger Assistent von Thomas Tuchel, ein Kandidat. Doch noch scheint es nicht den einen klaren Favoriten auf die Matarazzo-Nachfolge zu geben.

Ein Name, der den Verantwortlichen dabei auch im Kopf rumgeistern könnte, ist der eines anderen Löws. Nämlich der von Joachim Löw. Und bei genauerer Betrachtung dürfte die Frage erlaubt sein: Warum eigentlich nicht?

Bereits im August traf sich Löw am Stuttgarter Vereinsgelände zu Gesprächen mit den Verantwortlichen. Damals ging es um einen Job als Berater – den Löw ablehnte. Der 62-Jährige sieht sich weiter als Trainer. Stattdessen präsentierte der VfB Anfang September mit Sami Khedira und Philipp Lahm zwei Ex-Spieler des Klubs, die dem Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle beratend zur Seite stehen.

Gibt es die große Lösung?

Nun sucht der Klub händeringend nach einem Chefcoach – und der Ex-Bundestrainer könnte aus mehreren Gründen eine naheliegende Lösung sein. Löw hat eine Vergangenheit bei den Schwaben, und keine unerfolgreiche. Als Spieler und als Trainer war der Schwarzwälder beim VfB tätig, 1997 gewann er den DFB-Pokal. Löw ist heimatverbunden, wohnt weiter im Freiburger Breisgau. Die Nähe zum Schwarzwald wäre bei einer Übernahme des Stuttgarter Trainerpostens weiterhin gegeben.

Hinzu kommt, dass Löw sich als Vereinstrainer sieht. Beim VfB könnte er mit "seinen" Weltmeistern Khedira und Lahm zusammenarbeiten. Gut möglich, dass ihn die Konstellation gepaart mit der Aufgabe, seinen Ex-Klub in der Liga zu halten, reizt. Anfang April besuchte er zudem das Bundesliga-Spiel des VfB gegen Borussia Dortmund (0:2), saß zusammen mit seinem ehemaligen Co-Trainer Marcus Sorg neben Wehrle auf der Tribüne.

Auf einem ganz anderen Blatt steht hingegen, ob Löw überhaupt fußballerisch zu den Schwaben passen würde. Es hätte jedoch einen besonderen Charme, wenn er nach seiner Zeit als DFB-Trainer nicht etwa einen internationalen Topklub, sondern den kriselnden VfB übernehmen würde. Noch scheint diese Lösung nicht allzu realistisch zu sein. Doch passen könnte es.

Verwendete Quellen
  • Bericht in der "Sport Bild": "Löw sagte als Berater ab" (Print, kostenpflichtig)
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