DFB-Kontrollausschuss ermittelt Verbeek: "Ich habe mich schlecht behandelt gefühlt"
Christian Streich
Der Kontrollausschuss des DFB hat derweil ein Ermittlungsverfahren gegen Verbeek eingeleitet. Der Niederländer stehe unter Verdacht, sich im Anschluss an das Spiel gegen den SC unsportlich über Schiedsrichter Jochen Drees geäußert zu haben. Für die Auseinandersetzung mit Streich muss er aber ebenso wenig wie der Freiburger Trainer Konsequenzen befürchten.
Anstoß des Zorns war Streich selbst. Verbeek regte sich darüber auf, dass der Freiburger Cheftrainer während des Spiels laufend lautstark gelbe Karten für Spieler des Clubs forderte, den vierten Offiziellen bedrängte sowie die Nürnberger Bank und Verbeek beschimpfte: "Das war brutal, respektlos und unverschämt."
Streich wehrt sich
Die Vorwürfe wollte sich der Fußballlehrer aus dem Breisgau so nicht gefallen lassen und schoss am Tag nach dem Spiel im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung zurück: "Ich habe während der 90 Minuten kein Wort zu ihm gesagt. Unglaublich, was das für eine öffentliche Diffamierung ist! Ich weiß nicht, was mit ihm passiert ist, welche Ursprungshandlungen da abgelaufen sind. Aber öffentliche Diskreditierungen sind unterste Stufe."
Auch der Niederländer hatte sich am Morgen nach dem Abstiegsgipfel noch nicht beruhigt: "Er soll mich und meine Arbeit in Ruhe lassen. Ich habe mich schlecht behandelt gefühlt", sagt er bei Sky.
Verständnis von Manager Bader
Rückendeckung erhielt Verbeek vom eigenen Verein. Sportvorstand Martin Bader sagte nach den Vorkommnissen im Breisgau: "Wer Gertjan Verbeek kennt, weiß, dass etwas passiert sein muss, denn er ist authentisch."
Verbeek sei am Samstagabend "90 Minuten angegangen worden", meinte Bader, "da kann ich verstehen, dass er irgendwann eine Grenze setzt. "Wir sind keine schlechten Verlierer, wenn dieser Eindruck jetzt rüberkommt", ergänzte er im "Doppelpass" von Sport1. "Er konnte einfach nicht nachvollziehen, dass 90 Minuten immer in seine Richtung artikuliert wurde und zwar bei jeder Entscheidung."