VfB-Keeper rüffelt die eigenen Fans Ulreich: "Miese Töne gehen nicht"
Sven Ulreich
Der Schlussmann der Schwaben fordert vom eigenen Anhang mehr Geduld bei Heimspielen des abstiegsbedrohten VfB. Rückpässe zum eigenen Torhüter würden aus seiner Sicht zum Spielverlauf dazugehören: "Die meisten Gegner stehen sehr kompakt, das musst du auch mal quer oder zurück spielen, und warten, bis sich Lücken ergeben." Deswegen fordert er vor dem Heimspiel gegen Schalke 04 (am Sonntag ab 17.15 im T-Online.de Live-Ticker): "Das muss in die Köpfe der Zuschauer rein."
Kontergefahr bei schneller Spieleröffnung
In Stuttgart ist unter dem neuen Trainer Huub Stevens Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Der Niederländer will mit einer etwas defensiveren Art der Spieleröffnung besonders einfache Tore durch schnelle Gegenangriffe vermeiden. Ulreich überlegt deswegen zweimal, ob er das Spiel nach Ballgewinn schnell macht oder nicht: "Klar könnte ich das Spiel immer schnell machen, aber was bringt uns das, wenn Ibrahima Traoré auf Außen dann in Unterzahl eins gegen drei ist? In unserer Situation muss ich das genau abwägen."
Laut Ulreich ist diese zurückhaltende Spielweise auch dem aktuellen Abstiegskampf geschuldet: "Wenn wir anders dastehen würden, hätte das ganze Team auch mehr Selbstvertrauen – und ich würde unsere schnellen Außen vielleicht auch mal in Eins-Gegen-Eins-Situationen schicken."
Defensive unter Stevens besser
So aber bleibt die Devise der Stuttgarter aktuell: Vorsicht statt Nachsicht. Und das zahlt sich bislang aus. Kassierte der VfB in der Rückrunde unter Thomas Schneider noch alle 35 Minuten einen Gegentreffer, sind es unter Huub Stevens nun nur noch alle 77 Minuten. Die Spielweise wird sich bei den Schwaben deswegen so schnell nicht ändern.