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FC Bayern: Das steckt hinter der Verpflichtung von Xabi Alonso


Das steckt hinter Bayerns Verpflichtung von Xabi Alonso

t-online, mxm

29.08.2014Lesedauer: 4 Min.
Xabi Alonso (li.) und Bastian SchweinsteigerVergrößern des BildesXabi Alonso (li.) und Bastian Schweinsteiger tauschen sich im Halbfinale der Champions League aus. (Quelle: Bernd Müller/imago-images-bilder)
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Ein Weltstar für die Bundesliga: Mit Xabi Alonso hat der FC Bayern München einen Welt- und zweifachen Europameister sowie zweimaligen Champions-League-Sieger verpflichtet. Gleichzeitig handelt es sich um einen spontan wirkenden Last-Minute-Einkauf eines bald 33-jährigen Spaniers, dem bei Real Madrid die Bank drohte. Woran obendrein ein verstoßener Sohn des Rekordmeisters nicht ganz unschuldig war. Der vermeintliche Transfercoup des Doublesiegers, der schon im Topspiel beim FC Schalke 04 () im Kader stehen soll, wird von Fans und Experten überraschend skeptisch aufgenommen. "Das macht nicht wirklich Sinn, da stehen viele Fragezeichen dahinter", sagte beispielsweise Stefan Effenberg bei Sky.

Real erhält spanischen Meldungen zufolge rund acht Millionen Euro aus München, wo Alonso einen Zweijahresvertrag bis 2016 und die Rückennummer drei erhält. Seine persönliche Motivation für den Wechsel stellte er bei seiner Verabschiedung in Madrid klar. "Als Real mit dem Champions-League-Sieg den zehnten Europacup gewann, wurde mir klar, dass ein neuer Zyklus für den Klub beginnt", erklärte Alonso: "Ich hatte den Eindruck, dass nun auch für mich ein neuer Zyklus beginnt."

Es ehrt den 32-Jährigen, dass er sich im Karriereherbst nicht auf den Lorbeeren ausruht, sondern nach dem Rücktritt aus der Nationalmannschaft eine neue Herausforderung sucht. Doch welche Strategie verfolgt der FC Bayern mit dem populären Neuzugang?

Die Notfallmaßnahme

"Vielleicht brauchen wir einen Torwart", hatte Pep Guardiola Ende Juli gesagt. Ansonsten war der Coach mit seinem Kader "sehr zufrieden" gewesen. Innerhalb eines Monats änderten sich jedoch die Vorzeichen an der Säbener Straße. Mit Javi Martínez (Kreuzbandriss), Bastian Schweinsteiger (Reizung der Patellasehne) und Thiago Alcántara (Rekonvaleszenz nach Innenbandriss) fehlen dem Spanier drei Hochkaräter für die Zentrale. Vor diesem Hintergrund erscheint der Transfer folgerichtig, aber alles andere als von langer Hand geplant.

Der Spanier ließ wissen, dass Alonso "fit" und "für unsere Spielweise die beste Lösung" sei, aber nicht ohne den Zusatz "in diesem Moment" anzufügen. Die Verpflichtung des Basken ist eine kurzfristig arrangierte Notfallmaßnahme. Daran ändert auch Guardiolas schon lange bestehende Bewunderung nichts. "Es gibt nur wenige Spieler auf der Welt, die die Fähigkeit haben, die gegnerische Linie mit einem Pass aus der Mitte zu überwinden: Busquets, Xabi Alonso, Lahm", wird der Coach im Buch "Herr Guardiola" zitiert.

Der Tauschpartner

Ähnliche Lobeshymnen hatte Guardiola auch für Toni Kroos übrig. Doch die Gehaltsforderungen des 24-Jährigen wollten die Bayern nicht erfüllen. Für 30 Millionen Euro wechselte Kroos zu den Königlichen. Der indirekte Tausch des Weltmeisters, der bereits im Alter von 16 Jahren in die Jugend des FC Bayern gewechselt war, mit dem acht Jahre älteren Alonso verwundert. Statt Kroos zahlt der Klub, der eigentlich möglichst alle junge deutschen Nationalspieler an sich binden möchte, nun dem Spanier ein vermutlich kaum geringeres Gehalt.

Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Causa Kroos nicht ausschließlich an finanziellen Aspekten scheiterte. Der Passmaschine fehlte es an der Isar an Wertschätzung. Zudem sei Real "der größte Klub der Welt, noch eine Stufe über Bayern". Reisende soll man nicht aufhalten. "Am Ende entscheiden die Spieler für sich selbst", bilanzierte schließlich auch Guardiola.

Der Club Deportivo Múnich

Nun heißt es also Alonso statt Kroos in München. Zusammen mit Martínez, Thiago, Juan Bernat und Pepe Reina stehen inzwischen insgesamt fünf Spanier im FCB-Kader. Dazu hat Guardiola mit Domenec Torrent (Co-Trainer), Lorenzo Buenaventura (Fitnesstrainer), Carles Planchart (Videoanalyst) und Manel Estiarte (persönlicher Berater) vier weitere Landsmänner in seinem Trainerstab.

Aus "Mia san mia" soll aber nicht "Estamos nosotros" werden. "Unsere Wurzel ist deutsch, ist bayerisch. Wir sind davon überzeugt, eine gute Mischung zu haben", sagte Sportvorstand Matthias Sammer, der von den Neuzugängen "noch stärker" Deutsch-Kurse einfordert, der "Bild"-Zeitung. Die Verständigung auf dem Platz sieht Sammer nicht gefährdet: "Da auf dem Spielfeld eine einheitliche Sprache herrscht, wird es da keine Probleme geben."

Der Leitwolf

Ein Spieler mit Alonsos Klasse dürfte sowieso keine Anpassungsprobleme haben. Er "hat große Erfahrung und ist eine große Persönlichkeit. Er kennt alles im Fußball", sagte Guardiola. Worte, die womöglich nicht jeder mit größter Freude vernahm. Junge Talente wie Sebastian Rode, Pierre-Emil Hojbjerg oder auch Gianluca Gaudino haben sich gerade ein Standing im Team erarbeitet, da wird ihnen ein gestandener Profi vor die Nase gesetzt. Ihnen wird Alonso die ohnehin knappen Einsatzzeiten wegnehmen.

Und auch die Stars Thiago, den Guardiola unbedingt wollte ("Thiago oder nix!"), Weltmeister Schweinsteiger und Martínez werden um ihre Stammplätze im Mittelfeld kämpfen müssen. Wenn alle fit sind, könnte sich der Luxus-Kader schnell zum Pulverfass verwandeln. Doch Guardiola interessiert nur der Moment: "Fußball ist heute und jetzt." Alonso ist ein Notnagel. Auf allerhöchstem Niveau. In seinem zweiten Jahr könnte der "geile Kicker", wie Arjen Robben ihn nannte, dann als Rollenspieler und Leitwolf für junge Spieler ins zweite Glied rücken.

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