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Sinan Kurt reift beim FC Bayern München in besonderer Trainingsgruppe


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Sinan Kurt
Bayern-Juwel reift in einer besonderen Trainingsgruppe

Von t-online
Aktualisiert am 09.10.2014Lesedauer: 3 Min.
Sinan Kurt wechselte für geschätzte 2,5 Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern.Vergrößern des BildesSinan Kurt wechselte für geschätzte 2,5 Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern. (Quelle: Ulmer/imago-images-bilder)
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Wenn Länderspiele bevorstehen, kann man auf dem Trainingsgelände des FC Bayern immer ganz besondere Trainingsgruppen beobachten. So auch in diesen Tagen. Zwölf Profis stehen Trainer Pep Guardiola derzeit nicht zur Verfügung, weil sie rund um den Globus für ihre Nationalmannschaften im Einsatz sind. Sinan Kurt dürfte das ganz recht sein. Der 18-Jährige, der erst vor wenigen Wochen von Borussia Mönchengladbach nach München gewechselt ist, gilt als eines der größten Talente im europäischen Fußball und absolviert in diesen Tagen seine ersten Gehversuche mit den Bayern-Profis.

Warum ihn der Rekordmeister unbedingt haben wollte, zeigte Kurt bereits bei seinem ersten richtigen Einsatz für die U19. Im Spiel gegen den VfB Stuttgart zirkelte er dem Gegner beim 4:0-Erfolg gleich zwei Freistöße ins Netz. Zur Belohnung durfte er beim Spaßkick der Bayern gegen die eigenen Fans erstmals Seite an Seite mit den Stars mitspielen, bevor sich diese auf ihre Länderspielreise begeben haben.

Besondere Trainingsgruppe

Um in dieser Phase ein vernünftiges Training anbieten zu können, beordert Guardiola stets Nachwuchskicker zum Training des verbliebenen Restkaders. Kurt darf bereits dabei sein und kommt so in den Genuss mit den ganz Großen ihrer Zunft zusammenzuspielen.

Da der amtierende Weltmeister Lahm ebenso wie Xabi Alonso (Weltmeister mit Spanien 2010) ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft vollzogen haben, stehen sie zusammen mit Kurt derzeit in München auf dem Trainingsplatz. Die gemeinsamen Einheiten dürften für den Youngster ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung einer großen Karriere sein.

Transfergerangel um eine Nachwuchskraft

Obwohl Kurt noch kein einziges Bundesligaspiel bestritten hat, ist sein Name vielen Fußball-Fans längst ein Begriff. Monatelang lieferten sich Borussia Mönchengladbach und der FC Bayern ein zweifelhaftes Tauziehen um den Linksaußen, das vor allem über die Öffentlichkeit ausgetragen wurde. Kurt und sein Berater forcierten einen Wechsel nach München. Gladbachs Manager Max Eberl pochte auf einen Vertrag, den der Youngster als 16-Jähriger unterschrieben hatte.

Am Ende einigten sich beide Seiten auf eine Ablösesumme von geschätzten 2,5 Millionen Euro und Kurt wechselte Mitte September an die Isar. Doch das Gerangel offenbarte einmal mehr, wie knallhart bereits im Jugendbereich um die Talente gekämpft wird. Die Personalie Kurt sorgte letztlich dafür, dass die Beziehungen zwischen den Klubbossen ziemlich gelitten haben.

Rummenigge gibt die Richtung vor

Der FC Bayern zeigte sich wild entschlossen, das Ausnahmetalent in den Süden zu locken. Schließlich steht die Jugendabteilung des Rekordmeisters unter Druck. Die letzte Meisterschaft der A-Jugend liegt bereits zehn Jahre zurück. Die B-Junioren feierte 2007 letztmals den Titelgewinn. Als die U19-Nationalmannschaft im Sommer in Ungarn den Europameistertitel gewann, gehörte kein Bayern-Spieler dazu.

Das soll sich endlich wieder ändern. "Wir werden in Sachen Nachwuchs jetzt Vollgas geben. Davon kann jeder in der Liga ausgehen", sagte Karl-Heinz Rummenigge kürzlich. Die Kurt-Verpflichtung ist ein erstes großes Signal.

Talente haben es bei Bayern nicht leicht

Auch die Anforderungen an die Nachwuchsabteilung haben sich geändert. Hieß es früher, der Unterbau sei dazu da, Talente dem Profikader zuzuführen, hat mittlerweile auch der Erfolgsdruck Einzug gehalten.

"Die Ansprüche an die Jugendarbeit sind genauso groß wie die an die Profimannschaft. Wir haben zwei Ziele und Aufgaben: Erfolgreich spielen und junge Spieler so ausbilden, dass wir sie für die erste Mannschaft anbieten können", sagte Nachwuchsleiter Michael Tarnat in der "Welt".

Auch Alonso orientiert sich an Lahm und Co.

Doch die Bayern haben bei ihrer Nachwuchsarbeit ein großes Handicap. Die Stardichte des Profiteams ist so hoch, wie nur bei ganz wenigen Klubs auf der Welt. Für Talente ist es daher schwer, überhaupt Spielpraxis in der Bundesliga zu bekommen. Und so entscheiden sich viele Nachwuchskicker gegen einen Wechsel nach München.

Aus Vereinssicht ist es aber sehr erstrebenswert, wenn der Stamm des Profiteams aus Spielern besteht, die in der eigenen Jugendabteilung groß geworden sind. Der Erfolg der Bayern in den vergangenen Jahren liegt vor allem auch darin begründet, dass Leistungsträger wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller und Holger Badstuber nicht nur im eigenen Haus groß geworden sind, sondern darüber hinaus auch noch echte Bayern sind.

Besondere Perspektive

"Die einheimischen Spieler sind der Maßstab, an denen ich mich orientieren muss", sagte kein geringerer als Weltstar Xabi Alonso bei seiner Präsentation an der Säbener Straße. Der 32-Jährige weiß um die besondere Kraft dieser Spieler. Kurt ist zwar in Mönchengladbach geboren, doch traut man ihm kurz- bis mittelfristig den Sprung zu Pep Guardiola zu und kann ihn dann als Talent aus der eigenen Jugend vermarkten. Auf seinem Weg nach oben kann Kurt den Klub aus einer Perspektive kennenlernen, die sich einem gekauften Topstar nie offenbaren würde.

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