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FC Bayern München: Matthias Sammer schlägt Alarm - "Scheinresultat"


Sammer schlägt Alarm!
Jede Menge Konflikte in Peps heiler Fußballwelt

Von t-online
Aktualisiert am 19.02.2015Lesedauer: 3 Min.
Pep Guardiola hat beim FC Bayern noch einen Vertrag bis 2016.Vergrößern des BildesPep Guardiola hat beim FC Bayern noch einen Vertrag bis 2016. (Quelle: Newspix/imago-images-bilder)
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Matthias Sammer

Das Rückspiel gegen den Klub aus der Ukraine wird jedenfalls zur Nervenschlacht. Gelingt Donezk in der Allianz Arena nur ein einziger Treffer, droht den Münchnern das Aus in der Königsklasse, bevor der Wettbewerb überhaupt richtig Fahrt aufgenommen hat. Nach dem blamablen Aus gegen Real Madrid in der Vorsaison, als man zu Hause mit 0:4 unter die Räder kam, hätte man das große Ziel erneut verpasst.

Erneuter Leistungsabfall?

Spätestens dann würde auch der so hoch gelobte Trainer Pep Guardiola gewaltig in die Kritik geraten. Schließlich wurde er nicht vorrangig verpflichtet, um Rekorde in der Meisterschaft aufzustellen, sondern in erster Linie, um in der Champions League den ganz großen Wurf zu landen.

Doch mittlerweile wächst die Angst im Münchner Umfeld, dass der Star-Trainer die entscheidende Saisonphase erneut in den Sand setzen könnte. So wie ein Jahr zuvor, als Guardiola nach dem vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft, die Bundesliga-Saison quasi für beendet erklärt hatte. Die Folge war ein rasanter Leistungsabfall, der im Real-Debakel mündete.

Sammer schlägt Alarm

Ein solches Debakel könnte die derzeitige Bayern-Mannschaft schneller heimsuchen, als es sich so mancher angesichts der Super-Super-Hinrunde vorstellen mag. Das spürt auch Sammer. "Wir müssen die Antennen ausfahren. Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen", mahnt er zu erhöhter Wachsamkeit. Doch da der 47-Jährige gefühlt immer den Zeigefinger hebt, könnte es passieren, dass seine Worte nicht wirklich ernst genommen werden.

Dabei ist es allerhöchste Zeit, dass ein Ruck durch den Champions-League-Sieger von 2013 geht. Von fünf Pflichtspielen im Jahr 2015 wurden gerade einmal zwei gewonnen. Und die Leistungen waren bis auf eine Ausnahme stets dürftig. Doch geblendet von den Gala-Auftritten der Hinrunde, hat man sich die bisherigen Resultate schön geredet.

"Sind noch nicht auf dem Top-Level"

Die 1:4-Klatsche beim VfL Wolfsburg wurde als Betriebsunfall schnell zu den Akten gelegt. Das 1:1 zu Hause gegen Schalke wurde als Erfolg verbucht, da man ja die meiste Zeit in Unterzahl agieren musste, der 2:0-Sieg in Stuttgart erhielt das Prädikat "Schritt in die richtige Richtung" und spätestens nach dem 8:0-Triumph gegen einen krisengeschüttelten Hamburger SV war die heile Bayern-Welt wieder in Ordnung.

Das Spiel in Donezk zeigte jetzt allerdings, dass die Münchner noch lange nicht da sind, wo sie sich bereits wieder wähnten. "Wir sind noch nicht auf dem Top-Level, da fehlt noch ein Stück zu dem, was unser eigener Anspruch ist, das muss kommen", analysierte Sammer treffend.

Guardiola im Mittelpunkt

Bei der Frage wieso die Münchner den Faden verloren haben, rückt Guardiola immer mehr in den Blickpunkt. Ziemlich deutlich wird für seine Verhältnisse der "kicker" in der Analyse des Donezk-Spiels. Das Fachmagazin sieht die Eigenständigkeit und das Selbstvertrauen der Weltstars auf dem Platz zusehends schwinden, "weil dieser Fußballlehrer ständig meint, von außen alle Aktionen dirigieren zu müssen. Oft reagieren die Spieler, wie in Lwiw David Alaba bei einer Unterbrechung vor der Pause, verdutzt, weil sie nicht verstehen, was ihr Herr und Meister gerade vorgibt."

Orientierungslos und ohne Selbstvertrauen scheint auch Robert Lewandowski zu sein. Der Super-Stürmer a.D. muss mal auf der linken Außenbahn aushelfen, dann sitzt er wieder nur auf der Bank. Anstatt ihn zu stärken, hat Guardiola den Polen eher geschwächt. Eine Waffe weniger im Kampf um Europas Krone.

Hamann rät Lewandowski zum Wechsel

"Ich denke, er wurde in den vergangenen Wochen sehr harsch behandelt", sagte TV-Experte Dietmar Hamann bei Sky Sports. Der Ex-Bayern-Spieler glaubt nicht daran, dass Guardiola mit klassischen Neunern arbeiten kann und rät Lewandowski offen zu einem Wechsel nach England.

Ein weiteres kniffliges Problem gilt es im Mittelfeld zu lösen. Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass Xabi Alonso und Bastian Schweinsteiger nicht gleichzeitig eingesetzt werden können. Sie sind sich in der Spielanlage einfach zu ähnlich. Sind beide fit, wird Guardiola einen Star rasieren müssen. Es bleibt abzuwarten, wie der Bayern-Coach einen solchen Härtefall moderieren wird. Im Rückspiel gegen Donezk stellt sich diese Frage zum Glück nicht. Alonso fehlt aufgrund seiner Gelb-Roten Karte im Hinspiel.

Dante nur zweite Wahl

Zu allem Überfluss fühlt sich Abwehrspieler Dante nicht ausreichend wertgeschätzt. Das wird sich wohl auch nicht ändern, da Guardiola extrem hoch verteidigen lässt und dafür schnelle Defensivkräfte braucht. Dante ist nunmal nicht der Schnellste, dafür aber ein Führungsspieler, dessen Wort innerhalb der Mannschaft Gewicht hat. Meinungsmacher, die oft auf der Ersatzbank sitzen müssen, können kontraproduktiv agieren.

Gelingt es Guardiola, die Bayern wieder richtig in Spiellaune zu bringen, dann lösen sich all diese Konfliktherde in Luft auf. Ein Selbstläufer wird es indes nicht, dafür ist schon zu viel Sand im Getriebe. Immerhin bleibt dem Spanier fast ein Monat Zeit bis zum Rückspiel gegen Donezk. Doch bis dahin bewegt man sich in München auf ganz dünnem Eis.

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