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Sven Ulreich geht zum FC Bayern München: Transfer wirft Fragen auf


Bayerns Transfer wirft Fragen auf
Sven Ulreich: exquisiter Ersatz oder Anti-Neuer?

t-online, mxm

Aktualisiert am 16.06.2015Lesedauer: 3 Min.
Bayern-Neuzugang Sven Ulreich absolvierte 176 Bundesliga-Spiele für den VfB Stuttgart.Vergrößern des BildesBayern-Neuzugang Sven Ulreich absolvierte 176 Bundesliga-Spiele für den VfB Stuttgart. (Quelle: Laci Perenyi/imago-images-bilder)
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Keine exorbitante Summe, kein Name von Weltformat. Und dennoch ist der erste Sommer-Transfer des FC Bayern bemerkenswert. Mit Sven Ulreich wechselt ein gestandener Bundesliga-Keeper im besten Fußballer-Alter an die Isar, um sich fortan als Nummer zwei hinter Manuel Neuer auf die Bank zu setzen. Dabei unterscheidet sich das Auftreten des bisherigen Schlussmanns vom VfB Stuttgart deutlich von Neuers Torwartspiel. Die Verpflichtung des 26-Jährigen wirft bei vielen Beobachtern die Frage auf: Warum ausgerechnet Ulreich?

"Wir wollen Qualität und werden gewisse Dinge machen", hatte Vereinsboss Karl-Heinz Rummenigge vergangene Woche die Transfer-Taktik des Rekordmeisters erklärt.

Nun kommt also Ulreich als zweiter Neuzugang für die kommende Saison, nachdem im Winter bereits die Verpflichtung von Mittelfeldtalent Joshua Kimmich von RB Leipzig vermeldet wurde.

Schwächen im Aufbauspiel

Doch ob Ulreich ein adäquater Back-up für Neuer sein kann, ist angesichts der Ansprüche von Pep Guardiola fraglich. Für den Bayern-Trainer stellt der Mann zwischen den Pfosten den ersten Aufbauspieler dar.

Ulreich ist allerdings nicht unbedingt für seine zielgenauen Abwürfe oder Zuspiele bekannt. Anders als "Libero" Neuer löste er knifflige Drucksituationen bislang oft mit weiten Bällen, die ähnlich oft beim Gegenspieler landeten. Missbilligende Zungen sprechen von einem Anti-Neuer.

Pendeln zwischen Stammelf und Bank

Auch der ehemalige VfB-Coach Armin Veh kritisierte Ulreichs Spielverständnis und Raumbeherrschung. "Sven muss lernen, ein Spiel besser zu lesen. Er muss besser Fußballspielen, das Spiel schneller eröffnen", hatte Veh vor der abgelaufenen Saison gefordert. Wenig später verlor das Stuttgarter Eigengewächs vorübergehend seinen Stammplatz im Tor der Schwaben.

Nicht zum ersten Mal. Schon 2011 war er vom damaligen Übungsleiter Bruno Labbadia degradiert worden. Nur weil sich die neue Nummer eins Marc Ziegler kurz darauf eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen hatte, war Ulreich in die Startelf zurückgekehrt.

"Nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich perfekt"

Doch auch wenn Ulreich in den vergangenen Spielzeiten nicht immer fehlerfrei blieb: Auf der Linie zeigte er mit seinen starken Reflexen große Taten und bewahrte die arg schwimmende VfB-Defensive des Öfteren vor Schlimmerem. Zwei Jahre in Folge bewältigte er die immense Belastung eines viel beschäftigten Keepers im Abstiegskampf.

Zudem zeigte er sich in den Phasen, die er auf der Bank verbringen musste, als Teamplayer, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellte, ohne zu murren. "Sven Ulreich passt nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich perfekt zum FC Bayern München", freute sich entsprechend der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen über den Neuzugang.

Verjüngungskur und Konstanz

Mit dem als sicher geltenden Abschied des 32-jährigen Pepe Reina treibt der FC Bayern die Verjüngung seines Kaders voran. Angesichts des Dreijahresvertrags für Ulreich wird obendrein Konstanz auf dieser Position angestrebt, die zuletzt nicht gegeben war. Ein Teilzeitmodell, in dem Ulreich etwa im DFB-Pokal als Stammtorhüter agiert, ist angesichts der Klasse von Neuer und der Ziele der Bayern kaum vorstellbar.

Das weiß auch der Neue und freut sich vor allem auf das Training mit Neuer: "Wenn man mit einem Welttorhüter zusammenarbeiten und ihn tagtäglich beobachten darf, kann man sich einiges abschauen." Während also Neuer die klare Nummer eins bleibt und der 34-jährige Tom Starke weiter als dritter Mann fungiert, dürfte sich Ulreich mit der Erfahrung von 176 Bundesliga-Partien dazwischen einreihen, ohne an der Säbener Straße für Unruhe zu sorgen. Ob er eine rundum solide Sofortalternative darstellen kann, wird sich zeigen müssen.

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