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FC Bayern München: Gewinner und Verlierer unter Carlo Ancelotti


Thiago Top, Müller Flop
Unter Ancelotti: Gewinner und Verlierer beim FCB

Von t-online
Aktualisiert am 26.12.2016Lesedauer: 4 Min.
Bild mit Symbolcharakter: Thiago tröstet Bayern-Unglücksrabe Thomas Müller.Vergrößern des BildesBild mit Symbolcharakter: Thiago tröstet Bayern-Unglücksrabe Thomas Müller. (Quelle: Cordon Press / Miguelez Sports/imago-images-bilder)
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Von Mark Weidenfeller

Ja, es ist schon wieder Weihnachten. Das Fest der Liebe und inneren Einkehr. Man blickt verträumt zurück und hoffnungsvoll nach vorne, Pläne werden geschmiedet, gute Vorsätze getroffen. So auch bei den Spielern des FC Bayern München.

In den Feiertagen, die wahlweise am Starnberger See oder auf einer karibischen Insel verbracht werden, schweifen die Blicke über die Torschützenliste und Zweikampfbilanzen. Vorlagen werden gezählt, vergebene Chancen analysiert.

Manch einer lehnt sich dann zufrieden zurück und macht es sich im – mit Sicherheit hochwertigen – Sessel bequem. Andere wiederum sind froh, dass das Jahr 2016 bald ein Ende nimmt. Die Winterpause ist die Zeit für eine erste Bestandsaufnahme. Was hat sich beim Rekordmeister unter Carlo Ancelotti verändert? Welche Spieler haben vom Trainer-Wechsel profitiert? Wem hat es geschadet? Die größten Gewinner und Verlierer des FC Bayern im Überblick.

Gewinner:

Thiago

"Thiago oder nix", ist wohl einer der berühmtesten Sprüche von Pep Guardiola. Der Lieblingsschüler des ehemaligen Bayern-Trainers kam im Sommer 2013 mit viel Vorschusslorbeeren vom FC Barcelona nach München, zeigte zu Beginn direkt ein paar schöne Kunststücke, fiel dann aber verletzungsbedingt in ein Loch und zeigte oft: nix.

In dieser Saison hat sich das jedoch schlagartig geändert. Der Spanier ist Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld und darf dort auf einer eigens für ihn angefertigten Position als "freier Radikaler" (so Teamkamerad Mats Hummels) seine herausragenden Fähigkeiten unter Beweis stellen. Thiago stand in 22 von 25 Pflichtspielen auf dem Platz, erzielte drei Treffer und bereitete vier Tore vor. So kann es weitergehen.

Robert Lewandowski

24 Pflichtspiele bestritten, 20 Tore erzielt, einen neuen und hochdatierten Vertrag unterschrieben: Viel mehr geht nicht. Robert Lewandowski hat sich beim FC Bayern noch einmal weiterentwickelt und gehört endgültig zu den besten Stürmern der Welt. Bei ihm läuft es einfach – auf und abseits des Platzes.

Einziger Haken: Mit Anthony Modeste (13) und Pierre-Emerick Aubameyang (16) haben tatsächlich zwei Spieler noch mehr Tore in der Bundesliga erzielt. Die Motivation dürfte bei Lewandowski also erst einmal nicht nachlassen.

Franck Ribéry

Franck Ribéry und Pep Guardiola, das passte nicht. Hier der edle Spanier, dort der extrovertierte Franzose, da war zwischenmenschliche Spannung programmiert. Vor allem in der vergangenen Saison kam Ribéry – natürlich auch verletzungsbedingt – überhaupt nicht in Schwung. Gerade einmal elf Spiele und zwei Tore standen letztlich auf seinem Abschlusszeugnis.

Die gleiche Ausbeute hat er unter Carlo Ancelotti bereits nach sechs Monaten erreicht. Bei alter Stärke ist er noch nicht, die Formkurve zeigt aber steil nach oben. "Unter Ancelotti spüre ich endlich wieder Vertrauen", lobte der 33-Jährige. "Wenn ich mich mit einem Trainer gut fühle, gebe ich hundert Prozent für ihn." Man merkt es.

Verlierer:

Thomas Müller

Es "müllert" nicht mehr beim FC Bayern. Seit dem verschossenen Elfmeter im Champions League-Halbfinale gegen Atletico Madrid hat Thomas Müller die Seuche am Schuh. Bei der Europameisterschaft in Frankreich blieb er torlos, in der Bundesliga dauerte es 999 Minuten (also mehr als elf Spiele), bis er endlich einen Treffer erzielte. Seinen einzigen in der Hinrunde.

Neben der Trefferflaute leidet der 27-Jährige vor allem an der Systemumstellung von Carlo Ancelotti. Im 4-3-3 gibt es die Planstelle hinter der einzigen Sturmspitze Robert Lewandowski nicht mehr, Müller musste immer wieder auf den Flügel ausweichen und blieb dort oft wirkungslos. Statt Müller darf nun Thiago (siehe Gewinner) in der Mitte zaubern. "Ich brauche jetzt Urlaub, um abzuschalten", kommentierte Müller sein schwieriges Jahr.

Xabi Alonso

Die Zeit von Xabi Alonso geht langsam aber sicher dem Ende entgegen. Der 35-jährige Spanier erzielte in der Bundesliga zwar zwei Tore mehr als sein Teamkollege Müller, in der Zentrale enteilen ihm die jüngeren Konkurrenten aber mit Siebenmeilenstiefeln. Arturo Vidal ist deutlich robuster und schneller, Thiago technisch noch versierter, Joshua Kimmich gehört als Allrounder die Zukunft.

Alonso wirkt immer mehr wie ein Veteran in der Bezirksliga, der früher einmal höherklassig gespielt hat und noch immer am Ball alles kann, in Sachen Geschwindigkeit aber in einer anderen Sportart unterwegs ist. Alonsos im Sommer auslaufender Vertrag wird wohl nicht mehr verlängert.

Renato Sanches

Ja, er ist noch jung. Ja, er kann sich noch entwickeln. 35 Millionen Euro hat er gekostet. Für dieses viele Geld hätte man von Europameister Renato Sanches aber doch etwas mehr erwarten können. Der 19 Jahre alte Portugiese kam im vergangenen Sommer mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen zum FC Bayern. Wirklich viel zurückgezahlt hat er seitdem aber nicht. Neun Einsätze in der Bundesliga, davon keiner über die volle Distanz, und ein paar Mal in der Champions League reingeschnuppert. Mehr war nicht drin.

Sanches hat alle körperlichen Voraussetzungen, sich bei den Bayern durchzusetzen. Bei aller Kraft wirkt er allerdings oft überfordert mit sich und dem Ball. Da muss mehr kommen.

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