Ex-Werder-Coach schlägt Alarm Schaaf beklagt "extremen Druck auf Trainer"
Unruhige Bundesliga: Sieben Klubs haben in der Hinrunde die frühe Reißleine gezogen und ihre Trainer entlassen. Das fehlende Vertrauen in seine Kollegen missfällt Thomas Schaaf. "Bei einer so hohen Zahl kann es nicht immer am Trainer gelegen haben", sagte der Ex-Coach der "Bild"-Zeitung.
Der frühere Trainer von Werder Bremen beklagt den enormen Druck, der inzwischen auf seinen Kollegen lastet. Die Verantwortung sei sehr hoch, die Erwartungen seien es auch: "Es wird heutzutage extremer Druck auf Trainer ausgeübt."
Negativbeispiel Mönchengladbach
Als Beispiel nannte der 55-Jährige seinen Kollegen André Schubert, der zur Winterpause bei Borussia Mönchengladbach gehen musste. Erst habe Schubert Gladbach aus dem Tabellenkeller in die Champions League geführt. "Und innerhalb von drei Monaten soll das alles falsch sein? Da stimmt doch irgendwas am System nicht", kritisierte Schaaf, der derzeit keine Trainerjob hat und nach eigener Aussagen Vorträge hält.
Trainer "machen mit bei diesem System"
Gleichzeitig räumte Schaaf ein, dass seine Zunft auch eine Schuld an der Entwicklung trage. "Alle wollen auf das Karussell aufspringen und dabei sein. Wir machen mit bei diesem System", sagte er und schließt nicht aus, wieder auf einer Trainerbank Platz zu nehmen. "Wenn eine Anfrage kommt, die mich reizt, werde ich genau überlegen."
Nach seiner 14-jährigen Amtszeit als Werder-Chefcoach bis 2013 arbeitete Schaaf 2014/15 bei Eintracht Frankfurt und im vergangenen Jahr kurzfristig bei Hannover 96.