Zorc: "Kein Staatsakt" Diskussion um Mario Götzes Reservistenrolle
News folgenNeues Jahr, altes Leid für Mario Götze: Beim 2:1-Erfolg von Borussia Dortmund bei Werder Bremen saß der WM-Held 90 Minuten auf der Bank. Und das, obwohl dem BVB gleich einige Stars fehlten.
Für den mittlerweile 24-Jährigen war es bereits das fünfte Mal in dieser Saison, dass er bei einem Bundesliga-Spiel zwar im Kader stand, aber über die komplette Spielzeit zum Zuschauen verurteilt war.
BVB-Bosse wollen keine Diskussion
Die Bosse der Borussia sind bestrebt, keine Diskussion um den Offensivspieler aufkommen zu lassen. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, einen Staatsakt daraus zu machen, weil Mario Götze einmal auf der Bank gesessen hat. Wir haben eben eine überragende Offensive, bei der es jeden Spieler mal erwischen kann", sagte Manager Michael Zorc der "Bild"-Zeitung.
Und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprang Götze auf Eurosport zur Seite: "Wir haben 16, 17, 18 gute Spieler, da sitzt immer mal jemand draußen. Wir müssen aufpassen, dass wir mit unserem WM-Torschützen nicht überkritisch umgehen. Das hat schon vielen geschadet."
Erwartungen nicht erfüllt
Fakt ist aber, dass Götze bisher die Erwartungen nicht erfüllt hat. Der Nationalspieler war im Sommer nach drei Jahren in München für rund 22 Millionen Euro nach Dortmund zurückgekehrt. In der Bundesliga kam er bislang nur auf zehn Einsätze, in denen ihm lediglich ein Treffer gelang. In der Champions League und im DFB-Pokal durfte er fünfmal mitmischen, auch hier weist seine Bilanz nur ein Tor aus.
Zu wenig für einen Spieler mit seinen Fähigkeiten - das sehen auch viele Experten so und suchen deshalb nach Gründen für die Flaute. "Es ist eine unglaublich schwierige Situation für Mario. So ein Spieler braucht das absolute Vertrauen vom Trainer. Das fehlt bei Thomas Tuchel, das sieht man", analysierte Stefan Effenberg bei "Sky90". Der frühere BVB-Profi Christoph Metzelder konstatierte: "Im aktuellen System gibt es keine Position die perfekt auf das passt, was Götze spielen kann."
Hitzfeld: "Dortmund wird Geduld haben müssen"
"Götze ist mir ein Rätsel. Man muss sagen, dass er den Durchbruch in Dortmund noch nicht geschafft hat", sagte Otmar Hitzfeld indes bei "kicker.tv" und kann sich die Gründe dafür nicht erklären: "Er ist ja in ein gewohntes und intaktes Umfeld zurückgekehrt." Der frühere BVB-Coach sieht keine andere Lösung, als dem hochveranlagten Spieler Zeit zu geben: "Dortmund wird Geduld haben müssen."
Alle reden also über Götze, nur der Weltmeister selbst will sich nicht äußern. Dass die Situation an ihm nagt, ist dem BVB-Profi aber anzusehen. Ihm bleibt jetzt einzig, sportlich eine Antwort zu geben. Ansonsten droht ihm, trotz des goldenen Treffers bei der WM 2014 als ewiges Talent in die Fußball-Annalen eingehen.
