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Diekmeier: "Viele wünschen dem HSV den Abstieg"


Rekordmann im t-online.de-Interview
Diekmeier: "Viele wünschen dem HSV den Abstieg"

t-online, Florian Wichert

Aktualisiert am 30.04.2017Lesedauer: 4 Min.
Dennis Diekmeier, hier im Spiel gegen Darmstadt.Vergrößern des BildesDennis Diekmeier, hier im Spiel gegen Darmstadt. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)
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Das große Zittern um den Klassenerhalt: Sieben Vereine stecken noch mitten im Abstiegskampf, nur Darmstadt ist schon weg. Es geht um Geld und Existenzen. Bloß nicht absteigen und auf keinen Fall in die Relegation. Was einen dort erwartet, weiß niemand besser als der Rekord-Relegationsspieler Dennis Diekmeier.

Der sagt im Interview mit t-online.de: Relegation ist der Horror!

t-online.de: Herr Diekmeier, Sie sind der Relegations-Rekordspieler: Vier Teilnahmen, viermal haben Sie sich durchgesetzt. Haben Sie schon Angst, dass Sie wieder in die Relegation müssen?

Dennis Diekmeier (27): Ich habe mehr Erfahrung mit der Relegation als alle anderen. Und ich kann nur sagen: Ich will die Relegation mit allen Mitteln verhindern. Das ist eine so extreme Drucksituation – gerade mit dem HSV, der noch nie abgestiegen ist.

Sie spielten die Relegation zweimal mit Nürnberg, zweimal mit dem HSV.

Die zwei Jahre mit dem HSV waren noch extremer als die mit Nürnberg. Das war vom Kopf her eine unglaubliche Situation. Alle waren heiß darauf, unsere Uhr abzuschalten. Alle wollten uns in der zweiten Liga sehen. Wahnsinn, was man da alles gehört hat.

Viele sind der Meinung, dass der HSV den Abstieg nach den letzten Krisen-Jahren verdient hat. Sie nicht?

Man bekommt das auch jetzt wieder mit. Es scheint so, als wünschen viele dem HSV den Abstieg. Die machen alle ihre Sprüche, dabei ist der HSV so ein geiler Verein. Ich glaube, wenn die Leute wirklich ehrlich zu sich sind, müssen sie zugeben, dass der HSV in die erste Liga gehört – gerade mit den Fans, der Stimmung und der Stadt im Hintergrund.

Kann man in der Relegation ausblenden, was alles auf dem Spiel steht. Allein die Leute auf der Geschäftsstelle, die bei Abstieg ihre Jobs verlieren?

Klar weiß man, was alles auf dem Spiel steht. Das geht durch die Medien. Die Relegation ist für alle Beteiligten Horror. Wir haben das zuletzt zum Glück so gemeistert, dass wir dringeblieben sind.

Zuletzt mussten Sie über den HSV lesen, dass Sie keinen Fußball spielen können. Immer wenn Sie mehr Ballbesitz haben als der Gegner, verlieren Sie.

Gerade in der Medienstadt Hamburg ist das manchmal sehr extrem. Wir haben zuhause gegen Darmstadt verloren, die vorher in 14 Auswärtsspielen nichts geholt haben. Da ist natürlich klar, dass man danach was zu hören bekommt. Wir dürfen das aber nicht zu sehr an uns rankommen lassen. Wir müssen die negative Stimmung von außen abblocken und weiter positiv denken.

Sie sind der dienstälteste Spieler des HSV. Wie hält man die ganze Kritik, die ganze Fluktuation oder sogar teilweise Spott so lange aus?

Ich habe wirklich viel erlebt. Es ist unglaublich, wie viele verschiedene Trainer, Manager und Präsidenten ich hier hatte. Und es gibt kaum noch Spieler wie mich, die so lange in einem Verein sind. Thomas Müller bei Bayern, Clemens Fritz bei Bremen, ich beim HSV. Die Zeit hat sich geändert. Aber: Ich mag den Verein, ich lasse die Kritik nicht an mich heran und ich bin optimistisch, dass es besser wird.

Wie?

Es muss jetzt einfach Konstanz rein. Ich bin überzeugt, dass mit unserem Trainer Markus Gisdol, unserem Sportchef Jens Todt und unserem Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen an der Spitze Ruhe einkehrt. Ich bin mir sicher, dass wir den positiven Trend, der in der Rückrunde eingesetzt hat, fortsetzen können. Man darf nicht vergessen, dass wir nach zehn Spielen nur zwei Punkte hatten. Das hängt uns noch im Nacken. Da hatten uns bereits alle abgeschrieben. Dann hatten wir einen Lauf und nun lief es leider mal zwei Spiele nicht so gut. Da sollte man nicht gleich alles wieder infrage stellen.

Unser Trainer hat einen guten Trend in die Mannschaft bekommen. Deshalb müssen wir auch im Sommer nicht alles auf den Kopf stellen. Wir brauchen vielleicht ein, zwei Verstärkungen – aber wenn alle zusammenbleiben und wir uns als Team weiterentwickeln, bin ich optimistisch.

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Sie gehen bald in ihre achte Saison, dann läuft Ihr Vertrag 2018 aus. Wann verlängern Sie?

Wir sind jetzt in einer schweren Situation, die es zu meistern gilt. Meine Gedanken gehören dem Kampf um den Klassenerhalt. Danach können wir reden. Ich spiele gerne für den Verein – auch wenn hier immer was los ist.

Sie waren U-Nationalspieler und sind einer der wenigen Deutschen auf einer Position, auf der der DFB nach dem Rücktritt von Philipp Lahm Probleme hat. Schielen Sie auf den Confed-Cup?

Die Nationalmannschaft war und ist immer ein Traum, aber ich bin persönlich davon gerade sehr weit weg, auch weil wir im Kampf um den Klassenerhalt stecken. Wenn es wieder besser läuft und man persönlich eine gute Saison spielt, kann das vielleicht wieder ein Thema werden. Aktuell liegt mein Fokus aber ganz klar auf dem HSV und unserer aktuellen Situation.

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