Nach Riesenschritt Richtung Europa Warum Freiburg trotz Super-Saison von der zweiten Liga singt
News folgenDer SC Freiburg ist so nah dran an der Europa-League-Qualifikation wie lange nicht mehr. Dennoch feiern Fans und Spieler nach dem 2:0-Erfolg gegen Schalke den Klassenerhalt. Kein Wunder: bei der Tordifferenz.
Diese beträgt -15. 40 geschossenen stehen 55 kassierte Tore gegenüber. In dieser Statistik ist der Aufsteiger nur Tabellen-13. Dennoch liegen die Breisgauer völlig verdient mit 47 Zählern auf Platz fünf – einen Punkt vor Hertha BSC sowie zwei Zähler vor Köln und Werder. Das SC-Erfolgsgeheimnis: die Effizienz.
Freiburger Minimalisten spielen „an der Kante“
Allein 11 von 14 Saisonsiegen kamen mit nur einem Tor Unterschied zustande. Nie gewann die Truppe von Christian Streich mit mehr als zwei Treffern Vorsprung.
Da ist es kein Wunder, dass er kauzige Coach trotz des superwichtigen Erfolgs gegen Schalke auf dem Boden bleibt: „Wir haben für unsere Möglichkeiten ein besonderes Spiel gemacht. Das war an der Kante von dem, was wir spielen können. Aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen."
Realismus hat beim SC oberste Priorität
Das sahen auch die Fans so. Nach dem Abpfiff feierten sie mit dem Team den bereits zuvor feststehenden Klassenerhalt. Da hieß es erstmal „Nie mehr Zweite Liga“ statt „Europapokal, Europapokal“.
Dass der Aufsteiger trotzdem beste Chancen auf einen Europa-League-Platz hat, lag gegen Schalke vor allem an Florian Niederlechner: Dem Stürmer gelangen die Saisontreffer zehn und elf, womit er nun erfolgreichster SC-Stürmer ist.
Niederlechner: Erst feste Verpflichtung, dann Doppelpack
Nachdem Niederlechner zuvor vier Spiele nicht getroffen hatte, gelang ihm gegen Schalke ein Doppelpack (22. und 31. Minute). Mit nun elf Saisontreffern ist er Freiburgs erfolgreichster Torschütze.
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Erst während der vergangenen Woche war der bis dahin von Mainz ausgeliehene 26-Jährige für 2,3 Millionen Euro fest verpflichtet worden.
Streich sieht Freiburg "breiter Aufgestellt"
Doch der Erfolg des SC geht nicht nur auf Niederlechner zurück. Wichtig ist vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit. Ein Indiz: Mit Rekord-Joker Nils Petersen (neun Tore), Maximilian Philipp (acht Tore) und Vincenzo Grifo (sechs Tore) ist die Verantwortung in der Offensive auf mehrere Schultern verteilt.
Nicht nur deshalb sieht Trainer Streich der ersten Europapokal-Teilnahme seit 2013 gelassen entgegen: Damals kam der SC am Saisonende nur auf Platz 14, stieg ein Jahr später gar ab.
„Man kann nicht sagen, dass uns das noch mal passiert. Wir sind dieses Jahr wirklich breiter aufgestellt. Offensiv und defensiv habe ich manchmal die Qual der Wahl“, erklärte er im „Aktuellen Sportstudio“.
Saisonfinale gegen Ingolstadt und beim FC Bayern
Bis es soweit ist, muss der SC allerdings noch die letzten beiden Partien gegen den FC Ingolstadt und bei Bayern München bestreiten. Bereits ein Heimsieg gegen die akut abstiegsbedrohten Ingolstädter könnte für den Europa-League-Einzug reichen.
Dabei werden die Freiburger dann auch die Möglichkeit haben, ihre Tordifferenz etwas aufzuhübschen. Denn: Mit einem solch miserablen Wert schaffte seit Einführung der Drei-Punkte-Regel noch kein Team den Sprung unter die ersten Sechs.
