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Eberl: "UIi Hoeneß kann ich immer um Rat fragen"


Gladbach-Manager bei t-online.de
Eberl: "Ich bin ein Bayern-Zögling"

t-online, Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 22.07.2017Lesedauer: 4 Min.
Enge Verbindung: Gladbachs Manager Max Eberl (r.) fühlt sich als "Zögling" von Uli Hoeneß und dem FC Bayern.Vergrößern des BildesEnge Verbindung: Gladbachs Manager Max Eberl (r.) fühlt sich als "Zögling" von Uli Hoeneß und dem FC Bayern. (Quelle: imago-images-bilder)
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Max Eberl hat die Erfolgsgeschichte von Borussia Mönchengladbach mit seiner Transfer- und Personalpolitik in den letzten Jahren maßgeblich geprägt. Durch seine hoch gelobte Arbeit war Eberl auch schon beim FC Bayern im Gespräch

t-online.de sprach mit dem Gladbacher Sportdirektor im Trainingslager in Rottach-Egern (Bayern) über sein Verhältnis zu Bayern-Präsident Uli Hoeneß, ausufernde Diskussionen um Transfers und Schwierigkeiten bei der Kaderplanung für die Borussia.

t-online.de: Herr Eberl, gibt es heutzutage überhaupt noch Freundschaften unter Managern?

Max Eberl (43): Ja, die gibt es. Jörg Schmadtke ist beispielsweise jemand, mit dem ich mich sehr gern austausche. Es ist ja auch bekannt, dass ich mit Uli Hoeneß ein sehr gutes Verhältnis pflege.

Mit Uli Hoeneß stehen Sie aktuell also auch in Kontakt?

Wir haben uns gerade erst beim Telekom-Cup wieder gesehen und freuen uns immer wieder, wenn wir uns sehen. Ich bin ein Bayern-Zögling und habe es miterlebt, wie Uli Hoeneß den FC Bayern zu einem Weltklub geführt hat. Ihn kann ich auch immer um Rat fragen, was ich auch schon getan habe.

Trotzdem haben Sie sich für einen Verbleib in Gladbach entschieden. Wie fühlt sich diese Entscheidung heute für Sie an?

Ich habe damals eine Entscheidung gefällt, mit der ich heute noch sehr glücklich bin.

Sie haben seitdem einige Transfers getätigt: Es kamen Ginter, Zakaria, Grifo, Cuisance, Villalba und Oxford. Was planen Sie noch?

Eigentlich sind wir durch mit der Planung. Wir haben die Transfers getätigt, die wir geplant haben. Unser Kader ist etwas kleiner geworden, wir konnten unsere Qualität aber sogar ein Stück weit verbessern. Ansonsten sind wir natürlich aufmerksam. Ich glaube, dass der englische Markt noch gar nicht richtig wach geworden ist. Die großen Transfers sind weitestgehend schon getätigt, aber im mittleren Bereich wird sich da noch viel bewegen. Da werden wir schauen, ob noch was machbar ist.

Kann man denn sagen, für welchen Bereich Sie die Augen noch offen halten?

Die Diskussion um Transfers ist für mich oftmals etwas ausufernd. Da wird dann gesagt: "Es fehlt noch ein Stürmer" oder "Es fehlt noch ein Verteidiger", aber man muss bei solchen Einkäufen auch immer die Kaderplanung im Auge haben. Wenn ein Spieler von außen dazu kommt, heißt das, dass ein anderer auf die Bank muss und der, der auf der Bank saß, muss auf die Tribüne. Das kann ganz schnell die Team-Chemie zerstören. Einen Transfer zu tätigen ist leicht, aber es ist die Aufgabe, den ganzen Kader im Blick zu haben. Deshalb kann man das nicht pauschal sagen.

Sie haben Ihre großen Einkäufe vermehrt im deutschsprachigen Raum getätigt. Kommt beispielsweise England aufgrund der aktuellen Lage für Sie gar nicht in Frage?

Man muss sich mit Spielern befassen, die man sich auch leisten kann. Natürlich interessieren uns auch Spieler aus der Premier League oder aus Frankreich, aber die sind für uns oftmals zu teuer. Bei Vincenzo Grifo gab es eine Ausstiegsklausel, weshalb wir gut kalkulieren konnten. Bei Denis Zakaria kennen wir den Schweizer Markt gut und wissen, was machbar ist. Matthias Ginter war ein Versuch, der funktioniert hat, was uns sehr freut. Aber wir haben mit Mickael Cuisance, Julio Villalba und Reece Oxford auch Spieler außerhalb des deutschsprachigen Raums verpflichtet. Nur eben zu einem Zeitpunkt, in dem sie noch nicht im Profifußball Fuß gefasst haben. Diesen Schritt können sie jetzt bei uns gehen.

In den letzten ein bis zwei Jahren sind sehr viele junge Franzosen in die Bundesliga gewechselt. Sie selbst haben mit Mamadou Doucouré und Mickael Cuisance zwei Spieler nach Gladbach geholt. Hat Frankreich die besseren Talente?

Sie haben auf jeden Fall eine Vielzahl von Talenten und eine sehr gute Ausbildung, wie wir in Deutschland auch. Es ist ja nicht grundlos so, dass wir U21-Europameister geworden sind und mit einer sehr jungen Mannschaft den Confed Cup gewonnen haben. Ich denke, dass wir einen herausragenden Nachwuchs in Deutschland haben, nur der ist echt schwer zu bezahlen. Deswegen schaut man genauer hin, wenn bei einem jungen Spieler in Frankreich ein Vertrag ausläuft.

Was zeichnet sie aus?

Die Jungs haben zum Teil sehr gute Voraussetzungen, aber ich würde nie pauschal sagen, dass ein Land bessere Talente als das ein anderes hat. Aber es öffnen sich eben Märkte für uns. Auch mit Reece Oxford. Das hat es so noch nicht so oft gegeben, dass ein junger Spieler aus England nach Deutschland kommt. Burke bei RB Leipzig war letztes Jahr der erste und Oxford ist nun ein weiteres Beispiel. Somit setzt man ein Zeichen und zeigt, dass man diese Spieler bekommen kann.

Sie haben viel vor mit Gladbach. Was ist das Ziel für die neue Saison?

Wir würden gerne besser abschließen, als im letzten Jahr, also besser als Platz neun. Wir wollen im Pokal eine Runde weiterkommen, nämlich ins Finale. Wir haben eine Saison ohne Europa vor uns, was sehr schade ist, weil es eine fantastische Zeit für uns bedeutet hat. Aber das internationale Geschäft ist bei Borussia Mönchengladbach kein Automatismus, sondern da müssen wir hart für arbeiten.

Die kommende Saison ist auch ein WM-Jahr. In Ihrem Kader sind besonders mit Lars Stindl und Matthias Ginter, aber auch mit Christoph Kramer einige Anwärter auf einem Platz im deutschen Team. Wie schätzen Sie ihre Chancen ein?

Es wird ein sehr intensiver Kampf um die Plätze, weil durch den Confed Cup noch mehr Namen dazugekommen sind, die gute Chancen haben. Lars Stindl hat sich bei dem Turnier in eine tolle Situation gebracht. Diese Leistung wird er auch in der Bundesliga bestätigen, da bin ich mir sicher. Dann hat er eine große Chance dabei zu sein. Matthias Ginter hat einen tollen Confed Cup gespielt und seine Position behauptet. Christoph Kramer war 2014 dabei, ist danach etwas heruntergefallen. Aber auch er wird nochmal angreifen, um dabei sein zu können.

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