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FC Bayern: Neuer Boss, neues Toptalent – Das ist neu beim Rekordmeister


Trainingsauftakt in München
Neuer Boss, neues Toptalent: Das ist anders beim FC Bayern

Von Patrick Mayer, München

Aktualisiert am 09.07.2019Lesedauer: 3 Min.
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Standen gestern auf dem Trainingsplatz: Jerome Boateng und Hansi Flick (r.).Vergrößern des Bildes
Standen gestern auf dem Trainingsplatz: Jerome Boateng und Hansi Flick (r.). (Quelle: t-online.de/imago-images-bilder)

Der FC Bayern startet an der Säbener Straße in die Vorbereitung für die kommende Bundesliga-Saison. Trainer Niko Kovac muss mit einem Minikader arbeiten, Jerome Boateng trägt jetzt blond – und noch etwas hat sich geändert.

Punkt 18.32 Uhr war der erste Arbeitstag dieser Saison an der Säbener Straße 51 zu Ende. Die wenigen Stars des FC Bayern um Weltmeister Thomas Müller, die am Montag da waren, schritten in Richtung Kabinentrakt.

FC Bayern: Niko Kovac wirkt gelöst

Etwas mehr als eineinhalb Stunden hatte die erste Einheit dieser Bundesliga-Saison gedauert. Trainer Niko Kovac wirkte nach einem anstrengenden Jahr und mehrwöchigem Urlaub gelöst. Es war nicht die einzige Beobachtung beim Rekordmeister. t-online.de erklärt die Erkenntnisse zum Trainingsstart:

1. Erkenntnis: Jerome Boateng ist (noch) da

Wenige Stunden vor dem Training im Münchner Stadtteil Harlaching ließ Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge 19 Kilometer weiter im Norden der Stadt keinen Zweifel daran, dass der FC Bayern Jerome Boateng nicht um jeden Preis halten wolle.

"Wir werden abwarten, wie sich die Dinge auf dem Transfermarkt entwickeln. Der primäre Grund, dass Mats (Hummels, d. Red.) beschlossen hat, den Verein zu verlassen, war, dass der Trainer gesagt hat, er wolle auf Lucas (Hernandez), Niklas (Süle) und Benjamin (Pavard) bauen", erzählte der Vorstandsboss bei der Vorstellung von Neuzugang Hernandez in der Allianz Arena.

Ergo: Für Boateng bliebe nur der Platz als Innenverteidiger Nummer vier. Markant: Rummenigge sagte zwar, der FC Bayern sei "in Position" und "am Ball". Doch: Ein Abnehmer, der eine adäquate Ablöse für den 30-jährigen Abwehrspieler zahlt, ist offenbar (noch) nicht gefunden. So trainierte Boateng am Montag mit, mit zurückhaltender Körpersprache, dafür aber mit neuerdings blond gefärbtem Haar.

2. Erkenntnis: Jann-Fiete Arp bekommt seine Chance

"Wriedt! Wriedt!" Es ging sekundenschnell. Ersatzstürmer Kwasi Okyere Wriedt aus der Bayern-Reserve legte in die Mitte auf Thiago ab, der den Ball kurz für Jann-Fiete Arp an den zweiten Pfosten durchsteckte, wo der Ex-HSV-Angreifer die linke Innenseite hinhielt und sein erstes Bayern-Tor erzielte – zumindest im Training.

Die "Sport Bild" berichtete zuletzt, dass der 19-jährige Stürmer fest für die Profis eingeplant werde – und nicht dauerhaft zur zweiten Mannschaft abgeschoben oder gar ausgeliehen werden solle. Arp profitiert vom Transferstau in München und ist Stürmer Nummer zwei. Seine große Chance?

3. Erkenntnis: Der Kader des FC Bayern ist (viel) zu klein

17 Mann umfasst der Kader des Rekordmeisters ohne die von Kovac vehement geforderten Neuzugänge ("vier neue Spieler brauchen wir noch"). Ganze sieben Profis waren bei der ersten Einheit dabei: Boateng, Müller, Martinez, Thiago, Arp, Corentin Tolisso und Renato Sanches. Sowohl Boateng als auch der stets unzufriedene Europameister Sanches könnten den Klub in dieser Transferphase noch verlassen. Nationalspieler wie Joshua Kimmich und Robert Lewandowski steigen erst am Freitag in die Vorbereitung ein.

Und so bleibt vor allem ein Eindruck: Der Kader ist – Stand jetzt – deutlich zu klein! Doch Sportdirektor Hasan Salihamidzic kommt in seinen Transferbemühungen offensichtlich nicht voran. Auf der PK in der Arena beschwor Bayern-Boss Rummenigge regelrecht einen "Dominoeffekt", den seiner Kenntnis nach die ganze Branche erwarte.

Am Montag mussten Spieler der Amateure (3. Liga) und aus der U19 aushelfen, damit genügend Männer für die Spielformen auf dem Platz standen. Wettbewerb um die Stammplätze entsteht so sicher nicht.

4. Erkenntnis: Hansi Flick ist der neue Boss neben Niko Kovac

"Ich freue mich auf den Job, wieder mit Spielern zu arbeiten, und darauf, mit Niko zu arbeiten", erklärte Hansi Flick im Interview auf der Vereinshomepage fcbayern.com – und war sogleich mittendrin.

Der 54-Jährige, Kovacs neuer Assistent und einst Co-Trainer von Bundestrainer Joachim Löw, machte Ansagen, nahm einzelne Spieler strikt zur Seite. Auffällig: Kovac suchte zuerst Rat bei ihm, konsultierte vor Übungen stets Flick. Bruder Robert stand eher abseits, verschob die Hüttchen, steckte die Übungsstangen um. Anders formuliert: Er machte die harte Arbeit.


Es wirkt, als sei Flick fest als neuer Boss neben Kovac eingeplant. Auch als eine Art Aufpasser? Uli Hoeneß soll schließlich viel von ihm halten. Und Kovac überlässt ihm prompt viel Verantwortung.

Verwendete Quellen
  • fcbayern.com: "Eine Top-Adresse und ein Club, der mir am Herzen liegt"
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