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Deutschland - USA: Für Lukas Podolski ist kein Platz mehr


Schwächen immer deutlicher
Für Podolski ist kein Platz mehr im DFB-Team

Von t-online
11.06.2015Lesedauer: 3 Min.
Das war nichts: Lukas Podolski schleicht nach der USA-Pleite bedröppelt vom Platz.Vergrößern des BildesDas war nichts: Lukas Podolski schleicht nach der USA-Pleite bedröppelt vom Platz. (Quelle: Matthias Koch/imago-images-bilder)
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Aus Köln berichtet Jörg Runde

Die zweite Halbzeit bei der 1:2-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft im Länderspiel gegen die USA war noch gar nicht angepfiffen, da ging schon ein Raunen durch das Kölner Stadion. Jogi Löw diskutierte gerade mit Sami Khedira, wer denn nun die Spielführerbinde tragen sollte, da schlich sich die Antwort hinter seinem Rücken mit einem schelmischen Grinsen auf den Rasen: Lukas Podolski. Die Zuschauer feierten die Einwechslung des ehemaligen FC-Profis und schrien seinen Namen bei der Vorstellung so laut, wie bei keinem Nationalspieler zuvor.

In seiner fußballerischen Heimatstadt ist Podolski nach wie vor so beliebt wie kein anderer Kicker der Welt. Selbst stümperhafte Versuche beim Torschuss oder beim Passen an der Außenlinie beklatschten die fröhlichen Rheinländer geradezu enthusiastisch. Dass Podolski vom Bundestrainer dagegen immer seltener Applaus bekommt und der vor allem leiser wird, dürfte auch ihm nicht entgangen sein. Zwar betont Löw immer wieder, dass er ganz genau wisse, was er an seinem Offensivspieler hat, genauere Ausführungen vermeidet Löw beim dem Thema aber stets.

Fehlende Laufbereitschaft, taktische Defizite

Löw wird sich schon bald eingestehen müssen, dass Podolski für die ganz großen Aufgaben sportlich nicht mehr gut genug ist. Eklatante Schwächen in der Defensive, fehlende Laufbereitschaft und erschreckende taktische Defizite haben aus dem Stammspieler längst einen kaum noch benötigten Ergänzungsspieler werden lassen. Egal ob im Verein oder im Nationaldress: Es läuft einfach nicht mehr beim gebürtigen Polen. Während des gesamten WM-Turniers 2014 reichte es für ihn gerade einmal zu 53 Einsatzminuten, Spiele über 90 Minuten seit 2010 sind an einer Hand abzuzählen. Es ist nicht auszuschließen, dass der 124-malige Nationalspieler gegen die USA sein letztes reguläres Heimspiel im Nationaltrikot absolviert hat.

Gerade auf den offensiven Außenbahnen verfügt der Bundestrainer über ein riesiges Angebot an internationalen Klassespielern. Podolski muss sich dort gegen Thomas Müller, Marco Reus, André Schürrle, Karim Belarabi, Mario Götze, Julian Draxler und den gegen die USA überzeugenden Debütanten Patrick Herrmann beweisen. Dahinter lauern bereits U-21-Kapitän Kevin Volland und Top-Talente wie Julian Brandt und Max Meyer auf ihre Chance. Ein Konkurrenzkampf, den Podolski kaum gewinnen kann.

Selbst der 1. FC Köln will Podolski nicht mehr

Erschwerend kommt hinzu, dass er immer noch nicht weiß, wo er in Zukunft spielen wird. Bis zum 30. Juni ist er noch an Inter Mailand ausgeliehen, Stand heute kehrt er dann zu Arsenal London zurück, wo er noch bis Sommer 2016 unter Vertrag steht. Wahrscheinlich ist eine weitere Ausleihe. Als Interessent gilt vor allem Galatasaray Istanbul. Ein Selbstläufer wird aber auch das nicht. Podolski passt einfach nicht mehr Ins Anforderungsprofil internationaler Top-Klubs.

Selbst eine Heimkehr nach Köln, die sich vor allem die FC-Fans von Herzen wünschen würden, wird es als Spieler nicht geben. Zumindest schließen das die Verantwortlichen aus. Ähnlich wie im DFB-Team passt der 30-Jährige beim Bundesligisten nicht mehr ins Konzept. "Ich kann das Thema und die Fragen einiger Fans ja verstehen. Lukas Podolski ist ein Supertyp. Er ist bei uns immer herzlich eingeladen und als Gast willkommen. Aber es ist unsere Aufgabe, die Mannschaft zu entwickeln", sagte FC-Präsident Werner Spinner kürzlich in einem Interview mit dem "Kölner Stadtanzeiger".

So bleibt Podolski – in Köln und beim DFB - wohl nur noch die Rolle des Spaßvogels und Pausenclowns. Dass er diese beherrscht, hat er schon oft genug bewiesen. Auch an diesem Abend in Köln.

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