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EM 2016: Joachim Löw hat seine Startelf fast gefunden


Sorgen um Boateng
Bis auf eine Ausnahme! Löw hat seine Wunschelf gefunden

Von t-online
Aktualisiert am 22.06.2016Lesedauer: 3 Min.
Sorgen für mächtig Wirbel: Mario Götze (li.), Mario Gomez (Mitte) und Thomas Müller.Vergrößern des BildesSorgen für mächtig Wirbel: Mario Götze (li.), Mario Gomez (Mitte) und Thomas Müller. (Quelle: Matthias Koch/imago-images-bilder)
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Aus Paris berichtet Thomas Tamberg

Als Schiedsrichter Clément Turpin zur Pause pfiff, erhoben sich alle Zuschauer im Prinzenpark und applaudierten. Die irischen Fans feierten sowieso, die deutschen Anhänger jubelten, weil sie gerade die beste Halbzeit ihrer Nationalmannschaft bei der EM 2016 gesehen hatten.

Nach 90 Minuten setzte sich das DFB-Team hochverdient mit 1:0 (1:0) gegen Nordirland durch und qualifizierte sich souverän als Gruppenerster für das Achtelfinale.

Dort trifft sie am kommenden Sonntag in Lille um 18 Uhr auf die Slowakei oder Albanien. "Wir haben das Spiel total dominiert. Ich war zufrieden mit den Angriffsaktionen und dem vermehrten Tempo“, zog Joachim Löw ein positives Fazit. Einzig mit der Chancenverwertung war er nicht zufrieden.

Riesenchancen im Minutentakt

Was zuvor gegen die Ukraine und vor allem gegen Polen so gut wie gar nicht zu sehen war, gab es gegen die Nordiren fast schon im Minutentakt. Allein nach zwölf Minuten hatten die drei zuletzt in der Kritik stehenden Offensivkräfte jeweils eine hundertprozentige Torchance auf dem Fuß. Doch Thomas Müller und Mario Götze scheiterten völlig frei am klasse aufgelegten nordirischen Keeper Michael McGovern, Mesut Özil traf den Ball nicht.

Wenn die bisherigen Stammkräfte nicht einnetzen wollen, dann muss es eben der Neue machen, dachte sich Mario Gomez und schoss Deutschland bei seinem Startelfdebüt beim Turnier in Frankreich mit dem Tor des Tages (30. Minute) zum Gruppensieg. Neben dem Stürmer stand auch ein wenig überraschend Joshua Kimmich für Benedikt Höwedes in der Anfangsformation. Beide empfahlen sich mit Nachdruck für weitere Aufgaben.

Müller freut sich über "saubere Kombinationen"

Vor allem der Einsatz von Gomez erwies sich als kluger Schachzug des Bundestrainers. Der Angreifer veränderte im Sturmzentrum die Statik im deutschen Spiel. "Ich hatte die Aufgabe, die beiden Innenverteidiger zu beschäftigen. Das war hart und ich habe einige Blessuren mitgenommen", sagte der Besiktas-Profi. Durch seinen Einsatz schaffte er gleichzeitig Platz für seine Nebenleute, die diesen auch zu nutzen wussten.

Die anderen drei Offensivkräfte wirbelten um Gomez herum, tauschten die Positionen und waren so nur schwer auszurechnen. Wobei Götze eher über links, Özil über rechts und Müller meist in der Zentrale hinter Gomez ihren Dienst verrichteten. Deshalb brannte es immer wieder lichterloh vor dem Kasten der Nordiren.

"Wir haben ein paar schöne, saubere Kombinationen gezeigt. Auch mit Wegen in die Tiefe, die wir im Vorfeld abgesprochen haben", sagte Müller und freute sich über die geglückte Umsetzung. "Zum ersten Mal waren es nicht nur leere Worthülsen, sondern wir haben es in die Tat umgesetzt. Das war schön."

Götze und Gomez statt Götze oder Gomez

Gomez hatte dabei einen großen Anteil. Nicht nur, dass er Räume schaffte, sondern er beteiligte sich auch am Kombinationsspiel der DFB-Elf. Hieß es bisher Götze oder Gomez, muss nun die Antwort lauten: Götze und Gomez. Mit dem kantigen Stoßstürmer ist Deutschland deutlich variabler. Das Team hat nun die Wahl: Bis vors Tor durchkombinieren oder es auch mal mit hohen Flanken probieren.

Außerdem ist Müller, wenn er hinter der Spitze agieren kann, am stärksten. Ebenso kommt die Klasse von Götze, wenn er aus der Tiefe agieren kann, besser zu Geltung. "In den Zwischenräumen, etwas weiter zurück, fühle ich mich wohler", sagte der 24-Jährige. Einzig an der Chancenverwertung muss dieses Quartett noch arbeiten. "Das müssen wir uns ankreiden", sagte Götze. Auch Özil blühte mit mehr Raum ausgestattet plötzlich auf und wurde zurecht von der UEFA zum Spieler des Spiels gewählt.

Kimmich oder Höwedes als Außenverteidiger?

Während Löw gut beraten sein dürfte, diese Offensivformation nicht mehr auseinanderzureißen, bleibt die Besetzung des rechten Außenverteidigers weiterhin ein spannendes Thema. Kimmich hat dort anstelle von Höwedes ein tolles Spiel abgeliefert und das Offensivspiel deutlich belebt.

Die Krux ist jedoch: Kimmich ist in der Offensive besser, Höwedes in der Defensive. Im Achtelfinale wartet wohl erneut ein defensiv eingestellter Gegner. Hier wäre Kimmich wohl wieder erste Wahl. Doch wie entscheidet sich Löw, wenn Kaliber wie Spanien oder Italien auf das deutsche Team warten?

Sorgen um Boateng

Die Besetzung des rechten Außenverteidigerpostens bleibt also weiterhin spannend. Es sei denn, Jerome Boateng würde verletzungsbedingt ausfallen. Der Innenverteidiger musste in der 76. Minute angeschlagen vom Platz. Für ihn kam Höwedes. Die Wade habe ein bisschen verkrampft, sagte Löw nach der Partie. Die Belastung wird in den nächsten Tagen und Wochen vermutlich nicht weniger, deshalb bleibt zu hoffen, dass die Ärzte das Wadenproblem in den Griff bekommen.

Dagegen sind alle anderen Positionen vergeben. Bastian Schweinsteiger wird wohl nicht über die Rolle des Teilzeitarbeiters hinauskommen und dafür Sorge tragen, dass Sami Khedira oder Toni Kroos Verschnaufspausen erhalten. So wie gegen Nordirland, als der Mannschaftskapitän in der Schlussphase für Khedira aufs Feld kam.

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