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0:1 gegen Brasilien: Das ist die größte Baustelle der Nationalelf


Pleite gegen Brasilien
Das ist die größte deutsche Problemzone

Von Luis Reiß, Berlin

28.03.2018Lesedauer: 3 Min.
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Julian Draxler (r.) im Zweikampf mit Paulinho: Der deutsche Offensivspieler war engagiert, konnte aber kaum Akzente setzen.Vergrößern des Bildes
Julian Draxler (r.) im Zweikampf mit Paulinho: Der deutsche Offensivspieler war engagiert, konnte aber kaum Akzente setzen. (Quelle: Ulmer/imago-images-bilder)

Die deutsche Nationalelf wird weltweit für ihre feinen Fußballer bewundert. Doch Gefahr für das gegnerische Tor strahlten Julian Draxler & Co. gegen Brasilien nicht aus. Andere Spieler lauern auf ihre Chance.

Erst schallt ein erfreutes "Ah" von den Rängen, meist viel zu schnell gefolgt von einem enttäuschten "Oh" – so hören sich im Fußball-Stadion gescheiterte Dribblings, ärgerliche Fehlpässe und missglückte Torschüsse an. Man könnte auch sagen: So klang das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien (0:1). Immer wieder rannten die hoch talentierten Offensivspieler, allen voran Leroy Sané und Julian Draxler, auf die brasilianische Abwehr zu – und verpassten die entscheidende Aktion.

Die Nationalelf wird seit dem WM-Titel 2014 weltweit auch für ihre feinen Fußballer im Angriff bewundert. Doch genau die sollten Bundestrainer Jogi Löw zweieinhalb Monate vor dem Start der Weltmeisterschaft in Russland die größte Sorge bereiten. Er klagte: "Wir haben keinen Druck nach vorne entfacht, nicht schnell gespielt."

Spieler ärgern sich

Ähnlich äußerten sich auch einige Spieler. Verteidiger Joshua Kimmich merkte an, dass vor allem die Zielstrebigkeit im Angriff besser werden müsse. Teamkollege Mario Gomez ärgerte sich über den Verlauf des Spiels und betonte, es wäre bei mehr Zielstrebigkeit sogar ein Sieg gegen Brasilien drin gewesen.

Insgesamt gab das deutsche Team 13 Torschüsse ab, drei mehr als Brasilien. Doch die meisten Versuche der DFB-Elf waren völlig ungefährlich und aus ungünstiger Position abgeschossen.

Nach Ballgewinnen verschleppte das deutsche Team zudem viel zu häufig das Tempo. Gelangte der Ball einmal zu den durchaus bemühten Offensivkünstlern Draxler, Sané oder Goretzka, waren diese auf sich allein gestellt. Sie versuchten es mit ihrem Tempo und guter Technik alleine ("Ah!") – und scheiterten meist an einem der enorm zweikampfstarken Abwehrspieler Brasiliens ("Oh!").

Es fehlten zwei Eigenschaften:

Zug zum Tor: Leipzigs Timo Werner zeigt seinen Kollegen, wie es geht. Sobald er in Ballbesitz kommt, stürmt er in Richtung des gegnerischen Tors und setzt die Abwehr unter Druck. Manchmal ist er noch zu ungestüm, aber er sorgt immer für Unruhe und Gefahr beim Gegner. Seine jungen Teamkollegen Sané und Draxler haben diese Qualität in ihren Klubs auch schon bewiesen. Doch sobald sie das Nationaltrikot überstreifen, wirken sie oft verkrampft, als wollten sie ihren großen Moment erzwingen. Hier muss Löw ansetzen.

Besseres Positionsspiel: Nach der Pleite gegen Brasilien klagte Löw: "Wir haben es in der Raumaufteilung nicht gut gemacht, hatten zu viele Spieler hinter dem Ball." Auch taktisch hakt es also. Ist der Ball erst einmal im Angriff angekommen, unterstützen sich die Spieler dort zu wenig. Auf dem Zusammenspiel wird voraussichtlich ein Schwerpunkt im Trainingslager vor der WM liegen.

BVB-Stars könnten profitieren

Gibt es in der Offensive möglicherweise auch noch personelle Überraschungen? Drei Dortmunder könnten profitieren, auch wenn sie diesmal nicht im Kader standen. Denn: Bleibt Dortmunds Marco Reus fit, ist er der vielleicht zielstrebigste deutsche Offensivspieler und wird wohl nominiert. Auch André Schürrle – vorausgesetzt er findet seine gute Form vergangener Jahre – zeichnet sich durch viel Zug zum Tor aus. Eine Qualität, die Jogi Löw bekanntlich sehr an ihm schätzt.

Und dann wäre da noch Mario Götze, der als junger Spieler wie kein Zweiter gefährliche Situationen kreieren konnte. Löw hatte vor Kurzem angemahnt, er müsse eben wieder mehr den Weg zum gegnerischen Tor finden. Dann wird er sicher auch wieder ein Thema beim DFB – und könnte dort auf das "Ah" den Torschrei folgen lassen.

Verwendete Quellen
  • eigene Beobachtungen
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