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WM 2022 in Katar – Fifa-Boss Gianni Infantino: Jetzt hat er, was er wollte


Fifa-Boss Infantino
Jetzt hat er, was er wollte

Von Benjamin Zurmühl, Doha

03.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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Gianni Infantino: Gleich mehrere Widersacher der Fifa sind frühzeitig ausgeschieden.Vergrößern des Bildes
Gianni Infantino: Gleich mehrere Opponenten der Fifa sind frühzeitig ausgeschieden. (Quelle: IMAGO/Peter De Voecht)

Gianni Infantino wollte eine unpolitische WM. Die ersten Tage liefen hinsichtlich dieses Plans schlecht. Jetzt kann der Fifa-Boss aber aufatmen.

Die Gruppenphase der WM ist vorbei, die Achtelfinalpaarungen stehen. Gewinner gibt es viele. Einer von ihnen ist Gianni Infantino, Präsident der Fifa. Denn gleich mehrere Baustellen des Schweizers haben sich von selbst geschlossen.

In der ersten Woche war die Rede von "One Love"-Armbinden, der "Mund zu"-Geste der deutschen Elf, Fanflucht beim Eröffnungsspiel, gekauften Fans, von der katarischen Polizei abgebrochenen TV-Schalten und Protesten der iranischen Nationalmannschaft. Sehr viele Themen, die das Gastgeberland und die Fifa schlecht aussehen ließen.

Doch mit der Zeit richtete die Öffentlichkeit den Blick mehr auf das Sportliche. Auch die deutsche Nationalmannschaft wollte die "One Love"-Debatte hinter sich lassen. Einzig die Länderspiele des Irans blieben immer brisant. Während beim ersten Spiel noch viele Regimegegner unter den Fans waren, stieg der Anteil der Unterstützer der iranischen Regierung in den folgenden Partien. Berichten zufolge war das auch von den Mullahs gefördert worden. Weil der Iran gute Beziehungen nach Katar pflegt, waren plötzlich sogar iranische Polizisten an den WM-Stadien im Einsatz, um Proteste zu unterdrücken. Auch wenn die Spieler auf der Seite der Protestler waren.

Nach der Gruppenphase ist der Iran ausgeschieden. Das Gleiche gilt für drei der größten Fifa-Gegner Europas.

Ihr Weiterkommen wäre ein Risiko für die Fifa gewesen

Dänemark, das ein Zeichen setzte und in Trikots auflief, auf denen Verbandswappen und Logo des Ausrüsters kaum zu erkennen waren, weil sie bei der WM in Katar nicht gesehen werden wollten.

Verbandschef Jesper Möller sagte im Zuge der "One Love"-Debatte: "Dänemark wird den derzeitigen Präsidenten nicht unterstützen. Wir müssen jetzt reagieren. Und wir haben das Gefühl, dass wir das wirklich müssen. Es ist zutiefst verwerflich, was da zuletzt passiert ist."

Belgien, das Teil der "One Love"-Gruppe war und zudem einen "Love"-Schriftzug aus einem Trikot entfernen musste. Offiziell, um der Kommerzialisierung entgegenzuwirken – jedoch hatte die Fifa das Jersey vor der WM noch durchgewunken.

Angesprochen auf diese Themen sagte Belgiens Abwehrmann Jan Vertonghen vor dem ersten Spiel: "Ich habe Angst, dass ich morgen nicht mehr spielen kann, wenn ich etwas dazu sage. Das ist eine Erfahrung, die ich im Fußball noch nie gemacht habe. Ich fühle mich kontrolliert. Ich habe Angst, überhaupt etwas darüber zu sagen. Wir sagen ganz normale Dinge über Rassismus und Diskriminierung, und wenn man nicht einmal etwas dazu sagen kann, dann sagt das alles."

Deutschland, das wohl prominenteste Mitglied der "One Love"-Gruppe, weil mit der "Mund zu"-Geste noch Nachschub kam. Katar wehrte sich mit Kampagnen zu Mesut Özil und warf dem DFB Doppelmoral vor. Präsident Bernd Neuendorf betonte, man stehe in "Opposition zur Fifa".

Jedes weitere Spiel dieser Mannschaften hätte für die Fifa das Risiko eines neuen Zeichens gebracht. Dass sie, bestärkt von der eigenen Leistung, für die Werte einstehen, die sie in Katar vertreten wollten. Und das wäre dem Fußballverband ein Dorn im Auge gewesen, weil es das Verhältnis zum Gastgeber geschwächt hätte. Das Problem hat sich nun von selbst gelöst. Infantino hat das, was er wollte. Den vollen Fokus auf den Sport.

Die WM in Katar ist in vollem Gange. t-online ist mit vor Ort und berichtet über das brisanteste Turnier der Fußballgeschichte. Mit dem WM-Push verpassen Sie keine News mehr. Hier können Sie ihn abonnieren.

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