WM 2018 Fußball-Zwerg glaubt fest an die "Weltsensation"
News folgenAlles andere als ein hoher Sieg der deutschen Nationalmannschaft über die Färöer (heute ab 20.30 Uhr im t-online.de Live-Ticker) wäre eine Überraschung. Oder doch nicht? Wenn es nach Torhüter Jakup Mikkelsen geht, ist sein Land im WM-Qualifikationsspiel in Hannover "nicht total chancenlos. Wenn es aus unserer Sicht optimal läuft, hoffen wir einen Punkt mitzunehmen. Für jeden von uns ist es das Spiel der Spiele", sagte der 42-Jährige Oldie in der "tz". Auch sein Trainer träumt - und hat einen Geheimplan.
Zu gut sind die Erinnerungen der Färinger - so heißen die knapp 50.000 Einwohner der Färöer Inseln - an die letzten Spiele. Vor zehn Jahren hatte Färöer an gleicher Stelle gegen die DFB-Elf nur mit 1:2 verloren, in Torshavn lediglich eine 0:2-Niederlage kassiert. Da will sich der 163. der Weltrangliste den Traum einer Sensation gegen die Nummer zwei der Welt nicht schon im Voraus zerstören.
Färöer-Trainer hat Deutschland schon besiegt
Eine wichtige Rolle wird Torwart Mikkelsen spielen - oder doch sein 16 Jahre jüngerer Konkurrent Gunnar Nielsen? Denn wer gegen Deutschland im Tor stehen wird, will Trainer Lars Olsen bis kurz vor Spielbeginn offen halten. Das Staatsgeheimnis hat seinen Grund: Immerhin wird auf den Torhüter gegen Deutschland eine Menge Arbeit zukommen. "Den Namen verrate ich erst im letzten Augenblick", erklärte daher Olsen, von seiner Taktik überzeugt.
Umso bereitwilliger äußerte sich der seit Jahresbeginn auf den Atlantikinseln tätige Trainer über seine persönlichen Erfahrungen gegen Deutschland: "Mein schönster Augenblick als Spieler war unser 2:0-Finalsieg in Göteborg." 1992 stand der Däne Olsen als Kapitän und Abwehrchef der dänischen Überraschungs-Europameister auf dem Platz. Würde seine neue Elf jetzt gegen die Truppe von Bundestrainer Joachim Löw punkten, wäre das für ihn noch größer: "Eine echte Weltsensation hätten wir dann."
Erinnerungen an legendäre deutsche Blamage
Und um an diese zu glauben, ist ihm jedes Argument recht. Auch das letzte Spiel seiner Mannschaft vor zwei Wochen. Beim 0:2 im Testspiel gegen Island in Reykjavik war Olsen mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: "Wir haben uns gut gegen die Isländer verkauft. Und die haben ja auch schon den Deutschen Kopfschmerzen bereitet."
Ein kleiner Seitenhieb in Richtung DFB-Elf, ein kleiner Hoffnungsschimmer für den krassen Außenseiter: Denn jeder deutsche Fan erinnert sich wohl an die "Weizenbier"-Wutrede des ehemaligen Bundestrainers Rudi Völler, der nach einem blamablen 0:0 auf Island den ARD-Reporter Waldemar Hartmann verbal attackierte. Diese Weltsensation fand übrigens am 6. September 2003 statt - vor neun Jahren und einem Tag.
