Harte Schale, weicher Kern Wenn Fußballer weinen
News folgenImmer noch gilt Fußball als eine der männlichsten Sportarten überhaupt. Dabei sieht die Realität doch ganz anders aus. Ob nun Spitzenspieler wie Cristiano Ronaldo oder David Beckham, die deutschen "Weltmeister der Herzen" von 2006 oder Trainer, die sich von ihren Teams verabschieden - Weinen gehört zum Fußball dazu. (Klicken Sie sich durch die berühmtesten Tränen der Fußball-Geschichte)
Ronaldo ist das beste Beispiel dafür: Egal ob der Portugiese ausgezeichnet wird, das Tor trifft oder knapp daneben schießt, schon stehen dem Real-Profi die Tränen in den Augen. Viele Fans wünschen sich angesichts dieser weichen, emotionalen Seite Ronaldos, wohl harte Kerle wie Oliver Kahn zurück.
Kahns legendäre Forderung lautete einmal "Eier, wir brauchen Eier". Dieser Spruch lässt sich nur schwer in Einklang bringen mit verheulten Gesichtern und geröteten Augen. Gerade bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft werden aber wohl häufig genau diese Emotionen das Bild der Spiele prägen.
Unglaubliche Emotionen
Wo es nur einen Titel zu holen gibt, bleiben 31 Mannschaften als Verlierer zurück und müssen auf das nächste Großereignis hoffen. Fußball ist zwar die beliebteste Sportart der Welt. Das bedeutet aber auch, dass Spieler und Trainer unter enormem Druck stehen, die Erwartungen der Öffentlichkeit zu erfüllen.
Kein Wunder also, dass ein überraschender Sieg, genauso wie eine enttäuschende Niederlage unglaubliche Emotionen frei setzen kann.
So musste die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-WM zunächst eine bittere Halbfinal-Niederlage gegen Italien einstecken und Michael Ballack und Co. konnten kaum fassen, nicht im Finale zu stehen. Erst bei der Feier mit den Fans konnte die Mannschaft wieder lachen und realisieren, dass sie als "Weltmeister der Herzen" dennoch in die Geschichte eingehen würde.
Harte Schale, weicher Kern
Spätestens bei Kahns Abschied war klar, dass auch für den Ex-Nationaltorwart gilt, was auf die meisten Spieler zutrifft: "harte Schale, weicher Kern". Wenn die Situation sich ergibt "dann weine ich halt. Wo ist das Problem?", sagte er 2008 und schämte sich dieser Aussage, ganz Kahn-typisch, überhaupt nicht.
Letztendlich verliert und gewinnt der Sport einer ganzen Nation bei der WM. Da ist es doch umso schöner, dass sich die Fußballer ihrer Mannschaft und ihrer Nation so verbunden fühlen, dass die Emotionen im Vordergrund stehen.
Schließlich stehen auch die Fans am Ende Arm in Arm auf der Tribüne und heulen gemeinsam - egal, ob Freudentränen oder aus Enttäuschung.
T-Online.de hofft deshalb auf weitere schöne Fotos mit Fußballer-Tränen aus Brasilien und hat die WM-Emotionen der letzten Jahre schon einmal zusammen gestellt.
