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Vettel erfüllt sich Kindheitsträume: "Habbe se feddisch gemacht"


Vettels Kindheitsträume werden wahr
"Mer habbe se feddisch gemacht"

Von sid, t-online
Aktualisiert am 29.03.2015Lesedauer: 3 Min.
Sebastian Vettel hat die Silberpfeile in ihre Schranken verwiesen.Vergrößern des BildesSebastian Vettel hat die Silberpfeile in ihre Schranken verwiesen. (Quelle: dpa-bilder)
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Sebastian Vettel kämpfte mit den Freudentränen, schüttelte immer wieder den Kopf, jubelte auf deutsch, italienisch und hessisch, zeigte den Vettel-Finger, sprang wie Michael Schumacher und dirigierte wie sein Idol die letzten Takte der italienischen Hymne. Der "magische Vettel", wie die "Gazzetta dello Sport" titelt, hat mit dem Sieg beim Großen Preis von Malaysia in seinem zweiten Rennen für Ferrari sich selbst und die gesamte Scuderia auf Wolke sieben katapultiert.

"Ferrari is back - Ferrari ist zurück" jubelten die Verantwortlichen um Teamchef Maurizio Arrivabene, der sich seiner Tränen nicht schämte. Vettel war sichtlich bewegt, er habe "bei der italienischen Hymne in die Augen der Mechaniker" gesehen. Die Freude, die Liebe, die er darin gefunden hat, machten nicht nur einen Kindheitstraum für den viermaligen Weltmeister perfekt: "Da werden mehrere Kindheitsträume wahr."

"Grande Seb" sendete Grüße an die Familie, Freundin Hanna, an "meine Kleine", sein Töchterchen, und scherzte in Richtung Mercedes in breitem Hessisch: "Mer habbe se feddisch gemacht."

Endgültig in Schumachers Fußstapfen

Mit einer taktischen Meisterleistung ließ Vettel in seinem "Eva" genannten roten Renner die erfolgsverwöhnten Silberpfeile mit Weltmeister Lewis Hamilton auf Rang zwei sowie Nico Rosberg auf drei hinter sich und bescherte Ferrari den ersten Sieg seit fast zwei Jahren.

Mit dem Erfolg in Sepang, dem 40. Sieg seiner Karriere, ist Sebastian Vettel auch endgültig in die Fußstapfen von Rekordweltmeister Michael Schumacher getreten, der im Oktober 2006 in China seinen letzten Sieg in Rot feiern konnte. Es war der letzte Sieg eines Deutschen im Ferrari. In Malaysia hat Vettel Schumi sogar übertroffen: Es war sein vierter Sieg in Sepang. Das hat kein anderer Fahrer geschafft.

"Unterschrieben, um den Titel zurück nach Maranello zu holen"

Er könne sich gut an Michaels Siege erinnern, "es gab da ja einen oder zwei", sagte Vettel. Für ihn sei sein erster Ferrari-Erfolg noch wichtiger als der Premieren-Sieg 2008 im Toro Rosso in Monza: "Es bedeutet ein bisschen mehr für mich. Michael war mein Held, jeder auf der Kartbahn hat zu ihm aufgeschaut." Schumacher hatte den ersten Sieg für Ferrari im siebten Rennen eingefahren, Vettel gelang das nun bereits nach zwei Rennen.

Die Fußstapfen seines Freundes, der sich nach seinem schweren Skiunfall weiter in der Rehabilitation befindet, seien groß, aber "ich habe unterschrieben, um den Titel zurück nach Maranello zu holen", stellte Vettel klar.

"Mit den Füßen auf dem Boden bleiben"

Der 27-Jährige beendete eine Durststrecke der Scuderia, die seit Fernando Alonsos Heimsieg am 12. Mai 2013 in Barcelona angedauert hatte. Ende des vergangenen Jahres war deshalb in Maranello alles erst auf den Prüfstand und dann auf den Kopf gestellt worden. Überall neue Gesichter, angefangen bei Vettel und Arrivabene. Der Teamchef blieb nach den ersten Emotionen aber cool, will "mit den Füßen auf dem Boden bleiben": Erst, wenn nach 2007 (Kimi Räikkönen) und 2008 mit der Konstrukteurs-Krone der WM-Titel wieder nach Maranello geholt wird, ist seine Mission erfüllt. In Italien werden sie ihn jetzt schon in den Himmel heben.

Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, wissen sowohl Vettel ("Wir müssen realistisch bleiben") als auch Arrivabene. Mercedes stand sich in Sepang mit seiner Strategie selbst im Weg, nochmal werden sich die Silberpfeile wohl nicht so überrumpeln lassen.

"Eva" ist zart zu den Reifen

"Wir werden zurückschlagen, das lassen wir uns nicht gefallen", sagte Rosberg nach dem Rennen, gratulierte aber trotzdem fair. Auch Weltmeister Hamilton musste zugeben: "Sie waren zu schnell für uns. Gratulation an Ferrari und an Vettel."

Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff könnte es der Anfang "der Ära des Zweikampfes zwischen uns und Ferrari" sein. Begeistert war der Österreicher über die Niederlage nicht, es besteht Redebedarf. Dass der Formel 1 aber nichts Besseres passieren konnte als das Ende der silbernen Dominanz, weiß auch Wolff. Derweil stellte Aufsichtsratsboss Niki Lauda klar, "dass wir gar nicht auf eine Zwei-Stopp-Strategie hätten wechseln können". Ferrari brachte Vettel so an die Spitze, auch, weil "Eva" mit den weicheren Reifen viel besser zurecht kam als die Silberpfeile.

"Vielleicht betrinke ich mich heute Abend"

Vettel lobte derweil die "großartige Strategie" seines Teams, dankte dem Team sowie den Ferrari-Fans und sorgte bei den Verantwortlichen des Automobilverbandes FIA für einen mittleren Herzinfarkt, als er auf dem Podium laut verkündete: "Vielleicht betrinke ich mich heute Abend." Freudetrunken war er da schon allemal.

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