Special Olympics Berlin: Timothy Shriver und Athlet sorgen für emotionalen Moment

Am Samstag wurden die Special Olympics im Berliner Olympiastadion eröffnet. Einer der Athleten sorgte dabei für einen emotionalen Moment.

Da wurde der Athlet plötzlich zum Flitzer: Während der Eröffnungsfeier der Special Olympics World Games 2023 im Berliner Olympiastadion hielt der Vorsitzende von Special Olympics Internation, Timothy Shriver gerade seine Eröffnungsrede, da kam es zu einem außergewöhnlichen Moment. Ein Athlet aus der syrischen Delegation stürmte auf einmal die Bühne und umarmte Shriver, drückte ihm sogar einen Kuss auf die Wange.

Wo bei anderen Sportveranstaltungen der "Störer" wohl schnell abgeführt worden wäre, wurde er bei den Special Olympics von Shriver herzlich willkommen geheißen. Der 63-Jährige lachte strahlend und erwiderte die Umarmung des Athleten, der dann glücklich strahlend und mit gen Himmel gereckten Armen zu seiner Delegation zurückkehren konnte. Die Zuschauer waren von dem emotionalen Beispiel für gelebtes Miteinander, wie es sich die Special Olympics auf die Fahne geschrieben haben, sichtlich begeistert und feierten die Szene mit tosendem Applaus.

"Ich wünschte, sie könnte es erleben"

Auch in seiner Rede schlug Shriver emotionale Töne an. Shriver ist der Sohn von Eunice Kennedy-Shriver, die die Special Olympics in den Sechzigerjahren gründete und gleichzeitig die Schwester des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy war. Deshalb erinnerte Shriver an die Verbindung seiner Familie zur Stadt Berlin, wo John F. Kennedy 1963 seinen berühmten Satz "Ich bin ein Berliner" sprach.

Eunice sei damals an der Seite ihres Bruders gewesen und beide hätten von der deutschen Wiedervereinigung geträumt, so Shriver. "Leider hat mein Onkel die Mauer nicht mehr fallen sehen", sagte er. "Meine Mutter allerdings schon. Was meine Mutter leider nicht mehr sehen kann: Dass ihr Vermächtnis, das Grenzen aufhebt und Mauern einreißt, dass die Special Olympics World Games nun in genau dieser Stadt stattfinden. Ich wünschte, sie könnte es erleben", so Shriver weiter. Die Special-Olympics-Gründerin verstarb 2009.

Und damit der Emotionen noch nicht genug: Für einen weiteren Gänsehautmoment bei der Eröffnungsfeier sorgte die ukrainische Delegation. Als sich die Athletinnen und Athleten aus dem vom russischen Angriffskrieg bedrohten Land ihren Weg durch das Olympiastadion bahnten, begrüßte sie das Publikum mit donnerndem Applaus. Mit minutenlangen stehenden Ovationen drückten die Zuschauer den Sportlern ihr Mitgefühl aus.