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Pressestimmen zum IOC-Urteil: "Teuflischste Staatsdoping-Maschine"


"Teuflischste Staatsdoping-Maschine seit der DDR"

Von sid
Aktualisiert am 06.12.2017Lesedauer: 4 Min.
Die Olympischen Winterspiele 2018 werden ohne Russland stattfinden.Vergrößern des BildesDie Olympischen Winterspiele 2018 werden ohne Russland stattfinden. (Quelle: Kyodo News/imago-images-bilder)
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Mit seinem Urteil schloss das IOC Russland von den Olympischen Winterspielen 2018 aus. Doch vielen Medien ist das nicht genug. Die internationalen Pressestimmen zur IOC-Entscheidung.

USA

The Washington Post: "Die Schaufenster-Entscheidung des IOC zur Sperre Russlands berührt nicht wirklich den 'Staat' im Wort 'Staatsdoping'. Die russische Führung hatte vom IOC, ihrem willfährigem Partner, ja schon bekommen, was sie wollte: Den Gewinn durch die enorme Werbung mit den Winterspielen 2014. Das IOC verdient nun keine Glückwünsche für die Entscheidung. Es konnte, genau wie die WADA, nicht mal ein Mauseloch im Doping-Testlabor von Sotschi zustopfen, und zwar aus einem Grund: Weil es nicht wollte. Wir wüssten noch immer nicht von der Existenz dieses Mauselochs, wenn es Whistleblower Grigorij Rodtschenkow nicht gäbe. Das IOC hat nicht mehr getan, als einen Song und ein Stück Stoff in Pyeongchang zu verbieten. Wenn das IOC wirklich etwas gegen Staatsdoping hätte tun wollen, dann hätte es die Winterspiele damals nicht an ein Land vergeben, welches Staatsdoping praktisch erfunden hat."

The New York Times: "Trotz der übertriebenen Umschreibung, dass Russland von den Winterspielen ausgeschlossen worden sei, ist das Land wohl ziemlich glimpflich davongekommen. Die Strafe wäre deutlich härter gewesen, wenn allen russischen Sportlern die Teilnahme in Pyeongchang untersagt worden wäre. Das IOC hat Russland bestraft, die Tür für die Athleten aber offen gelassen – vielleicht zu weit offen. Die Sportler, welche die Starterlaubnis erhalten, werden Trikots tragen, welche sie als russische Starter identifizieren. Damit kommt das IOC den Russen im Versuch, einen Boykott zu verhindern, weit entgegen."

USA Today: "Glauben Sie an Wunder? Russland wurde endlich für den Doping-Missbrauch bestraft. Sie haben es getan, das IOC hat die Penner rausgeschmissen. Die teuflischste Staatsdoping-Maschine unserer Zeit, die schlimmste seit der DDR, hat endlich die Strafe erhalten, die sie verdient. In der langen, verworrenen Geschichte von Doping bei Olympia ist dies ein guter Moment. Wie signifikant wird es sich auswirken? Stellen Sie sich eine Medaillenzeremonie in zwei Monaten vor, ein russischer Sportler gewinnt Gold, aber es wir keine Hymne geben, kein blau-rot-weißes Trikot. Welche sichtbare Peinlichkeit wird das für Russland sein? Und welch wundervoll wohlvediente Strafe ist das für Wladimir Putin. Es ist unglaublich, aber das IOC hat sich gegen einen der seinen gerichtet."

New York Post: "Hut ab vor dem IOC für diese Entscheidung. Allerdings hatte es viele Beweise gegen Russland auch schon vor den Sommerspielen 2016 in Rio, als es diesen Schritt scheute. Anscheinend haben die Proteste der anderen Nationen und der betrogenen Athleten das Handeln des IOC nun stark beeinflusst. Immerhin hat es Wladimir Putin damit nun das richtige Zeichen gesendet."

Los Angeles Times: "Das IOC hat entschiedene Maßnahmen ergriffen, welche es bislang vermieden hatte."

RUSSLAND

Sport Express: "Die Sanktion ist hart und in gewisser Weise demütigend für Russland. Es ist sehr schwierig, die Anschuldigungen und Strafen zu ertragen. Aber das Schicksal unserer Sportler und das Erhalten unseren Platzes in der olympischen Familie ist wichtiger."

Iswestija: "Ohne Russland geht es nicht. Russische Athleten werden die Ehre ihres Mutterlandes unter jeder Fahne verteidigen."

ENGLAND

The Telegraph: "Ohne Zweifel, die Entscheidung von Dienstag war ein Schritt in die richtige Richtung. Aber es war nur das. Halber Job erledigt. Für das Wohl der Sportlerinnen und Sportler weltweit hätte es einen Komplettausschluss der russischen Athleten vom internationalen Sport geben müssen. Wie kann man neutral sein? Diese Sportlerinnen und Sportler sind immer noch Russen."

Daily Mail: "Es ist ein Schritt, der wieder die Anschuldigungen von schwacher Führung beim IOC laut werden lässt."

BBC Sport: "Es ist ein schwarzer Tag für den russischen Sport. Die Strafe gegen Russland ist beispiellos in der olympischen Geschichte. Das IOC hat sich endlich hart gegenüber den Russen gezeigt."

The Guardian: "Zu lange hat das IOC eine seltsame Abneigung dagegen gezeigt, russisches Doping zu bestrafen. Am Dienstag hatte das IOC schließlich keine andere Wahl mehr, als zu handeln. Die Wahrheit hat die Zurückhaltung und Verteidigung überwältigt."

ITALIEN

La Repubblica: "Für Sünden zahlt man, auch wenn man die Flecken entfernt. Der IOC entscheidet sich für den Kompromiss, aber auch für die Strafe. Er entscheidet sich für die Linie des Leichtathletik-Weltverbands. Die einzelnen Athleten dürfen nicht für die Schulden eines ganzen Systems zahlen. Das IOC ist konservativer als die ägyptischen Pharaos und bewegt sich stets mit größter Umsicht. Wenn er seinem Exekutivkomitee erlaubt, gewisse Entscheidungen zu treffen, bedeutet das, dass die Regeln gravierend verletzt worden sind."

Corriere della Sera: "Die Höchststrafe, der totale Bann von den Olympischen Spielen in Pyeongchang, wäre für Russland vielleicht weniger demütigend gewesen. Ein kleines russisches Athletenkontingent wird zu den Spielen zugelassen, doch ohne Fahne und ohne Nationalhymne. Ab heute hat Putin ein Problem: Wie kann er die Fußball-WM retten, ohne seinen Vertrauensmann Mutko zu opfern?"

Gazzetta dello Sport: "Der Beschluss war im Grunde erwartet, doch er bleibt präzedenzlos. Bisher war noch kein Land wegen Dopings von den Olympischen Spielen ausgeschlossen worden. Und noch nie war eine sportliche Supermacht wie Russland ausgeschlossen worden. Die olympische Bewegung hat eine der gewalttätigsten Attacken in ihrer 120-jährigen Geschichte erlitten. Über den Weltsport wehen eisige Winde."

Corriere dello Sport: "Russland zahlt einen hohen Preis für den eklatanten Fall von Staatsdoping. Die Sanktionen betreffen auch sportliche und politische Chefs, die lebenslänglich von den Olympischen Spielen verbannt werden. Das IOC erteilt schwere Strafen, macht jedoch zugleich klar, dass saubere Athleten nichts zu befürchten haben."

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