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Eurovision Song Contest 2016: Das ist die ESC-Gewinnerin Jamala


Das ist die Krimtatarin Jamala

Von dpa
Aktualisiert am 15.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Die Ukrainerin Jamala hat mit "1944" die ESC-Trophäe errungen.Vergrößern des BildesDie Ukrainerin Jamala hat mit "1944" die ESC-Trophäe errungen. (Quelle: dpa-bilder)
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Statt von Liebe oder Klamauk, singt Jamala beim Eurovision Song Contest von Tod und Vertreibung - gewinnt und löst eine hitzige Debatte aus: Darf ein ESC-Beitrag so politisch sein? ist das Kunst oder Provokation?

"Sie töten Euch alle" lautet eine Textzeile des ukrainischen Gewinnerliedes des Eurovision Song Contests in Stockholm. Während andere Interpreten über Liebe und Lust singen, präsentiert die 32-jährige Krimtatarin Jamala das Leid ihrer Urgroßmutter: Die Ballade "1944" handelt vom Schicksal hunderttausender Krimtataren, die unter Sowjet-Diktator Josef Stalin nach Zentralasien deportiert wurden. Und es hat auch mit Jamalas eigener Lebensgeschichte zu tun.

In Kirgistan geboren - auf der Krim verwurzelt

Unter ihrem bürgerlichen Namen Susana Jamaladinowa wurde sie am 27. August 1983 im zentralasiatischem Kirgistan geboren. Nach dem Ende der Sowjetunion kehrte sie mit ihrer Familie auf die Krim zurück - die Heimat ihres Vaters. Noch heute leben ihr Vater und ihre armenische Mutter auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel. Den Erfolg der Tochter beobachten die Eltern nur aus der Ferne: Denn das letzte Mal habe sie die Familie 2014 besucht, sagt Jamala in einem Interview.

Im zweiten Anlauf zum ESC

Jamala sang schon als kleines Kind im Chor, in Kiew absolvierte sie eine Ausbildung zur Opernsängerin. 2009 wurde sie bei einem Gesangswettbewerb in Lettland entdeckt, danach startet sie ihre Karriere in der Ukraine. Schon 2011 wollte sie für ihr Land in Düsseldorf noch mit einem weniger politischen Lied antreten, wurde bei der Vorausscheidung Dritte. Mit Jazz-Nummern war Jamala in den ukrainischen Charts vertreten. Ihre Inspirationsquelle für Stockholm? "Ich habe mich mit dem Soundtrack von Schindlers Liste auf den ESC vorbereitet", erzählt sie.

Ihre Mission

Wie die ukrainische ESC-Gewinnerin Ruslana von 2004 ist auch Jamala politisch aktiv. Deshalb habe ihr Siegerlied natürlich eine Mission, sagt die Sängerin nach ihrem Triumph in Stockholm: "Wer über die Wahrheit singt, kann Menschen berühren."

Jamala sieht ihren Sieg beim Eurovision Song Contest auch als Zeichen dafür, dass der blutige Konflikt in ihrer Heimat dem übrigen Europa nicht egal ist. "Ich wollte sehr, dass mich ganz Europa hört - alle Leute, die sagten, dass es Europa gleichgültig ist, was bei uns in der Ukraine passiert: dass bei uns Krieg herrscht, die Annexion (der Krim), dass Revolution war", sagte die 32-Jährige dem ukrainischen Fernsehen.

Nun sei deutlich geworden, dass die Führung in Kiew auf ihrem prowestlichen Kurs nicht allein sei, meinte Jamala. "Als wir die hohen Punktzahlen erhielten, habe ich wirklich verstanden, dass Europa uns hört. Es versteht uns", sagte die Sängerin in dem Interview. "Wenn du offen über deinen Schmerz singst, kann das niemandem gleichgültig sein."

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