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Der Graf von Unheilig über den ESC: "Ich will dahin und gewinnen"


Interview mit Unheilig
Der Graf über den ESC: "Ich will dahin und gewinnen"

t-online, Lars Schmidt

Aktualisiert am 13.03.2014Lesedauer: 4 Min.
Der Graf will zum ESC.Vergrößern des BildesDer Graf will zum ESC. (Quelle: Erik Weiss)
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Wenn am 13. März der deutsche Vertreter für den Eurovision Song Contest 2014 gesucht wird, gilt Unheilig sicher für viele als Favorit. Mit ihm würde Deutschland einen Interpreten nach Kopenhagen entsenden, der in den 15 Jahren seiner musikalischen Laufbahn eine erstaunliche Entwicklung absolvierte - vom Liebling der Grufties zum Star der Massen. Selbst wenn er das Ticket zum ESC verpassen sollte, der Graf, der für die Band Unheilig steht, wird auch mit seiner neuen Single "Als wär's das erste Mal" und dem Best-Of Album "Alles hat seine Zeit" wieder von Erfolg zu Erfolg eilen. T-Online.de sprach mit dem Echo- und Bambi-Preisträger über seine ESC-Teilnahme, Helene Fischer und Hausarbeit.

T-Online.de: Glückwunsch zu 15 Jahren Unheilig. Vom Wave-Gotik-Treffen über das Wacken Open Air zum Grand Prix - eine beachtliche Entwicklung...

Der Graf: Das ist der Hammer, oder? Wenn ich zurückblicke, wie alles anfing... Ich mit weißen Kontaktlinsen, schwarz lackierten Fingernägeln, der immer versucht hat, sich zu verstecken. Da ich von Kind an Stotterer bin, hat mir das damals allerdings geholfen, so in die Öffentlichkeit zu gehen. Ich habe mich seitdem schon sehr geöffnet und geändert. Auch musikalisch. Und das war gut. Eine gute Wandlung. Ich trug eine Maske, die mit den Jahren gefallen ist.

T-Online.de: Hast du dich damals mit deiner Maske, wie du es nennst, anders verhalten als unmaskiert?

Der Graf: Ich habe 2007 zum ersten Mal auf einem Foto gelacht. Davor war es immer ein ernster Blick. Eine aufgesetzte Maske. Und das Feedback auf das Lachen war absolut positiv. Die Angst sich zu zeigen, ist seitdem verschwunden.

T-Online.de: Ist das auch der größte Unterschied für dich, der Unheilig im Jahr 1999 und 2014 ausmacht?

Der Graf: Persönlich ja. Aber auch die Musik hat sich natürlich geändert. Wenn man den Mut hat positive Dinge anzunehmen, spiegelt sich das auch in der Musik wider.

T-Online.de: Du hast deine Fans abstimmen lassen, ob du am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilnehmen sollst. 94 Prozent sagten "ja". Hat dich dieses klare Votum überrascht?

Der Graf: Ja. Ich hatte damit gerechnet, dass es extrem knapp wird. Oder dass es mehr Nein-Stimmen gibt. Ich hatte die Frage aber eher wegen des deutschen Titels gestellt. Weil ich immer gedacht habe, wenn ich da mitmache, muss ich ja englisch singen. Aber dann wurde mir klar - bleib wie du bist und sing deutsch. Deswegen wollte ich wissen, ob meine Fans das mittragen - mit einem deutschsprachigen Lied zum ESC zu fahren. Was natürlich noch lange nicht heißt, dass wir am 13. März auch gewinnen.

T-Online.de: Was reizt dich am ESC?

Der Graf: Der ESC bietet mir die Möglichkeit, auf einer großen, internationalen Bühne zu spielen. Das ist sozusagen die Champions League der Musik.

T-Online.de: Der ESC ist aber auch eine ziemlich bunte und bisweilen schrille Veranstaltung. Tauschst du da den schwarzen Anzug gegen einen farbigen?

Der Graf: Nein, gar nicht. Da verliere ich meine Glaubwürdigkeit. Ich bin ganz ehrlich. Ich will dahin und gewinnen. Gewinne ich nicht, bleibe mir aber treu, dann ist das okay. Ziehe ich aber einen roten Anzug an und gewinne nicht, dann habe ich nicht nur verloren, sondern bin mir auch noch untreu geworden.

T-Online.de: Welche Chancen rechnest du dir beim Vorentscheid aus und wie beurteilst du deine Konkurrenten?

Der Graf: Ich will gewinnen. Das habe ich ja schon gesagt. Die Konkurrenz ist aber extrem stark. Wir sind alle auf Augenhöhe. Es gibt keinen Favoriten. Und das ist nicht nur so‘n Spruch. Santiano haben super viele Alben verkauft. The Baseballs sind international viel bekannter als wir. Oceana hatte vor zwei Jahren den Fußball-EM-Hit. Die größten Chance hat meiner Meinung nach aber der Wildcard-Gewinner. Weil sicher viele für den Underdog stimmen werden. Das ist dieses David gegen Goliath-Prinzip. Der ESC hat da so seine eigenen Regeln. Und der Zuschauer hat das alleinige Sagen.

T-Online.de: Was verbindet dich mit Helene Fischer?

Der Graf: Ich habe sie zum ersten Mal in der Jose Carreras Gala getroffen. Und dann habe ich 2012 in ihrer Show gesungen - mit ihr zusammen. Danach kam dann das Angebot, einen Song für ihr Album zu schreiben. Da konnte ich gar nicht anders als zusagen. Helene Fischer ist ein super positiver Mensch. Sie lächelt immer, hat eine tolle Ausstrahlung und eine Wahnsinnsstimme. Sie hat es geschafft, das Wort Schlager neu zu erfinden.

T-Online.de: Aber Florian Silbereisen muss jetzt nicht eifersüchtig auf dich sein?

Der Graf: (Lacht) Nein. Also man wird doch noch etwas Positives über einen Menschen sagen dürfen, ohne direkt an was anderes zu denken. Florian Silbereisen habe ich mal beim Fernsehgarten getroffen. Der ist auch total nett.

T-Online.de: Wer wäscht und bügelt deine Anzüge?

Der Graf: Das macht eine Reinigung, zu der ich die Anzüge immer bringe. Ansonsten wasche ich meine Sachen selber. Ich mache zu Hause auch selber sauber.

T-Online.de: Du hast keine Putzfrau?

Der Graf: Nee. Warum?

T-Online.de: Weil du keine Zeit zum Putzen hast und dir eine Putzfrau leisten kannst…

Der Graf: Ich glaube, die meisten Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, leben privat genauso wie jeder andere Mensch auch. Ich gehe selber einkaufen, bringe den Müll raus und habe ansonsten eine liebe Familie, die mir hilft. Und das ist auch gut so. Auch Künstler sind nur Menschen.

T-Online.de: Worüber kann Der Graf lachen?

Der Graf: Am besten über mich selbst. Zum Beispiel wenn ich mich in Videos sehe. Außerdem bin ich manchmal etwas tollpatschig. Da kippen schon mal Kaffeetassen um und hinterher müssen irgendwelche Kabel ausgetauscht werden. Im Augenblick lache ich sehr, wenn ich "The Big Bang Theory" schaue. Die Serie finde ich total toll. Und die "Simpsons" finde ich lustig.

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