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Christine Kaufmann: "Ich habe auch keine Angst vorm Sterben"


Christine Kaufmann ist tot
Ihr facettenreiches Leben im Rampenlicht

dpa, Stephan Maurer und Katja Kraft

Aktualisiert am 28.03.2017Lesedauer: 3 Min.
Christine Kaufmann ist in der Nacht zum 28. März 2017 gestorben.Vergrößern des BildesChristine Kaufmann ist in der Nacht zum 28. März 2017 gestorben. (Quelle: dpa-bilder)
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Sie war ein Kinderstar, wurde in Hollywood gefeiert, später als "schönste Großmutter Deutschlands" betitelt: Christine Kaufmanns Leben hatte viele Facetten. Nun ist sie gestorben, hat den Kampf gegen den Krebs verloren.

Als Rosen-Resli wurde sie zum Kinderstar, dann machte sie Schlagzeilen in Hollywood und glänzte in der bayerischen TV-Kultserie "Monaco Franze - Der ewige Stenz". Zudem schrieb Christine Kaufmann Bücher über Lebenslust, gab Beauty-Tipps und hatte eine eigene Kosmetikserie. Mit 72 Jahren ist die Schauspielerin und Autorin in der Nacht zum Dienstag gestorben. Zuletzt hatte sich die Familie sehr besorgt über den Gesundheitszustand der erkrankten Künstlerin geäußert.

Kindheit im Rampenlicht

Christine Kaufmann wurde am 11. Januar 1945 als Tochter eines ehemaligen deutschen Offiziers und einer französischen Maskenbildnerin im österreichischen Lengdorf geboren. Schon von Kindesbeinen an, stand sie im Rampenlicht, war den Rummel um ihre Person gewohnt. Bereits mit sieben Jahren machte sie erste Schritte ins Showleben. Gemanagt von ihrer Mutter tanzte sie im Münchner Gärtnerplatztheater Ballett.

1953 gab die damals Achtjährige ihr Kinodebüt im Zirkusfilm "Salto Mortale". Im folgenden Jahr spielte sie sich mit dem Film "Rosen-Resli" nach dem Buch von Johanna Spyri und unter der Regie von Harald Reinl in die Herzen der Kino-Zuschauer.

Die Karriere als Kinderstar war für Christine Kaufmann allerdings niemals einfach. "Ich war sehr isoliert. Und die Verantwortung, als Neunjährige eine Familie erhalten zu müssen, war fast zu viel für ein Kind", sagte sie 2014 der Zeitschrift "Woman".

Karriere in Hollywood

Mit nur 15 Jahren spielte Christine Kaufmann an der Seite von Hollywood-Legende Kirk Douglas in "Stadt ohne Mitleid" ein Kleinstadtmädchen, das Opfer einer Vergewaltigung wird. Für diese Rolle wurde sie gefeiert, erhielt sogar einen Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin.

Weitere Rollen in Hollywood-Produktionen folgten. 1962 war Kaufmann in "90 Minuten nach Mitternacht" und in "Taras Bulba" zu sehen. Bei den Dreharbeiten zu dem Abenteuerfilm in Argentinien lernte sie Tony Curtis kennen, der sich für die 20 Jahre Jüngere von seiner Ehefrau Janet Leigh trennte.

Ehe mit Tony Curtis und Sorgerechtsstreit

Die Hollywood-Karriere der Verstorbenen war nicht von langer Dauer. In den folgenden Jahren machte die junge Frau eher privat Schlagzeilen: 1963 heiratete sie Tony Curtis in Las Vegas und zog sich für einige Jahre von der Filmarbeit zurück. Keine glückliche Ehe, wie sie später immer wieder beteuerte. Sie sei für ihn lediglich eine hübsche junge Visitenkarte gewesen.

Nach nur fünf Jahren wurde die Ehe geschieden. Kaufmann kehrte mit den beiden gemeinsamen Töchtern Alexandra und Allegra nach Deutschland zurück. Bei einem erbitterten Sorgerechtsstreit wurden die Kinder sogar nach Los Angeles entführt.

Comeback in der Heimat

Nach der Trennung konnte Christine Kaufmann in Deutschland wieder Fuß fassen. Sie war in TV-Serien wie "Der Kommissar" und "Derrick" zu sehen und spielte in Werner-Schroeter-Filmen wie "Der Tod der Maria Malibran" und "Tag der Idioten". 1981 drehte sie mit Rainer Werner Fassbinder an der Seite von Stars wie Barbara Sukowa, Hanna Schygulla, Armin Mueller-Stahl und Mario Adorf die Filme "Lola" und "Lili Marleen".

Für viele Fans unvergessen sind ihre Auftritte in der zehnteiligen TV-Serie "Monaco Franze - Der ewige Stenz" Anfang der 80er Jahre. Neben Helmut Fischer und Ruth Maria Kubitschek konnte Christine Kaufmann hier als Mauerblümchen Olga ihr komödiantisches Talent zeigen.

Im Dezember 2014 mimte sie die skurrile Geisterbeschwörerin in Noël Cowards Schauspiel "Funkelnde Geister" am Landestheater Linz. "Ich wollte immer diese Rolle der komischen Alten spielen", sagte sie damals den "Oberösterreichischen Nachrichten" und bekannte: "Ich bin ja ein großer Theater-Fan: Theater ist so schön wie Radfahren!"

"Ich habe auch keine Angst vorm Sterben"

Neben ihren Engagements als Schauspielerin war Christine Kaufmann auch als Autorin aktiv. Sie schrieb Bücher mit Titeln wie "Verführung zur Lebenslust", "Der Himmel über Tanger" und "Scheinweltfieber", gab Wellness- und Beauty-Tipps und vertrieb ihre eigene Kosmetiklinie. Von den Medien wurde sie zur "schönsten Großmutter Deutschlands" gekürt.

Kaufmann war vier Mal verheiratet und genoss das Familienleben mit ihren Töchtern und Enkeln. Uralt zu werden, war aber nicht ihr Wunsch. "Ich interessiere mich für ein gutes Leben, nicht für ein langes. Ich habe auch keine Angst vorm Sterben", sagte sie der Zeitschrift "Woman".

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