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Daniel Brühl: "Das Ganze hat mich sehr enttäuscht"


Berlinale-Stars über #MeToo
Daniel Brühl: "Das Ganze hat mich sehr enttäuscht"

Von Janna Halbroth

19.02.2018Lesedauer: 3 Min.
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Daniel Brühl: Auf der Berlinale stellt er seinen aktuellen Film "7 Tage in Entebbe" vor.Vergrößern des Bildes
Daniel Brühl: Auf der Berlinale stellt er seinen aktuellen Film "7 Tage in Entebbe" vor. (Quelle: getty-images-bilder)

2017 erschütterte der Weinstein-Skandal Hollywood. Seitdem wurden Initiativen gegründet, Diskussionen geführt. Aber was hat sich tatsächlich verändert? Drei Berlinale-Stars sprechen Klartext.

Daniel Brühl, Rosamund Pike und José Padilha reden im t-online.de-Interview über ihre persönliche Sicht zum Thema #MeToo. Ihr Alltag ist das Filmgeschäft, die Branche, die derzeit im Fokus steht, wenn es um sexuelle Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Ausbeutung geht.

Das Trio stellt gerade auf der Berlinale den gemeinsamen Film "7 Tage in Entebbe" vor. Ein Drama, in dem Terroristen ein Flugzeug entführen und die Passagiere als Geiseln halten. Es geht um Rache, Ideale und Wertvorstellungen. Über Letzteres haben der Regisseur und die beiden Schauspieler auch im Hinblick auf die #MeToo-Debatte mit uns gesprochen.

"Das muss ein Ende haben, ein für alle Mal"

Daniel Brühl, der besonders stolz ist, mit einem Film auf der Berlinale in der Heimat vertreten zu sein, unterstützt die #MeToo-Bewegung. "Im Jahre 2018 ist es an der Zeit, dass sexuelle Ausbeutung und Missbrauch jetzt ein Ende haben, ein für alle Mal", erklärt er im t-online.de-Interview. "Das Zeichen wurde klar gesetzt, jeder Mann wird sich jetzt fragen, wie er sich in Zukunft verhält. Mich hat das auch sehr enttäuscht, in der Hinsicht, was es über den Mann von heute aussagt. Das ist eher eine Schwäche als eine Stärke! Da geht ein Ruck durch die Gesellschaft, der wichtig und richtig ist", findet der 39-Jährige.

"Wir sind alle füreinander verantwortlich"

Rosamund Pike, die im Film neben Daniel Brühl die Hauptrolle spielt, ist der Meinung, dass sich seit dem großen Skandal um Harvey Weinstein bereits eine Menge verändert hat. "Ich bin sehr stolz darauf, wie wir damit in England umgehen. Wir tragen den 'Time's up'-Button und wir zeigen untereinander Solidarität", erklärt die Blondine. Auch während des Interviews klemmt eine "Time's up"-Plakette an ihrer Bluse.

Die Schauspielerin, die mit ihrer Rolle als Bond-Gegenspielerin in "Stirb an einem anderen Tag" bekannt wurde, setzt sich dafür ein, dass etwas passiert: "Ich denke schon, dass sich bereits etwas geändert hat. Die BFI (Britisches Film Institut, Anm. d. Red.) hat acht Regeln für ein bestimmtes Verhalten und Miteinander entworfen. Sie gelten für alle Produktionen. Die Produktionen, die das nicht einhalten, finden keine Beachtung mehr. Ich arbeite hart dafür, um zu sehen, wie sich eine Veränderung einstellt und das sollten wir alle tun. Wir sind alle füreinander verantwortlich."

"Es geht nicht um eine Hexenjagd"

Wichtig ist es der 39-Jährigen, den wahren Grund der Debatte noch einmal aufzuzeigen: "Der Punkt der ganzen Bewegung ist, dass sich etwas ändert. Es geht ja nicht um eine Hexenjagd in den Medien. Damit sich die Menschen die Hände reiben können, wenn sich jemand meldet und outet. Darum sollte es nicht gehen."

"Eine Berlinale reicht dafür nicht"

José Padilha ist zwar Befürworter der #MeToo-Bewegung, glaubt aber, dass wir noch ganz am Anfang sind: "Es begann mit Harvey Weinstein, aber dann haben wir bemerkt, dass es nicht nur Weinstein und nicht nur Hollywood war, sondern auch in der amerikanischen Politik und auch in anderen Ländern passiert. #MeToo ist ein guter Schritt, aber wenn wir nicht weitermachen, sind wir wieder da, wo wir vorher waren", erklärt der Regisseur im t-online.de-Interview. "Es muss das Thema dieser Berlinale sein und auch der danach und der danach. Es reicht nicht eine Berlinale aus, um etwas zu verändern. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die #MeToo-Bewegung muss sehr stark sein, um einen Unterschied zu bewirken."

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