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"Polizeiruf 110: Abwärts": Kälte und Tristesse aus Magdeburg


"Polizeiruf 110: Abwärts"
Kälte und Tristesse aus Magdeburg

t-online, Lars Schmidt

Aktualisiert am 07.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Sozialarbeiter und Ex-Soldat Ruhler (Peter Jordan) und der 15-jährige Lukas (Lukas Schust) im "Polizeiruf 110: Abwärts".Vergrößern des BildesSozialarbeiter und Ex-Soldat Ruhler (Peter Jordan) und der 15-jährige Lukas (Lukas Schust) im "Polizeiruf 110: Abwärts". (Quelle: MDR/Oliver Feist)
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Der Sendetermin des zweiten "Polizeirufs 110" aus Magdeburg inmitten von lauter "Tatort-Wiederholungen" konnte ungünstiger nicht sein. Doch wer den Fall mit dem Titel "Abwärts" verpasst haben sollte, muss sich nicht grämen. Der Krimi aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts ist leider nur fade Durchschnittsware.

Die Geschichte um kleinkriminelle Jugendliche aus zerrütteten Familienverhältnissen und einen durchgedrehten Ex-Soldaten ist viel zu kleinteilig inszeniert, als das sich ein richtiger Spannungsbogen entwickeln kann. Aufbauend auf einem Mord an einem jungen Erwachsenen in der Straßenbahn, ist die Handlung genauso holprig, wie die widersprüchlichen Aussagen der Zeugen und Verdächtigen.

Zerrüttete Familienverhältnisse

Worum es in diesem "Polizeiruf" wirklich geht, wird am Beispiel des 15-jährigen Lukas (Lukas Schust) gezeigt. Der bisher unauffällige Teenager klaut seinem alleinerziehenden Vater einen Laptop mit Sicherheitssoftware für Luxusautos, um diese mithilfe seiner kriminellen Schwester an eine Autoknackern weiterzuverkaufen. Als er in der Bahn vom betrunkenen späteren Mordopfer angepöbelt wird, eilt ihm der Ex-Soldat und jetzige Sozialarbeiter Peter Ruhler (Peter Jordan) zu Hilfe. Für Lukas wird Ruhler zu einer Art Identifikationsfigur. Und der Ex-Soldat mit Kosovo-Trauma gerät als Retter und Rächer zunehmend außer Kontrolle.

Nicht nur durch die dick aufgetragenen Parallelen zwischen Kriminalfall und Privatleben der Ermittler (Kommissarin Braschs Nazi-Sohn sitzt im Knast) wird schnell klar: Kinder und Jugendliche, die aufgrund der zerrütteten Familienverhältnisse, aus denen sie kommen, auf die schiefe Bahn geraten, sind das zentrale Thema. Daneben verbindet das Psychodrama aus vielen anderen "Polizeirufen" und "Tatorten" bekannte Strickmuster: orientierungslose Kids, Erwachsene ohne Vorbildfunktion, nach Kriegseinsätzen traumatisierte Ex-Soldaten.

Brasch und Drexler permanent im Clinch

Obendrein agiert das Ermittlerduo, das permanent unterschiedlicher Meinung ist, auf Dauer zu schemenhaft und vorhersehbar. Kommissarin Brasch (Claudia Michelsen) schwankt zwischen mütterlicher Betroffenheit und taffer Coolness. Ihr Kollege Drexler (Sylvester Groth) mimt den kühlen Analytiker und Paragraphenreiter. Zwischen beiden herrscht Eiszeit.

Wie passend sind da die Bilder aus dem winterlichen Magdeburg. Es dominieren Einstellungen mit grau verhangenem Himmel und Schnee. Die Kulissen sind kahl und unwirtlich. Die Menschen frieren. Die Stimmung ist frostig. Autos springen nicht an. Tristesse auf ganzer Linie. Zum Glück wird der dritte Fall aus Magdeburg im Sommer gedreht.

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