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Sascha Hehn: "Ich wäre bestimmt kein schlechter Vater gewesen"


Sascha Hehn im Interview
"Ich wäre bestimmt kein schlechter Vater gewesen"

t-online, Christina Kühnel

19.12.2014Lesedauer: 4 Min.
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Das "Traumschiff" gehört zu Weihnachten wie der Tannenbaum und Geschenke. Auch in diesem Jahr sticht der ZDF-Luxusdampfer wieder an den Feiertagen in See - zum zweiten Mal unter der Leitung von Sascha Hehn, der Anfang des Jahres die Kapitänsmütze von Siegfried Rauch übernahm. Mit t-online.de sprach der Schauspieler über strapaziöse Dreharbeiten, seine Zukunft auf dem "Traumschiff" und das Älterwerden. Außerdem verriet er, wie er seinen 60. Geburtstag verbrachte, und erklärte, dass er es nicht bereut, keine Kinder bekommen zu haben.

t-online.de: Seit diesem Jahr haben Sie den Kapitänsposten auf dem "Traumschiff" inne und sind nach 22 Jahren zur ZDF-Serie zurückgekehrt. Was hat sich im Vergleich zu früher geändert?

Sascha Hehn: Bei den Dreharbeiten hat sich einiges geändert. Früher hatte man ein, zwei Drehtage und dann anderthalb Wochen frei, die man genießen konnte. Aber mittlerweile wird alles sehr kompakt zusammengestellt. Das bedeutet, wir drehen erst die Landsequenzen und dann gehen wir aufs Schiff und drehen in sieben, acht Wochen vier Neunzig-Minüter. All das, was auf dem Schiff spielt, wird hintereinander weggedreht. Die Schauspieler werden alle sieben bis zehn Tage eingeflogen. Dann kommt der nächste Tross. Das ist ein ewiges Hin und Her.

Das bedeutet, alles ist sehr viel anstrengender als früher?

Ja, das in jedem Fall. An den Drehtagen stehen wir von morgens bis abends vor der Kamera und haben ein strenges Pensum. Es ist zwar immer noch sehr angenehm, dass man viel sehen kann, denn man hat ja mal unter Umständen einen Tag oder zwei frei. Aber die Zeit ist schon begrenzt.

In der Neujahrs-Folge des "Traumschiffs" wird Kapitän Burger mit seiner ehemaligen Stieftochter konfrontiert und hilft ihr bei der Suche nach ihrem leiblichen Vater. Im wahren Leben blieb Ihnen die Vaterrolle versagt. Bereuen Sie das manchmal?

Nein, das bereue ich nicht. Ich sehe es an Kindern im Bekanntenkreis, dass ich sehr gut mit denen umgehen kann. Ich wäre bestimmt kein schlechter Vater gewesen. Aber das hat sich nie so ergeben und war auch nicht Sinn meiner Planung. Das war meine ganz individuelle und freie Entscheidung.

Werden Sie sich die "Traumschiff"-Folgen selbst im Fernsehen ansehen?

Ja. Ich habe es bisher nur auf einer CD gesehen. Aber das muss man sich schon mal auf dem großen Schirm angucken.

Sie haben also kein Problem damit, sich eigene Filme anzuschauen? Viele Schauspieler sagen ja, sie sehen dann immer nur, was sie hätten besser machen können.

Ich schaue mir das schon voller Selbstkritik an und denke mir dann immer, man hätte es so oder so machen können. Aber das ist gesunde Selbstkritik, das ist in Ordnung.

Die Betreibergesellschaft der "MS Deutschland", dem Schauplatz für das "Traumschiff", hat im Herbst Insolvenz angemeldet. Nun muss sich Produzent Wolfgang Rademacher voraussichtlich ein neues Schiff suchen. Inwiefern berührt Sie das?

Das berührt mich ein bisschen, indem ich sage: Schade, weil das Schiff eigentlich ein gutes Standing hat und auch optisch in der Größe sehr gut zu dem ganzen Genre passt. Wenn wir auf einem 3000-Seelen-Dampfer drehen würden, wäre das anders. Da wären noch mehr Statisten im Hintergrund, aber das wäre ein anderes Drehen. Jetzt müssen wir ein anderes Schiff finden, wenn das mit der "MS Deutschland" nicht mehr möglich ist.

Ihr Kapitänsvorgänger Siegfried Rauch quittierte den Dienst mit 81 Jahren. Wie lange wollen Sie den Job machen?

Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Man hat eine gewisse Verantwortung seinem Publikum gegenüber. Solange ich gesund bin und arbeiten kann, werde ich das sicherlich machen, solange es verlangt wird.

Am 11. Oktober haben Sie Ihren 60. Geburtstag gefeiert. Hatten Sie Angst vor diesem Tag?

Wieso? Ich fand das gar nicht schlimm. Ich habe sehr bescheiden gefeiert. Wir haben gerade an den neuen Folgen von "Lerchenberg" gearbeitet und ich bin an dem Tag nach Hause gefahren und mit meiner Lebensgefährtin zum Fischen gegangen. Petrus hat mir einen schönen Hecht geschenkt mit fast 90 Zentimetern. Ich war happy, dass der an mich gedacht hat. Den Fisch haben wir am Abend zubereitet und dann bin ich wieder zurückgefahren und wir haben "Lerchenberg" weitergedreht.

Das war Ihre gesamte Geburtstagsfeier?

Geburtstag muss ja nicht an einem Tag zu Ende sein. An meinem 60. werde ich ein ganzes Jahr lang Geburtstag feiern, das habe ich mir fest vorgenommen. Das bedeutet, alle Freunde werden auch daran partizipieren, da gibt es immer wieder mal zwischendurch eine Überraschung.

Älterwerden ist für Sie nichts Schlimmes?

Nein. Warum? Das ist doch ein natürliches Produkt der Natur, das ist so. Und wenn die Falten kommen, wird man als Schauspieler noch interessanter, glaube ich.

"Traumschiff - Mauritius" läuft am 26. Dezember um 20.15 Uhr im ZDF, "Traumschiff - Kanada" am 1. Januar um 20.15 Uhr.

Das Interview führte Christina Kühnel.

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