"Tatort" Ludwigshafen: Lena Odenthal will Mario Kopper verlassen

In ihrem letzten "Tatort" war Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) psychisch am Ende. Doch inzwischen hat die Kommissarin eingesehen, dass sie Hilfe braucht. Wie der neue ARD-Krimi "Die Sonne stirbt wie ein Tier" (18. Januar, 20.15 Uhr) enthüllt, hat die Ludwigshafener Ermittlerin eine mehrwöchige Reha hinter sich. Dort hat sie vor allem gelernt, sich abzugrenzen - und die Folgen davon spürt vor allem ihr Kumpel und Kollege Mario Kopper (Andreas Hoppe).

Denn nachdem Odenthal und Kopper sich seit fast 15 Jahren eine Wohnung teilten, soll nun Schluss sein mit Deutschlands einziger "Tatort"-Kommissar-WG. "Ich habe mir überlegt, dass ich mir nach der Reha eine eigene Wohnung suche", erklärt die Ermittlerin ihrem Kollegen. Den Beruf und das Private zu teilen, "24 Stunden alles gleich", das sei ihr zu viel, so Odenthal.

Das ist harter Tobak für Kopper. Doch auch der scheint sich langsam weiterzuentwickeln: Der Ermittler hat sich nämlich eine italienische Freundin namens Maria geangelt, mit der er nun selbst im Polizeipräsidium bei jeder sich bietenden Gelegenheit skypt und die er sogar zu sich nach Deutschland einlädt. Es sieht also alles danach aus, dass Odenthal und Kopper bald getrennte Wege gehen - zumindest privat.

Mörder und Pferderipper gesucht

Beruflich hingegen finden die beiden Ermittler in ihrem neuen Fall wieder zueinander, nachdem es im vergangenen "Tatort" zwischen den zweien kriselte. Unterstützt werden sie erneut von der jungen Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter). Das Trio ermittelt im Fall des ermordeten Pferdepflegers Heiko Dahl, in dessen Nähe auch ein schwer misshandeltes Pferd aufgefunden wird. Lena, die offiziell eigentlich noch in Reha ist, muss direkt zu ihrem Wiedereinstieg in die Polizeiarbeit dem leidenden Tier den Gnadenschuss verpassen.

Danach machen sich die Ermittler auf, den Mörder und Pferderipper zu finden - oder handelt es sich hier möglicherweise um zwei verschiedene Personen? Odenthal, Kopper und Stern nehmen den zwielichtigen Systemtechniker Gerd Holler (Ben Münchow) unter die Lupe, der auf ungewöhnliche Weise Kontakt zu seiner Traumfrau Paula Bender (Lisa Charlotte Friederich) sucht und sich äußerst verdächtig verhält. Und sie fühlen Sylvia Magin (Alma Leiberg) und ihrem Verlobten Konstantin Yildiz (Ercan Karacayli) auf den Zahn, die den Hof besitzen, auf dem der Pferdepfleger ermordet wurde.

Zu gewollt, zu dick aufgetragen

Dem Zuschauer wird in dem Ludwigshafener Krimi einiges zugemutet: verstümmelte Tiere, ein onanierender Stalker, nackte Hintern und viel Blut - und auch das Ende des "Tatorts" ist nicht gerade versöhnlich. Schade bloß, dass alles zu gewollt, zu inszeniert, zu dick aufgetragen wirkt.

Nach Odenthals Zusammenbruch im vergangenen Film bot sich dem Ludwigshafener "Tatort" zu seinem 25-jährigen Jubiläum die Chance auf einen Neuanfang. Doch die haben die Macher nicht wirklich genutzt - auch wenn der zweite "Tatort" von Regisseur Patrick Winczewski in Folge noch so gerne betont, dass Odenthal sich verändert hat. Okay, sie will eine eigene Wohnung und hat gelernt, sich bei ihren Fällen abzugrenzen - aber das reicht ebenso wenig, um aus dem SWR-Krimi ein Glanzstück zu machen wie die in der vergangenen Episode eingeführte junge Kollegin Stern. Unter dem neuen Anstrich und den etwas peppigeren Bildern bleibt alles beim Alten.