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100 Folgen "Newtopia" - und keiner guckt mehr zu


Von der großen Hoffnung zum TV-Flop
100 Folgen "Newtopia" - und keiner guckt mehr zu

t-online, Christina Kühnel

15.07.2015Lesedauer: 3 Min.
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"Newtopia" war der große Hoffnungsträger von Sat.1: Die Reality-Show über Pioniere, die eine neue Welt nach eigenen Regeln aufbauen sollen, wurde als TV-Revolution und große Innovation beworben. Zur Ausstrahlung der 100. Folge am Donnerstag ist von den Hoffnungen der ersten Stunde jedoch kaum noch etwas übrig.

Skandale, Peinlichkeiten und immer tiefer sinkende Quoten: Manch ein TV-Zuschauer dürfte überrascht sein, dass die Sat.1-Show überhaupt noch läuft. Ob "Newtopia" tatsächlich bis Anfang 2016 ausgestrahlt wird, wie ursprünglich geplant, steht in den Sternen. Sat.1-Chef Nicolas Paalzow erklärte erst kürzlich, die Reality-Show stehe "unter Beobachtung".

"'Newtopia' war nicht der Game Changer, den wir uns erhofft hatten", sagte Paalzow im Interview mit dem Branchenmagazin "Horizont". Seine Erklärung für den ausbleibenden Erfolg der Show: "Bei Reality hat man viel weniger Eingriffsmöglichkeiten als bei gescripteten Ideen. Wir sind auf die Dynamik angewiesen, die sich im Zusammenspiel der Protagonisten entwickelt. Und die ist leider nicht so ausgeprägt, wie erhofft."

Massenauszug und Drogenschmuggel

Dabei wurde bei den Protagonisten schon kräftig durchgemischt: Von den 15 Pionieren der ersten Stunde sind nur noch zwei dabei, die restlichen mussten die Scheune in Königs-Wusterhausen bereits verlassen oder gingen freiwillig. Für Aufruhr sorgte dabei der Freigeist Candy, der gleich zweimal bei "Newtopia" ausziehen musste. Das erste Mal wegen eines heftigen Wutausbruchs, bei dem er drohte, seine Mitbewohner ins Feuer zu werfen. Das zweite Mal - nachdem er kurzzeitig wieder einziehen durfte - weil er Marihuana ins Camp schmuggelte.

Ein noch größerer Skandal war der freiwillige Abgang von fünf Pionieren Ende April. Sie hatten gegen das Nominierungssystem der Sendung rebelliert und einen Streit mit der Produktionsfirma Talpa Germany angezettelt. Einen Tag lang wurden die Kameras in "Newtopia" abgestellt, während Kandidaten und Produktionsfirma miteinander diskutierten. Das sorgte für Unmut bei den Fans - ebenso wie der Massenauszug.

"Newtopia" wurde zu "Faketopia"

Dass der Sender nicht transparent mit der Diskussion umging und stattdessen einfach die Kameras abstellte, war mehr als peinlich - vor allem, weil es nicht der erste Zwischenfall dieser Art war. Mitte April war eine betrunkene Mitarbeiterin der Produktionsfirma in die Scheune der Pioniere gekommen hatten ihnen Vorschläge gemacht, wie sie für mehr Quote sorgen könnten. Die Mitarbeiterin wurde anschließend zwar freigestellt und Sat.1 distanzierte sich von ihrer Aktion. Doch der Image-Schaden war da, die Glaubwürdigkeit verspielt: "Newtopia" wurde für viele zu "Faketopia".

Die Quoten werden zum Desaster

Kein Wunder, dass angesichts dieser Entwicklungen die Quoten steil nach unten gingen. Mit den ersten Folgen im Februar erreichte Sat.1 Spitzenwerte bis zu 17 Prozent Marktanteil. Am Dienstag waren es gerade mal noch 5,5 Prozent. Das liegt mehr als deutlich unter dem durchschnittlichen Sat.1-Marktanteil, der im Juni acht Prozent betrug.

Auch bei der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen ist die Sendung inzwischen ein Quotendesaster. Den vorläufigen Tiefpunkt erreichte Sat.1 hier an den vergangenen beiden Montagen mit 5,7 Prozent Marktanteil. Dabei hatte man ursprünglich gehofft, mit "Newtopia" regelmäßig die Zehn-Prozent-Marke zu knacken.

Sat.1 hat einen neuen Hoffnungsträger

Doch Sat.1 hat nach der Enttäuschung mit "Newtopia" schon den nächsten Hoffnungsträger in Planung: Im Herbst startet die neue Vorabend-Serie "Mila" mit Susan Sideropoulos in der Hauptrolle. Damit will der Sender an alte "Verliebt in Berlin"-Erfolge anknüpfen. Ob die neue Serie die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen kann, bleibt abzuwarten. Noch bitterer scheitern als "Newtopia" kann sie jedoch wohl nicht.

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