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"Polizeiruf 110"-Kritik: "Grenzgänger" war einfallslos und trist


Einfallslos und trist
"Polizeiruf: Grenzgänger" kommt auf den Hund, aber nicht auf den Punkt

t-online, Lars Schmidt

Aktualisiert am 21.12.2015Lesedauer: 2 Min.
Einfallslose Story und peinlicher Running Gag: Bei diesem "Polizeiruf" verdrehte selbst der Revierhund die Augen.Vergrößern des BildesEinfallslose Story und peinlicher Running Gag: Bei diesem "Polizeiruf" verdrehte selbst der Revierhund die Augen. (Quelle: rbb, Conny Klein)
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Rasanter als die letzten zehn "Polizeirufe" aus Brandenburg zusammen waren, startete die Folge "Grenzgänger" mit dem neuen Kommissar

Nach dem Ausstieg von Kultpolizist Horst Krause verlegte der Sender rbb die Handlung des "Polizeirufs" von den beschaulichen Brandenburger Dörfern in die Grenzstadt Frankfurt an der Oder. Dort arbeitet eine deutsch-polnischen Ermittlergruppe. Die muss in "Grenzgänger" den Mord an einem polnischen Studenten aufklären, der zu Tode geprügelt wurde und in einem vor der Polizei flüchtenden Auto gefunden wird. Der festgenommene Fahrer, ein Tschetschene, schweigt beharrlich. Und so lähmend wie das stoische Nichtssagen des Verdächtigen zieht sich die Handlung des Films.

Keine Spannung trotz unklarer Tathintergründe

Erst als der Fahrer sein Schweigen bricht, nimmt der Fall noch einmal Fahrt auf und fördert sogar eine interessante Geschichte ans Licht. Doch die endlos scheinenden Minuten dazwischen sind gefüllt mit quälenden Szenen ratlos und verzweifelt schauender Charaktere.

Man ahnt von Anfang an, dass der undurchsichtige Anwalt (Manfred Zapatka) und sein Sohn Tobias (Christoph Luser) irgendetwas wissen. Es ist klar, dass der ominöse Dolmetscher nicht sauber ist. Und doch bleiben die wahren Tathintergründe unklar. Nur macht dieser Fakt den Film nicht spannend. Im Gegenteil: Man hat die Bilder der trostlosen Gesichter, der grauen Stadtsilhouetten bald satt.

Peinliche Randnotiz statt Running Gag

Alle Einfallslosigkeit und Tristesse spiegeln sich in den Szenen wieder, in denen Lenskis alter Assistent Neumann (Fritz Roth) sich mit dem Revierhund rumquält, der den Platz unter seinem Tisch nicht räumen will. Was wohl als Running Gag gedacht war, wird zur peinlichen Randnotiz. Statt auf den Punkt zu kommen, kommt dieser "Polizeiruf" auf den Hund.

Als dann endlich klar wird, dass es in "Grenzgänger" um illegale Bare-Knuckle-Kämpfe geht, bei denen zum größten Teil aus dem Tschetschenienkrieg stammende Asylbewerber antreten, fragt man sich, warum das nicht schon früher thematisiert wurde. Als moderne Gladiatoren hetzt man diese Männer mit blanken Fäusten so lange aufeinander, bis einer der Kontrahenten kampfunfähig ist.

Ein durchschaubares Finale

Der Mord entpuppt sich sogar noch als Brudermord. Halbbrudermord, um genau zu sein. Doch das Finale der Familientragödie fällt einer weiteren - zigmal gesehenen - Ideenlosigkeit des Drehbuchs zum Opfer. Der Täter schnappt sich die Waffe des Kommissars und richtet sie gegen sich selbst. Die Mutter des Opfers erteilt ihm jedoch Absolution.

Bleibt abzuwarten, ob die Zuschauer dem "Polizeiruf 110: Grenzgänger" mit dem neuen Team Maria Simon und Lucas Gregorowicz nach diesem schlechten Einstand freisprechen und ihnen eine zweiten Chance geben.

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