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"Verafake": So rechtfertigt sich RTL wegen Böhmermann-Coup


"Genau genommen ein Fehler"
"Verafake": Das sagt RTL zu Böhmermanns Vorwürfen

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 14.05.2016Lesedauer: 3 Min.
Jan Böhmermann enthüllte im "Neo Magazin Royal" den "Verafake".Vergrößern des BildesJan Böhmermann enthüllte im "Neo Magazin Royal" den "Verafake". (Quelle: ZDF NEO/dpa-bilder)
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Mit dem "Verafake" hat Jan Böhmermann RTL gehörig vorgeführt. Seit klar ist, dass er den Kandidaten "Robin" in der Kuppelshow "Schwiegertochter gesucht" einschleuste, versucht man sich beim Kölner Sender um Schadensbegrenzung. Doch die gerät unfreiwillig komisch.

Jan Böhmermann hatte am Donnerstagabend in seiner Show "Neo Magazin Royale" gezeigt, wie seine Redaktion zwei Schauspieler als Kandidaten in Vera Int-Veens Reality-Doku einschmuggelte. Andreas Schneiders (55) hatte sich als biertrinkender Vater René ausgegeben, Simon Steinhorst (30) als Eisenbahnfreak und Schildkrötenliebhaber Robin. Ihre vorgetäuschte Suche nach einer Frau für Robin lief am 10. April bei RTL.

RTL nahm in einem ausführlichen Statement zu zahlreichen Einzelvorwürfen Stellung und versucht zu retten, was noch zu retten ist. Das liest sich allerdings zum Teil wie die noch größere Satire. Zudem muss der Sender zahlreiche Fehler eingestehen.

So erklärte Böhmermann im "Neo Magazin Royale" etwa, dem vermeintlichen Kandidaten Robin seien von RTL die Texte vorgegeben worden. Dazu der Sender: "Dem Protagonisten wurde ein konkreter Textvorschlag gemacht, um seine Liebe zu Schildkröten zu dokumentieren. Das war genau genommen falsch."

"Eindeutig ein Fehler"

Ebenso falsch sei es gewesen, nicht darauf zu bestehen, die Ausweise der Kandidaten zu sehen. Mietvertrag und eidesstattliche Erklärung hätten als Fälschung vorgelegen. "Eindeutig ein Fehler" war laut RTL zudem die Falschangabe beim Alkoholkonsum des Vaters. Der weinerliche René gab an, acht Bier am Tag zu trinken. Das Produktionsteam vermerkte dennoch "Nein" bei der Frage nach dem täglichen Alkoholkonsum.

"Keine gezielte Manipulation"

Zu dem Vorwurf, die Produzenten hätten Accessoires wie Schildkröten und ein riesiges Puzzle zu dem Dreh mitgebracht, um den Kandidaten noch wunderlicher wirken zu lassen, hieß es: "Wer gern Schildkröten sammelt, bekommt diese oft auch geschenkt. Ob Schildkröten oder Puzzle, es handelt sich um Gastgeschenke, nicht um gezielte Manipulation oder Verdrehung von Tatsachen."

Bei der geringen Höhe der Aufwandsentschädigung (insgesamt 150 Euro für bis zu 30 Drehtage) sei zu beachten, dass bei einer höheren Summe Arbeitslosen die Bezüge gestrichen würden - und als solche hätten sich die Schauspieler ausgegeben. Zudem erklärte RTL: "Die Aufwandsentschädigung ist nicht die Motivation der Protagonisten, die im Rahmen einer TV-Sendung einen Partner suchen."

Immerhin in einem Punkt konnte man Böhmermanns Kritik weit von sich weisen: Dass der Vertrag bewusst erst knapp zwei Monate später verschickt worden sei, sei so nicht richtig. Er sei deutlich früher verschickt worden. Die beiden Schauspieler seien in ihrer angemieteten Wohnung aber nicht mehr erreichbar gewesen.

"Fehler in der Sorgfaltspflicht"

Insgesamt gab sich der Sender reumütig und kündigte Konsequenzen an, die jedoch recht mild ausfallen. "Bei der Produktion einer Folge von 'Schwiegertochter gesucht' sind Fehler im Bereich der redaktionellen Sorgfaltspflicht gemacht worden", sagte Unterhaltungschef Tom Sänger in einer Mitteilung. "Dazu stehen wir gemeinsam mit der Produktionsfirma Warner. Die Produktion der aktuellen Staffel wird daher von einem neuen Team realisiert. Gemeinsam mit dem Produzenten sorgen wir dafür, dass sich die Fehler nicht wiederholen."

"Wir sind ihm komplett auf den Leim gegangen"

"Respekt an Herr Böhmermann", sagte René Jamm von der Produktionsfirma Warner Bros. ITVP Deutschland GmbH. "Wir sind ihm komplett auf den Leim gegangen, denn er hat uns einen sympathischen Schwiegersohn präsentiert. Wir haben uns in ihn 'verliebt' und in diesem Fall gleichzeitig unsere redaktionelle Aufsichtspflicht missachtet. Wir werden dafür die Verantwortung übernehmen und inhaltlich sowie personell umstrukturieren."

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