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ARD-"Tatort" am Sonntag: So gut ist "Es lebe der Tod"


"Tatort: Es lebe der Tod"
Kommissar Murot und der große Schmerz

t-online, Nina Bogert-Duin

Aktualisiert am 20.11.2016Lesedauer: 2 Min.
Auch für diese Frau kommen die Bemühungen des Kommissars im "Tatort: Es lebe der Tod" zu spät.Vergrößern des BildesAuch für diese Frau kommen die Bemühungen des Kommissars im "Tatort: Es lebe der Tod" zu spät. (Quelle: HR)
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Dieser "Tatort" kommt auf leisen Sohlen daher. Kein Geballer, keine Verfolgungsjagden, keine Prügeleien. Doch gerade durch seine Ruhe entwickelt die Episode "Es lebe der Tod" mit Kommissar Felix Murot (Ulrich Tukur) eine Wucht, die den Zuschauer in ihren Bann ziehen wird. Unbedingt einschalten.

Worum geht es?

Die Toten scheinen glücklich zu sein. Mit gelösten, fast andächtigen Gesichtszügen liegen sie friedlich in verschiedenen Badewannen und haben ihr Leben augenscheinlich ganz gelöst ausgehaucht. Was hat sie, allesamt Menschen in den besten Jahren, dazu gebracht, in den Tod zu gehen?

Der Serienmörder (Jens Harzer) spürt den Wiesbadener Hauptkommissar Felix Murot sogar selbst und ziemlich schnell auf. Ja, Sie haben richtig gelesen. Der Mörder macht sich auch gar nicht die Mühe, sein Mitwirken am Tod der Menschen zu leugnen. Er sieht sich als Erlöser, der den in seinen Augen Lebensmüden zu einem würdevollen Tod verholfen hat. Ein Wahnsinniger? Mit der Zeit stellt sich heraus, dass der Kommissar in diesem Gespinst aus vermeintlich Heil bringenden Morden eine viel größere Rolle spielt, als er selbst wahrhaben will. Mehr noch: Er allein scheint der Grund für die Morde zu sein.

Warum lohnt sich das Einschalten?

Der Krimi lebt von seinen stillen Momenten. Besonders die Verhörszenen in der Kapelle des Gefängnisses sind eigentlich ein Kammerspiel. Die Dialoge zwischen Kommissar und Mörder laufen sehr ruhig ab, sie sind klar und schlicht, doch durch die eigenwillige Sprechmelodie des Schauspielers Harzer und seine besondere Betonung der Worte baut sich eine ungeheure Spannung auf. Ein verbaler Zweikampf. Überhaupt gibt Jens Harzer ("Same Same but different") in dieser zwiespältigen Rolle eine schauspielerische Glanzvorstellung.

Wie immer bei den "Tatorten" des Hessischen Rundfunks ("Im Schmerz geboren", "Wer bin ich?"), hat auch "Es lebe der Tod" eine weitere Ebene, die tiefer geht als der Kriminalfall an sich. Es werden Fragen nach dem Umgang mit seelischen Erkrankungen und Sterbehilfe aufgeworfen. Was macht ein Mensch, der aus dem Leben scheiden will und dabei Hilfe braucht? Ist die Sicht des Täters wirklich so falsch?

Verlässt Uli Tukur die "Tatort"-Bühne?

Regisseur Sebastian Marka und Drehbuchautor Erol Yesilkaya gelingt es durch virtuose Zeitsprünge, stimmungsvolle Bilder und nicht zuletzt mithilfe einer feinen, sachten Filmmusik, die Ruhe, die sich durch das konzentrierte Miteinander von Tukur und Harzer Bahn bricht, konstant zu halten. Die Zuschauer müssen Spannungen und Extreme aushalten und der sensationelle Schluss lässt uns zähneklappernd die Frage stellen: War das etwa Tukurs letzter "Tatort"?

"Tatort: Es lebe der Tod", 20. November 2016, 20.15 Uhr, ARD

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