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"Promis unter Palmen" ekeln Claudia Obert raus


Ab hier nur Trash
"Promis unter Palmen": Fieses Mobbing mit Konsequenzen

MeinungEine Kolumne von Janna Halbroth

23.04.2020Lesedauer: 4 Min.
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Claudia Obert ganz unten: Ihre Mitstreiter haben sie ins Wohnzimmer geekelt.Vergrößern des Bildes
Claudia Obert ganz unten: Ihre Mitstreiter haben sie ins Wohnzimmer geekelt. (Quelle: Sat.1)

Bei Sat.1 sind die Promis nicht unter Palmen, sondern verhaltenstechnisch eher unter aller Sau. In gemeinschaftlicher Mobbingarbeit ekeln Yotta, Spack und Co. Claudia Obert raus.

Erst vor Kurzem haben sich etliche Influencer zusammengetan, um sich gegen Mobbing und Hetze im Netz zu positionieren. Aber was ist schon das Internet verglichen mit dem Fernsehen? Eben, deswegen darf da natürlich nach Lust und Laune gemobbt und gehetzt werden.

Oder waren Carina Spack und Bastian Yotta gar nicht da, als die neuen Verhaltensregeln für Coolsein verteilt wurden? Mussten sie Werbung für Tee aufnehmen oder Geschlechtsverkehrtipps geben? Wir wissen es nicht. Was wir wissen ist allerdings, dass beide bei "Promis unter Palmen" große Freude daran haben, Claudia Obert nach feinster Mobbingdevise rauszuekeln. Mit Erfolg, soviel sei schon einmal vorweggenommen.

Unter Anleitung von Oberärgerfritze "Ich krieg schon wieder die Kotze"-Matthias Mangiapane reißt bei Yotta und Carina der Geduldsfaden. Vor allem Letztere hat jetzt eigenen Aussagen zufolge keine Lust mehr, das liebe Mädchen zu spielen und zeigt sich nun so, wie sie ist. Ja, zugegeben: Claudia Obert ist vielleicht anstrengend, auch war es nicht gerade fein, Carinas Handtuch samt Bikini vom Balkon zu schmeißen. Aber wer völlig ohne Knacks in der Birne ist, der werfe die erste Kokosnuss.

Der ausgetüftelte Yotta-Plan

"Wir müssen der versoffenen, unerzogenen Kabarettistin mal Manieren beibringen", so der Schlachtplan von Bastian Yotta. Abgesehen davon, dass er kurz Désirée Nick und Claudia Obert zu einer Person macht, doch ein ganz ausgetüftelter Plan. Am Abend werden weitere Vorgehensweisen diskutiert. Carina überlegt, mit der Zahnbürste von Claudia Dreck wegzubürsten, Mangiapane redet sich wie gewohnt in Rage. Von Pottsau über Hohlbratze bis Viech, hat er allerlei Beschimpfungen parat. Wenn er doch Verbformen mit solch einer Raffinesse und Vielfalt bilden tun könnte, es wäre eine wahre Freude. Kann er aber nicht.

Carina könnte dagegen Claudia "da jetzt so wegtreten" und Yotta meint: "Das ist die unerotischste Frau, die ich jemals gesehen habe" – und der hat ja schon viele gesehen und deswegen kann er auch beurteilen: "Die ist doch schizo, die Alte. Bipolar." Ja, so läuft Mobbing der Extraklasse und es geht noch weiter.

"Wenn man Scheiße anfasst, hat man Scheiße an der Hand"

Denn Claudia will einfach nur noch schlafen und sich die "Dummjacken" nicht weiter geben: "Wenn man Scheiße anfasst, hat man Scheiße an der Hand", erkennt sie, wäscht sich die Hände und legt sich hin. Doch da dreht Carina erst richtig auf, lässt die 58-Jährige nicht schlafen, knistert mit Chipstüten und gackert wie eine 13-Jährige auf Klassenfahrt in Buxtehude.

Als Claudia sich zu einem letzten Versuch aufbäumt, sich der Opferrolle zu entledigen und zum Gegenschlag ausholen will, setzt Carina ihr entgegen: "Hast du einen Schlaganfall. Passt ja zum Alter" oder: "Weißt du was der Unterschied zwischen uns und dir ist? Wir haben alle jemanden, der sich freut, wenn wir zurückkommen."

Mit der Finesse eines Kindergartenkindes steigt Bastian Yotta in das Geschehen ein. "Uh, ich habe heute ganz fiese Blähungen" richtet er sich mit dem Hinterteil in Richtung Claudia Obert. "Wo ist eigentlich Claudia? Schade, dass sie gar nicht da ist, ich hab sie schon fast vermisst", fragt er mit hell erleuchteten Augen neben ihr stehend in Erwartung schallenden Gelächters seiner Gespielen.

Dumm ist der, der Dummes tut

So geht es also ewig weiter und die Promis labern und schimpfen und wettern und der Einzige, der das irgendwie alles so gar nicht knorke findet, ist Maler und Lackierer Tobi. Vor Matheaufgaben bekommt er Durchfall. Allgemeinwissen will ihm einfach nicht einleuchten und regelmäßig plagt ihn die Ungewissheit: "Vielleicht bin ich auch irgendwie dumm oder so."

Aber: Dumm ist der, der Dummes tut. Das wusste schon Forrest Gump und so ist Tobi tatsächlich der Einzige, der nicht mitmacht bei diesem Schmierentheater. "Ich finde es nicht gut, wie sie behandelt wird", versucht er an die Vernunft seiner Mitstreiter zu appellieren, knöpft sich einen nach dem anderen einzeln vor. "Man kann trotzdem normal miteinander umgehen", fleht er und stößt damit nur auf müde Augen und falsches Lachen.

Da hilft nur eines, Tobi wendet sich an Claudia, gibt ihr ein "offenes Ohr, wo sie sich ausschütteln kann". Aber Claudia, die sonst eher Martinis schüttelt, mag nicht mehr. "Die ticken hier echt nicht richtig. Wie heißt es bei Asterix? Die spinnen, die Römer", quittiert sie den Dienst und verlässt nach einer Nacht auf dem Boden im Wohnzimmer die Show. Licht aus, Obert aus. Ende.

Das wahre Leben ist besser als Fernsehen

Traurig knipst man den Fernseher aus und denkt, die Bösen haben gewonnen. Aber manchmal ist das Leben tatsächlich besser als Fernsehen. Denn im wahren Leben sehen die Zuschauer unsere lieben "Promis unter Palmen"-Protagonisten auch noch von anderen Seiten. Yotta zum Beispiel konnte man betrachten, wie er Männern Sextipps gibt und rät, wenn Frauen beim Sex nicht alles mitmachen, was der Mann will, sich doch einfach die Freundin der Frau zu schnappen. Kam bei vielen eher so semigut an. RTL und Sat 1 wollen nicht mehr mit dem "Arnold Schwarzenegger für Arme", wie Désirée Nick den Yotta einst nannte, arbeiten.

Und Claudia Obert? Die ist im Netz mit ihren Sprüchen und ihrem Lifestyle inzwischen Kult geworden. Tja, "Karma is a Bitch", wie der Yotta so schön sagt und selbst Bitches müssen sich nicht alles gefallen lassen.

Verwendete Quellen
  • "Promis unter Palmen" vom 22. April 2020
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