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Warum Hersteller Diesel als klimafreundlicher bewerben


Trotz Stickstoffdioxid
Warum Hersteller Diesel als klimafreundlicher bewerben

dpa, Burkhard Fraune

05.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Autobahn: Laut Prognosen sind 2018 weniger Fahrzeuge verkauft worden als im Vorjahr.Vergrößern des BildesAutobahn: Laut Prognosen sind 2018 weniger Fahrzeuge verkauft worden als im Vorjahr. (Quelle: Jochen Tack)
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Die Deutschen kaufen weniger neue Autos als die Hersteller erwartet hatten. Deutsche Autohersteller wollen nun den Diesel stärker bewerben – als klimafreundlich.

Die deutschen Autobauer setzen trotz aller Debatten auf den Diesel. Für den Klimaschutz müsse der zuletzt stark gesunkene Dieselanteil an den Neuzulassungen wieder steigen, sagt Bernhard Mattes, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA). "Wir dürfen den Blick auf CO2 vor lauter Diskussionen über Stickstoffdioxid nicht verstellen", sagte Mattes. "Die Zukunft des Autos ist vor allem elektrisch." Aber Verbrenner würden noch lange gebraucht.

Mit weniger CO2 werben

Dieselantriebe stehen wegen des Ausstoßes von gesundheitsschädlichem Stickstoffdioxid seit Jahren in der Kritik, sie verbreiten aber weniger klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) als Benziner. Damit müsse die Branche wieder stärker werben, sagte Mattes.

In Westeuropa waren in den ersten neun Monaten 37 Prozent aller neu zugelassenen Autos Diesel. Zwei Drittel der Diesel, die im November in Deutschland neu zugelassen wurden, fallen laut VDA in die modernste Schadstoff-Norm Euro-6d-TEMP, die nach ersten Messungen weniger Stickstoffdioxid ausstoßen als frühere Modelle.

2018 weniger Autos verkauft als im Vorjahr

In Deutschland werden in diesem Jahr nach VDA-Prognose weniger Autos verkauft als 2017. Voraussichtlich rund 3,4 Millionen Neuzulassungen bis Jahresende entsprächen einem Minus von etwa einem Prozent. Mattes verweist darauf, dass das Vorjahr sehr stark gewesen sei. "Die Entwicklung des deutschen Pkw-Marktes 2018 ist erfreulich", hebt er hervor. "Er hat sich allen Widrigkeiten zum Trotz als sehr robust erwiesen." Eigentlich hatte der Verband mit 3,5 Millionen Neuzulassungen gerechnet.

Probleme machte in diesem Jahr ein neuer Abgasprüfstandard, der seit September gilt. Die Hersteller besaßen noch nicht für alle Modelle die Genehmigung und mussten ihre Produktion drosseln. Dieser Effekt sei auf wenige Monate begrenzt, sagt Mattes. Für das nächste Jahr rechnet der Verband dennoch mit etwas weniger als 3,4 Millionen Neuzulassungen und einem weiteren Minus von einem Prozent. Das sei aber mehr als der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Autoweltmarkt stagniert wegen Handelskonflikt

Inzwischen spüren die Autobauer den Handelskonflikt zwischen China und den USA. Der Export deutscher Hersteller aus den USA nach China sei in den ersten zehn Monaten dieses Jahres um ein Drittel zurückgegangen, teilt der VDA mit. Der Autoweltmarkt stagniere. Wie im Vorjahr werde er 2018 rund 85 Millionen Fahrzeuge umfassen, im nächsten Jahr dann um etwa ein Prozent auf 85,9 Millionen zulegen.

Mattes verteidigte die Reise von Spitzen der Autobauer Volkswagen, Daimler und BMW nach Washington zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump. "Sie haben über ihre Pläne für den US-Markt gesprochen, nicht über Handelsfragen", sagt der VDA-Chef. "Das ist etwas, was nicht unüblich ist." Auch in Deutschland rede die Industrie mit der Regierung über ihre Standortpläne. Ein gutes Zeichen sei, dass alle deutschen Herstellervertreter, die in Washington am Tisch saßen, von einer guten Atmosphäre gesprochen hätten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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