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BMTS-Patent: Bosch bringt neue variable Turbolader für Ottomotoren


Günstig, klein und sparsam
Neue Turbos für kleine Benzinmotoren von Bosch

SP-X, Peter Weißenberg

Aktualisiert am 28.04.2016Lesedauer: 3 Min.
Variable Turbinengeometrie mit verstellbaren Klappen.Vergrößern des BildesVariable Turbinengeometrie mit verstellbaren Klappen. (Quelle: Hersteller-bilder)
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Bald kommt der Turbokick für alle - auch für günstige Kleinwagen: Bosch stellt eine neue Generation von Turboladern mit variablen Schaufeln in Aussicht.

Kleine Turbos für kleine Autos

Im Speziellen für alle Benziner - auch die ganz kleinen, billigen. Während nämlich bei den Selbstzündern praktisch ganz Europa längst turbogestützt herumdieselt, ist im Benziner dort häufig noch ein Sauger am Werk. Schließlich gilt für die Hersteller: Kleines Auto, kleiner Gewinn. Also müssen sich gerade die Käufer der kleinsten Autos in Basis-Ausstattung mit Einfach-Technik bescheiden.

Aber auch, wer bereits einen der modernen Downsizing-Benziner fährt, ist im Normalbetrieb nicht immer glücklich: Der Turboschwung setzt später und weniger harmonisch als beim vergleichbaren Diesel ein, und der Verbrauch kommt nur bei äußerst asketischen Gasfüßen in die Nähe der Prüfstand-Werte.

Variable Schaufeln sorgen für den Kick

Der bessere Turbo-Kick liegt beim Diesel auch daran, dass dort meist ein Kranz variabel verstellbarer Klappen für die einströmende Luft dafür sorgt, dass sich die Turbinengeometrie anpassen lässt. Auch bei niedrigeren Drehzahlen kann der Lader dort schon harmonisch loslegen.

Wer’s nicht verstanden hat: "Das Prinzip funktioniert etwa so wie bei einem Gartenschlauch, wenn der Wasserdruck schlapp ist", erklärt Kutsch. Dann verringert ein Druck auf den Schlauch den Durchmesser - und lässt einen schärferen Strahl aus dem Schlauch schießen.

Blöd nur, dass ein Turbolader nicht mit beschaulich fließendem Leitungswasser arbeitet. In die Höllenmaschine strömt beim Benziner mehr als 1000 Grad heiße Luft, und die wird bei bis zu 300.000 Umdrehungen in der Minute verdichtet, abgekühlt und bei etwas über 150 Grad wieder in den Motor zurückgeführt.

Der Diesel hat es kühler

Der Diesel dagegen arbeitet bei mindestens 100 Grad weniger Abgas-Temperatur aus dem Motor. Das ist der Grund, warum bisher nur dort die variablen Klappen mit so günstigen Materialien hergestellt werden konnten, dass es sich für die Großserie rechnet.

2018 sollen die neuen Turbos kommen

Auch darum haben sich Bosch und Mahle 2008 beim Turbo zusammengetan - und die variable Turbinengeometrie auch für den Benziner massentauglich gemacht. Ab 2018 wird es erste 1,0- bis 1,6-Liter-Benziner-Turbos nach dem BMTS-Patent geben, die zudem noch von einer schwimmenden Deckscheibe abgeschirmt werden. Durch diese FNT genannte Technik muss das Spiel der Einheit nicht so groß sein. Preiswert, robust und einfach soll der Lader schließlich sein.

Hohe Zuverlässigkeit versprochen

Denn das war lange nicht selbstverständlich, weiß auch Kutsch. Der Turbo hatte früher einen ebenso unsoliden Ruf wie mancher Sportwagenfahrer: Hektischer Säufer mit kurzer Lebensdauer. Zumindest, wenn der Lader auch bei einem fünf Jahre alten Kleinwagen wegen kleinster Unwucht durchdrehen würde, käme das wohl einem Totalschaden gleich. Darum ist es eine BMTS-Kernanforderung an die neuen Turbos, dass sie mindestens 250.000 Kilometer halten. Bei City-Autos bedeutet das statistisch einige Jahrzehnte Autoleben.

Hersteller wie VW und BMW haben die beiden deutschen Zulieferer auch deswegen zu einer Zusammenarbeit als Newcomer auf dem Turbomarkt gedrängt, weil sie nicht allein von US-Firmen oder japanischen Spezialisten abhängig sein wollen. Denn gerade bei den kleineren Fahrzeugen hängt ihr Erfolg bei den Kunden von erhöhter Sparsamkeit der Benziner ab. Und da haben die Deutschen strategische Partner gern vor der Tür.

Mehr Durchzug, aber weniger Verbrauch

Denn die Motoren müssen noch viel sauberer werden - das verlangen die Behörden weltweit. Auch im Benziner wird darum wie beim Diesel der Partikelfilter zusätzlich zum Kat kommen, ist sich Kutsch sicher. Genau deshalb haben die Schwaben ihren FNT-Turbo entwickelt.

Mit der Technik lässt es sich nämlich nicht nur bis zu 20 Prozent verbrauchsärmer fahren. Der neue Lader garantiert auch ein spritzigeres Anspringen schon bei niedrigen Drehzahlen.

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