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Die 15 stärksten Sportwagen der Welt


Mehr als 350 km/h!
Die stärksten Sportwagen der Welt

Christian Fenselau

Aktualisiert am 27.01.2017Lesedauer: 4 Min.
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Koenigsegg One:1Vergrößern des Bildes
Koenigsegg One:1 (Quelle: Koenigsegg)

Wer bei Super-Sportwagen zuerst an

Auf dem Videoportal Youtube gibt es unzählige Clips, in denen superreiche Möchtegerns ihren Supersportler peinlicherweise zu Schrott fahren; dann entstehen mit einem unbedachten Tritt aufs Gaspedal mehrere Hunderttausend Euro Schaden. Kein Wunder, denn um 750 oder mehr Pferdestärken bewegen zu können, braucht man nicht nur ein dickes Portemonnaie.

Über 350 km/h

Damit die Liste der stärksten Sportwagen nicht zu lang wird, haben wir strenge Kriterien angelegt: Der Motor muss das Fahrzeug in weniger als drei Sekunden auf Tempo 100 bringen, die Höchstgeschwindigkeit muss 350 Kilometer pro Stunde überschreiten. Ebenfalls wichtig: Die Autos müssen eine Straßenzulassung haben, denn es geht hier weder um Spezial-Rennwagen noch um Testfahrzeuge für abgesperrte Pisten.

Eine Grundvoraussetzung ist ebenfalls, dass der Sportwagen mindestens als Mini-Serie gebaut werden muss. Es handelt sich hier also nicht um eine Liste von Einzelanfertigungen, sondern um offizielle Modelle der Hersteller.

Dass es sich trotz allem um Einzelstücke handelt, sollte klar sein. Wer eine sechs- oder sogar siebenstellige Summe auf den Tisch legt, hat ein Recht auf individuelle Ausstattung in Handarbeit. Die Manufakturen tragen dem Rechnung und erfüllen zahlreiche Wünsche. Ein millionenschwerer Sportwagen läuft schließlich nicht als Massenware vom Band.

Kleine Manufakturen

Außer Ferrari oder Lamborghini sind es meistens kleine und vergleichsweise unbekannte Edelschmieden, die viel Leidenschaft und Zeit investieren, um einen Super-Sportwagen zu bauen. Das geht zwar ins Geld, aber die potenzielle Kundschaft ist nicht kleinlich.

Dabei reicht es nicht, nur die Einzelteile zusammenzuschrauben. Bei solch hohen Geschwindigkeiten können schon kleinste Ungenauigkeiten verheerende Folgen haben. Der Bau eines Supersportlers ist daher immer ein Wagnis – technisch sowie finanziell.

So musste etwa die deutsche Werkstatt 9FF Insolvenz anmelden. Und da gibt es noch einige Anekdoten der Autotester, zum Beispiel vom dänischen Hersteller Zenvo, deren ST1 (V8, 6,8 Liter) es zwar im Renn-Modus auf 1104 PS bringt, aber nur theoretisch. Denn der Renner hat drei Fahrmodi, bei denen das ESP nur bei der defensivsten Stufe "Wet" greift. Die beiden anderen Modi "Sport" und "Race" seien kaum beherrschbar, wie Profi-Tester nach einer Probefahrt berichteten. So ist der ST1 eher etwas zum Vorzeigen und nichts für den Ausflug auf eine Rennstrecke.

Beim Saleen S7, einem Twinturbo mit 7 Litern und 760 PS, tauchte ein anderes Problem auf: Der Abtrieb war so konstruiert, dass das Fahrzeug ab Tempo 220 sogar an einer Decke fahren könnte.

Soweit wäre noch alles gut, doch der Abtrieb war so stark, dass der Unterboden im Test bei 286 km/h auf der Fahrbahn aufsetzte. Das bedeutet, dass die angegebene Endgeschwindigkeit bei weitem nicht erreicht werden und ein allzu kräftiger Druck auf das Gaspedal gefährlich werden kann. Ob die Konstrukteure das Problem mittlerweile im Griff haben, wurde nicht berichtet.

Luxus-Ausstattung macht das Auto schwer

Umso bemerkenswerter ist die Leistung der Volkswagen-Tochter Bugatti, die schon seit Jahren bei ihrem Veyron 16.4 hohe Motorleistungen mit Luxus-Ausstattung kombiniert. Denn das geht aufs Gewicht. Der Veyron wiegt knapp 1900 Kilogramm, weshalb der Motor eine Nummer größer ausfallen muss. Die Konstrukteure gaben ihm daher gleich 16 Zylinder, das sind doppelt so viele wie bei den meisten Supersportlern, deren Antriebselement häufig acht Zylinder hat. Mit dem zwei Tonnen schweren Chiron hat Bugatti die Messlatte weiter nach oben gelegt und die Motorstärke auf eindrucksvolle 1500 PS gesteigert.

Zu den erfolgreichen Sportwagenbauern kann sich auch die schwedische Manufaktur Koenigsegg zählen. Gleich mehrere Modelle bringen es auf mehr als 1000 PS. Herausragend dabei ist der One:1. Der Modellname steht für das Leistungsgewicht – ein PS pro Kilogramm. Der One:1 hat 1360 PS und wiegt genauso viel. Damit fährt er auch bei der Beschleunigung den meisten Motorrädern davon. 21,5 Sekunden benötigt er – nein, nicht von Null auf 100, sondern auf 400. Die Tachonadel bleibt erst bei 440 km/h stehen.

Ärgerlich ist jedoch, dass nur sechs Modelle gebaut worden sind, natürlich alle längst verkauft. Sollten Sie zufällig einen davon besitzen, fahren Sie bitte vorsichtig! Dass die Schweden sogar demnächst ein noch stärkeres Auto bauen wollen, ist hingegen kein Scherz. Der Koenigsegg Regera hat 1520 PS.

Ganz bei Null fangen die Sportwagenschmieden oft nicht an. Dann bildet ein Serienmodell von der Stange die Basis – das kann ein Porsche sein, ein Lotus oder auch ein Ford Mustang. Die Veränderungen sind jedoch so umfangreich, dass vom Ursprungsauto kaum etwas übrig bleibt. Zugegeben, sinnvoll ist ein Auto mit solchen Leistungen nicht. Auch nicht in einem Land ohne generelles Tempolimit wie Deutschland lassen sich die Boliden ausfahren. Zwar ist so mancher Supersportler abgeregelt wie der Bugatti Veyron, doch auch jene 415 km/h werden kaum auf einer Autobahn zu erreichen sein.


Nicht immer exakte Werksangaben

Nicht selten fehlt eine Werksangabe zur Endgeschwindigkeit, beim Ferrari Topfahrzeug, dem LaFerrari, heißt es nur "Über 350 km/h". Bei der Beschleunigung muss die Angabe reichen, dass es weniger als drei Sekunden bis Tempo 100 dauert. Ein Blick auf die Leistung des LaFerrari macht aber deutlich, dass hier Understatement betrieben wird. Der V12-Motor mit Hybrid-Unterstützung verfügt über 963 PS, um den roten Italiener ohne Umschweife auf über 350 Sachen zu jagen.

Bleibt noch der traurige Blick auf die Verfügbarkeit der Edelkisten. Wenn überhaupt, werden sie in Kleinserie produziert, die in der Regel sofort nach Ankündigung vergriffen ist. Der Preis ist den meisten Käufern egal, der Koenigsegg One:1 oder der Lamborghini Veneno kosten drei Millionen Euro und finden trotzdem genügend Käufer. So braucht man außer genügend Kleingeld auch ein wenig Glück, um sich mal in einen dieser Super-Sportwagen setzen zu können – den Gang zur nächsten Autovermietung kann man sich getrost sparen, dort finden sich nur lahme Kutschen von Mercedes oder Porsche.

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