Viele Babys brauchen für das nächtliche Einschlafen Mamas Brust. Gerade in der ersten Zeit macht das vielen Müttern nichts aus. Sie genießen sogar die besondere Nähe zu ihrem kleinen Wonneproppen. Das Problem: Für viele Säuglinge wird das allabendliche Einnicken beim Stillen zum unverzichtbaren Ritual, ohne das an Schlafen nicht mehr zu denken ist. Doch was ist, wenn Mama auch mal wieder ausgehen möchte?
Behutsam umgewöhnen
So lange es die Eltern nicht stört, dürfe das Kind beim Stillen einschlafen. Belaste dieses Ritual aber die Familie, sollte es dem Kind abgewöhnt werden, rät Mechthild Hoehl von der Interessengemeinschaft freiberuflicher Kinderkrankenschwestern (IG-Kikra). Radikal damit aufzuhören, führe aber meist zu lautstarkem Protest des Kindes. Besser sei, das Baby langsam umzugewöhnen.
Manche Babys wollen einfach kuscheln
Um zu testen, ob das Kind tatsächlich Hunger hat, könne die Muttermilch abgepumpt und dem Kind nachts im Fläschchen angeboten werden. Verweigert das Kind die Flasche, möchte es wahrscheinlich nur kuscheln, erklärt die Kinderkrankenschwester aus Pellingen bei Trier. Das könne ohne Stillen passieren. Möchte das Kind nachts trinken, obwohl es schon Brei bekommt und eigentlich satt sein sollte, hat es sich unter Umständen an das Ritual gewöhnt. Dann könnte die nächtlich angebotene Trinkmenge nach und nach reduziert werden.
Papa einbeziehen
Auch für die Beziehung zwischen Vater und Baby kann es problematisch sein, wenn sich das Einschlafen an der Brust zum festen Ritual auswächst. Denn dann wird es zunehmend schwierig für den Vater, das Kind auch einmal ins Bett zu bringen. Allerdings ist auch die regelmäßige Nähe zum männlichen Elternteil wichtig für das kleine Würmchen. Hier raten Experten dazu, dass Papa eine eigene Einschlafhilfe wie etwa Kuscheln oder sanftes Füßchen-Streicheln mit dem Kind entwickelt.