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Energiemix nach AKW-Aus: Deutschland bezieht nun aus diesen Ländern Atomstrom


Energiemix
Mehr als eine Woche ohne AKW – hier kommt jetzt unser Strom her


Aktualisiert am 26.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Das Kernkraftwerk Isar 2: Die verbleibenden drei Atommeiler in Deutschland sollen zum 15. April abgeschaltet werden.Vergrößern des Bildes
Das Kernkraftwerk Isar 2 (Archivbild): Der Reaktor ist seit einer Woche abgeschaltet. (Quelle: Wolfgang Maria Weber/imago-images-bilder)

Deutschland ist atomstromfrei – oder doch nicht? Woher die Energie in Deutschland nach dem Aus der AKW jetzt kommt.

Etwas mehr als eine Woche ist es her, dass in Deutschland die drei letzten Kernkraftwerke vom Netz gegangen sind: Seit dem 16. April stehen die Reaktoren in den AKWs Isar 2 (Bayern), Emsland (Niedersachsen) und Neckarwestheim 2 (Baden-Württemberg) still (hier lesen Sie mehr dazu). Aber ist Deutschland deshalb wirklich frei von Atomstrom?

Um dieser Frage nachzugehen, hat t-online einen Blick auf die aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur geworfen. Antwort: wohl kaum.

Das liegt vor allem daran, dass Deutschland in der ersten Wochen ohne Kernkraft im erheblichen Umfang Strom aus anderen Ländern importieren musste. Vom 16. April, dem ersten Tag ohne AKWs, bis Sonntag, 23. April, ergibt sich nach Angaben der Bundesnetzagentur ein Strom-Nettoimport in Höhe von 28.168 Megawattstunden.

Auch am Dienstag, 25. April, waren nach Angaben der Netzagentur die Importe von Strom größer als die Exporte. Netto flossen 2.522 Megawattstunden Strom über die Grenzen nach Deutschland, der meiste stammte aus Dänemark.

Atomstrom aus Frankreich importiert

So war es auch in der ersten Woche nach dem AKW-Aus: Rund 16.500 Megawattstunden verkaufte uns unser nördlicher Nachbar – der vor allem grüne Windkraft nutzt, in seiner Geschichte nie auf Atomkraftwerke setzte. Aber: An einigen Tagen floss auch viel französischer Strom in unsere Netze. Am Sonntag, 23. April, etwa importierte Deutschland fast 2.000 Megawattstunden Strom aus Frankreich.

Genau zurückverfolgen lässt sich dies zwar nicht, dennoch gilt als sehr wahrscheinlich, dass dieser in großen Teilen aus Kernkraftwerken stammt. Denn: Frankreich setzt im großen Stil AKW zur Stromgewinnung ein, zwei Drittel des dort produzierten Stroms stammen aus Kernreaktoren.

Auch in Tschechien wird ein – deutlich kleinerer Teil – des Stroms weiter aus atomaren Brennstäben gewonnen. Aus Tschechien importierte Deutschland über die gesamte erste Woche nach dem Aus der deutschen AKWs rund 3.400 Megawattstunden Strom.

So sieht der deutsche Strommix jetzt aus

Dass Deutschland zuletzt überhaupt mehr Strom einkaufen musste, als es verkaufen konnte, liegt daran, dass der Verbrauch hierzulande höher war als die Produktion. Diese wiederum hat sich, wie erwartet, seit dem Atom-Aus vor einer Woche geändert.

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Hatte die Kernkraft am Sonntag, 16. April, dem Tag der Abschaltung der AKW, mit einer Gesamtleistung von 56.150 Megawattstunden noch einen Anteil von 5,3 Prozent an der deutschen Stromerzeugung, fiel dieser Wert am vergangenen Sonntag auf null.

Am Dienstag, 26. April, kam der deutsche Strom demnach überwiegend aus erneuerbaren Energien: Etwas mehr als 60 Prozent stammen aus der Windkraft, aus Solaranlagen, von Biomassekraftwerken, Wasserkraftwerken und aus der Verwertung von Müll. Aber: Mehr als 28 Prozent seines eigenen Stroms produzierte Deutschland am 26. April zugleich in Braunkohle-Meilern (16,9 Prozent) und in Gaskraftwerken (11,5 Prozent).

Verwendete Quellen
  • Energy-Charts.info: Nettostromerzeugung in Deutschland
  • Bundesnetzagentur: Smard-Statistik zu Nettoexporten
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