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Zecken: Ziehen nicht-sichtbare Kräfte die Parasiten an? Neue Erkenntnisse


Neue Möglichkeiten der Zeckenabwehr
Zecken werden durch unsichtbare Kräfte angezogen

Von t-online, nsa

Aktualisiert am 01.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Zecken-Alarm: Die Blutsauger übertragen eine Reihe gefährlicher Bakterien.Vergrößern des BildesZecken-Alarm: Die Blutsauger übertragen eine Reihe gefährlicher Bakterien. (Quelle: Ladislav Kubeš/getty-images-bilder)
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Der Wirt als Magnet: Zecken können durch elektrostatische Energie von ihrem Opfer angezogen werden, zeigt eine Studie. Das eröffnet neue Chancen zur Abwehr.

Ein Zeckenstich kann gefährlich werden. Denn dabei können die Tiere Krankheitserreger übertragen, die etwa die Lyme-Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) verursachen. Und: Das Infektionsrisiko steigt durch den Klimawandel – immer mehr Regionen in Deutschland werden zu FSME-Risikogebieten. Zudem siedeln sich zunehmend Zeckenarten bei uns an, die ursprünglich nicht in Deutschland heimisch waren und Krankheiten wie Fleck- und Q-Fieber übertragen können.

Der Schutz vor einem Zeckenstich wird also immer wichtiger. Doch wie sich die Parasiten bewegen, dazu halten sich hartnäckig einige Mythen. So glauben viele Menschen, Zecken würden auf Menschen und Tiere springen oder ihre Opfer anfliegen. Beides ist jedoch falsch. Die in Deutschland heimischen Arten bewegen sich weder springend noch fliegend fort – zumindest genau genommen.

Denn wie Forschende der britischen Universität Bristol nun entdeckt haben, sind Zecken unter bestimmten Umständen doch zu einer Art Flug fähig. Und diese Erkenntnis könnte künftig auch dabei helfen, die Blutsauger effektiv abzuwehren.

Wie von einem Magneten angezogen

Die Wissenschaftler wollten genauer wissen, wie genau Zecken zu ihrem Opfer finden. Die zentrale Frage war, ob sich die Tiere tatsächlich an ihren Wirt klammern und an ihm hochkrabbeln, wenn dieser an hohem Gras oder Gebüsch vorbeistreift oder länger an einer Stelle stehen bleibt.

Dabei entdeckte das Team einen weiteren Mechanismus, der es den Tieren offenbar erleichtert, auf sein Opfer zu gelangen: elektrostatische Anziehung. Sie kennen wir alle aus dem Alltag – etwa, wenn wir einen Luftballon an unseren Haaren reiben und diese zu "fliegen" beginnen.

Von diesem Effekt profitieren die Zecken: Durch die anziehende Wirkung elektrischer Felder werden sie angehoben und zum Körper von Mensch oder Tier transportiert, wie von einem Magneten angezogen. Sie fliegen also doch gewissermaßen.

"Flug" über mehrere Zentimeter Distanz

Die Wissenschaftler analysierten dazu im Labor, welche Anziehung elektrisch aufgeladene Kaninchenfelle auf Zecken in der Nähe ausübten. Und tatsächlich zog das Fell die Blutsauger an. Bis zu mehrere Zentimeter können sie so im "Flug" überwinden.

"Diese elektrostatische Aufladung geschieht auch bei Tieren in der Natur, wenn sie an Gegenständen in ihrer Umgebung wie Gras, Sand oder anderen Tieren reiben. Diese Aufladungen sind erstaunlich stark und können Hunderten, wenn nicht Tausenden von Volt entsprechen – mehr als Sie zu Hause aus Ihren Steckdosen herausbekommen", so Sam England, einer der beteiligten Forscher.

Die britischen Forscher hoffen nun, dass ihre Entdeckung dazu beitragen könnte, neue Abwehrmöglichkeiten gegen die Parasiten zu entwickeln. In Betracht kämen etwa antistatisch beschichtete Kleidung oder antistatische Sprays.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Current Biology: "Static electricity passively attracts ticks onto hosts"
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