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Verstopfung kann Alzheimer-Risiko steigern


Forschung zu Demenz
Dieses lästige Problem steigert das Alzheimer-Risiko


Aktualisiert am 22.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Verstopfung: Oft ist eine falsche Sitzposition auf der Toilette schuld an den Stuhlentleerungsstörungen.Vergrößern des Bildes
Verstopfung: Die Häufigkeit des Stuhlgangs beeinfluss offenbar auch die geistige Fitness. (Quelle: getty-images-bilder)

Verstopfung kann Demenz fördern. Wie neue Studien zeigen, hängen Veränderungen der Darmbakterien und geistiger Abbau zusammen.

Vor allem im Alter haben viele mit Verstopfung zu kämpfen. Doch auch in anderen Altersgruppen sind zahlreiche Menschen betroffen, was unter anderem auf ballaststoffarme Ernährung und Bewegungsmangel zurückzuführen ist.

Doch chronische Verstopfung – also Stuhlgang alle drei oder mehr Tage – kann nicht nur zu langfristigen Gesundheitsproblemen wie Entzündungen, hormonellem Ungleichgewicht und Angstzuständen und Depressionen führen. Chronische Verstopfung kann auch den kognitiven Abbau beschleunigen, wie neue Forschungsergebnisse zeigen, die nun auf der internationalen Konferenz der Alzheimer's Association in Amsterdam vorgestellt wurden.

Zusammensetzung der Darmbakterien beeinflusst Risiko für Demenz

Die dort vorgestellten Untersuchungen zeigen unter anderem, dass Betroffene mit seltenem Stuhlgang eine schlechtere kognitive Leistungsfähigkeit zeigten, die drei Jahren Alterung entsprach. Zwei Studien fanden zudem einen Zusammenhang zwischen bestimmten Darmbakterien und einem erhöhten Risiko, im Laufe des Lebens an Demenz zu erkranken. Andere Mikroben im Darm könnten hingegen helfen, das Gehirn gesund zu halten.

Um zu untersuchen, wie die Zusammensetzung der Darmbakterien mit der Gesundheit des Gehirns zusammenhängt, wertete Chaoran Ma, Professor an der University of Massachusetts Amherst, drei große Studien mit mehr als 110.000 Personen aus.

Ma und sein Team sammelten dazu Daten über die Häufigkeit des Stuhlgangs aller Teilnehmer in den Jahren 2012 bis 2013 und ließen sie selbst ihre geistigen Funktionen von 2014 bis 2017 einschätzen. Bei einer Untergruppe mit mehr als 12.000 Probanden wurde die geistige Leistungsfähigkeit zusätzlich zur Selbsteinschätzung durch medizinische Tests zwischen 2014 und 2018 gemessen.

Mangel an bestimmten Darmbakterien fördert geistigen Abbau

Die Forscher fanden heraus, dass Teilnehmer mit Verstopfung eine deutlich schlechtere geistige Funktion zeigten im Vergleich zu jenen Probanden mit täglichem Stuhlgang. Sie hatten weniger Mikroben im Darm, die für die Verdauung von Nahrungsfasern zuständig sind. Die Häufigkeit des Stuhlgangs alle drei Tage oder weniger war dabei mit einer 73 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit geistigen Abbaus verbunden.

Die Forscher machten aber noch eine weitere Entdeckung: Auch Menschen, die mehr als zweimal täglich Stuhlgang hatten, zeigten ein leicht erhöhtes Risiko für kognitiven Abbau.

Gesunde Ernährung und und Bewegung auch fürs Gehirn wichtig

"Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, dass Ärzte mit ihren älteren Patienten über die Darmgesundheit und insbesondere über Verstopfung sprechen", sagte Dong Wang, Assistenzprofessor an der Harvard Medical School und leitender Forscher dieser Studie.

"Zu den Maßnahmen zur Vorbeugung von Verstopfung und zur Verbesserung der Darmgesundheit gehören eine gesunde Ernährung mit ballaststoff- und polyphenolreichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, die Einnahme von Ballaststoffpräparaten, tägliches Trinken von viel Wasser und regelmäßige körperliche Betätigung."

Hoffnung auf neue Therapien gegen Demenz

"Unsere Körpersysteme sind alle miteinander verbunden", sagte Heather M. Snyder, Vizepräsidentin der Alzheimer's Association für medizinische und wissenschaftliche Beziehungen. "Wenn ein System nicht richtig funktioniert, wirkt sich das auf andere Systeme aus."

Die neuen Ergebnisse ergänzen die wachsende Forschung zum Zusammenhang zwischen einem gesunden Darm mit einem gesunden Gehirn. Forscher hoffen diesbezüglich auf weitere Antwoirten. Denn diese können helfen, therapeutische und Risiken mindernde Ansätze für die Alzheimer-Erkrankung und andere Demenzerkrankungen zu entwickeln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Alzheimer’s Association: "Constipation Associated with Cognitive Aging and Decline" (englisch)
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