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Hyperpigmentierung der Haut: Ursachen & Behandlung


Dunklere Haut
Was ist Hyperpigmentierung – und lässt sie sich behandeln?


Aktualisiert am 15.04.2024Lesedauer: 5 Min.
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Eine Frau mit zahlreichen Pigmentflecken im Gesicht, Schulter- und NackenbereichVergrößern des Bildes
Eine Frau mit zahlreichen Pigmentflecken im Gesicht, Schulter- und Nackenbereich: Typische Beispiele für eine Hyperpigmentierung sind Sommersprossen und Sonnen- oder Altersflecken, die in häufig der Sonne ausgesetzten Hautbereichen sehr zahlreich auftreten können. (Quelle: FG Trade/getty-images-bilder)

Eine Hyperpigmentierung der Haut – etwa im Gesicht – ist selten gefährlich, kann aber seelisch belasten. Lesen Sie hier, was dahintersteckt und was hilft.

Wenn die Haut stellenweise oder am ganzen Körper dunkler ist als normal, deutet das auf eine Hyperpigmentierung hin. Eine solche Hautverfärbung kann je nach Ursache angeboren sein oder erst im Lauf des Lebens auftreten.

Was ist Hyperpigmentierung?

Im engeren Sinne ist mit Hyperpigmentierung eine Pigmentstörung der Haut gemeint, die durch einen Überschuss an Melanin bedingt ist:

  • Der Wortteil "hyper" bedeutet "über" oder "übermäßig".
  • Melanin ist ein Pigment, das der Haut ihre natürliche Farbe verleiht.

Gebildet wird Melanin von speziellen Zellen in der äußeren Hautschicht, den Melanozyten. Diese geben es an benachbarte hornbildende Zellen – sogenannte Keratinozyten – ab. Dort eingelagert, schützt das Pigment die im Zellkern gespeicherte Erbinformation vor Schäden durch UV-Strahlung. Eine Hyperpigmentierung kann entstehen, indem sich Melanin vermehrt bildet und/oder ablagert.

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Im weiteren Sinne kann mit Hyperpigmentierung auch eine krankhafte Verfärbung der Haut durch andere Pigmente gemeint sein – wie infolge von Medikamenten- oder Metalleinlagerungen. Ein Beispiel hierfür ist die Argyrie: Dabei ist die Haut (etwa nach Einnahme silberhaltiger Arzneimittel oder längerem Hautkontakt mit Silber) dauerhaft schiefergrau bis bläulich verfärbt.

Was kann eine Hyperpigmentierung verursachen?

Wie viel Melanin die Haut bildet, hängt von der erblichen Veranlagung eines Menschen ab – und damit von seinem Hauttyp. Zudem regen UV-Strahlung (vor allem UV-B-Strahlung) und bestimmte Hormone die Bildung von Melanin an. Eine Hyperpigmentierung kann demnach durch vermehrte UV-Bestrahlung, erbliche und hormonelle Faktoren oder eine Kombination daraus entstehen.

Auch sonstige Einflüsse (wie etwa ständiger mechanischer Druck, Verletzungen oder Entzündungen der Haut) können dazu führen, dass die Bildung und/oder Ablagerung von Melanin in der Haut zunimmt. Hin und wieder – etwa bei einigen Erkrankungen – ist die genaue Ursache der Hyperpigmentierung nicht erkennbar.

Wichtigste Ursache ist UV-Strahlung

Die häufigste Form von Hyperpigmentierung ist die durch UV-Bestrahlung entstehende Bräune. Auslöser kann (zu) viel Sonne oder künstliche UV-Strahlung sein – etwa im Solarium. Auch nach einer medizinischen Lichttherapie (die beispielsweise zur Behandlung von Neurodermitis oder vorbeugend bei Sonnenallergie zum Einsatz kommen kann) sind die behandelten Hautbereiche manchmal dunkler pigmentiert.

Wichtiger Hinweis

Eine solche "Sonnenbräune" ist nicht gesund – sie zeigt bloß, dass die Haut schädliche UV-Strahlung abbekommen hat und nun versucht, sich zu schützen. Doch die Hyperpigmentierung bietet nur geringen Schutz. Mit jedem Sonnenbad steigt also das Risiko für weitere Hautschäden und späteren Hautkrebs – auch ohne Sonnenbrand. (Wie Sonnenbrand das Risiko für Hautkrebs erhöht, können Sie hier nachlesen.)

Eine weitere weitverbreitete Reaktion der Haut auf UV-Strahlung ist eine Hyperpigmentierung in Form von zahlreichen verstreuten Flecken, wie

  • Sommersprossen, die vor allem bei hellhäutigen Menschen vorkommen, und
  • Altersflecken, die eine Spätfolge übermäßiger UV-Bestrahlung sind.

Sommersprossen können schon im Kindesalter erscheinen und sich im späteren Leben langsam zurückbilden. Typischerweise ist diese harmlose fleckförmige Hyperpigmentierung über Gesicht, Arme und Schultern symmetrisch verteilt und tritt in sonnenreichen Jahreszeiten deutlicher hervor.

Altersflecken (auch Sonnenflecken genannt) treten hingegen mit steigendem Alter immer häufiger auf. Sie bilden sich vor allem an meist unbedeckten Hautstellen wie Gesicht und Handrücken. Die Hyperpigmentierung ist anfangs oft unauffällig, verstärkt sich aber unter UV-Bestrahlung, sodass die Pigmentflecken mit der Zeit immer dunkler werden.

Hormone können (mit) verantwortlich sein

Eine ebenfalls fleckige Hyperpigmentierung ist das Chloasma, auch Melasma genannt. Bei dessen Entstehung spielen neben UV-Strahlen häufig Hormone eine entscheidende Rolle – vor allem die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron.

Daher tritt das Chloasma beziehungsweise Melasma hauptsächlich in der Schwangerschaft auf. Mitunter ist die Hyperpigmentierung auch auf die Einnahme der Antibabypille, eine Hormonersatztherapie gegen Wechseljahresbeschwerden, einen hormonbildenden Tumor oder eine andere Ursache zurückzuführen.

Typisch für das Chloasma beziehungsweise Melasma sind meist symmetrisch verteilte Pigmentflecken in Hautbereichen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind – wie Gesicht (auf Stirn, Wangen oder um den Mund herum) oder Handrücken. Unter UV-Bestrahlung nimmt die Hyperpigmentierung weiter zu. Ist ihr Auslöser ausgeschaltet, bildet sie sich aber meist – wenn auch langsam über Jahre hinweg – wieder zurück.

Hormone können außerdem an der Entstehung einer weiter ausgebreiteten Hyperpigmentierung beteiligt sein. So kommt es bei bestimmten Erkrankungen mit hormonellen Störungen manchmal zu einer verstärkten Pigmentierung der Haut – zum Beispiel beim Morbus Addison (einer meist autoimmun bedingten Unterfunktion der Nebennierenrinde) oder bei einer Schilddrüsenüberfunktion.

Postinflammatorische Hyperpigmentierung

Wenn Hautentzündungen abheilen, kann an den betroffenen Stellen eine Hautverfärbung zurückbleiben – eine sogenannte postinflammatorische Hyperpigmentierung: Die Vorsilbe "post" bedeutet "nach" und der Fachbegriff "Inflammation" steht für "Entzündung".

Hautentzündungen können infolge von Hautverletzungen wie Kratz- und Schnittwunden, Verätzungen oder Verbrennungen entstehen. Zudem verursachen zahlreiche entzündliche Hautkrankheiten in den betroffenen Hautbereichen häufig eine Hyperpigmentierung, die über viele Jahre bestehen bleiben kann. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Akne
  • Arzneimittelexantheme
  • Ekzeme
  • Knötchenflechte
  • Lupus erythematodes
  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte

Bei einigen Grunderkrankungen, die bisweilen zu einer Hyperpigmentierung am ganzen Körper führen, können ebenfalls entzündliche Reaktionen an der Entstehung der Hautverfärbung beteiligt sein. Ein Beispiel hierfür ist die als Hämochromatose bezeichnete Stoffwechselstörung, bei der sich vermehrt Eisen und Melanin in der Haut ablagern. Eine mögliche Ursache: Eisen fördert die Entstehung von Entzündungen, was wiederum die Bildung von Melanin steigert.

Fototoxische Hyperpigmentierung

Bestimmte Stoffe können sich unter Einwirkung von UV-Strahlen so verändern, dass sie die Haut schädigen. Als Reaktion darauf entzündet sich die Haut vorübergehend. Fachleute bezeichnen solche Reaktionen und deren Auslöser als fototoxisch: Der Wortteil "foto" bedeutet "Licht" und "toxisch" heißt "giftig". Zurück bleibt typischerweise eine länger anhaltende Hyperpigmentierung.

Fototoxische Stoffe finden sich unter anderem in bestimmten Pflanzen (wie Herkulesstaude, Petersilie oder Sellerie). Die von ihnen ausgelöste Hautentzündung, auch Wiesengräserdermatitis genannt, verursacht oft ungewöhnliche Muster auf der Haut: Wo die Haut direkten Kontakt mit dem Auslöser hatte, bilden sich einem Sonnenbrand ähnelnde Symptome, die beispielsweise streifenförmig oder netzartig verteilt sein können. Wenige Wochen später heilt die Hautveränderung ab, wobei es zur Hyperpigmentierung kommt.

Zu den weiteren möglichen Ursachen für eine fototoxische Reaktion der Haut mit nachfolgender Hyperpigmentierung gehören:

  • Duftstoffe mit Bergamottöl, zum Beispiel in Kosmetika oder Parfüms (wodurch sich dunkle Pigmentflecken in Form ablaufender Tropfen bilden können)
  • verschiedene innerlich oder äußerliche angewendete Medikamente (wie Amiodaron gegen Herzrhythmusstörungen, Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline oder trizyklische Antidepressiva)

Mehr erfahren

Einige Medikamente können auch ohne Einwirkung von UV-Strahlen zu einer Hyperpigmentierung führen. Weitere Informationen zu verstärkt pigmentierter Haut als Nebenwirkung von Medikamenten finden Sie hier.

Angeborene (kongenitale) Hyperpigmentierung

Manchmal sind bereits bei der Geburt kleinere oder größere Hautstellen stärker pigmentiert als der Rest der Haut. Zwei Beispiele für eine solche angeborene Hyperpigmentierung sind der Café-au-Lait-Fleck und der Mongolenfleck:

  • Der Café-au-Lait-Fleck ist ein milchkaffeebrauner, scharf begrenzter Pigmentfleck von meist unregelmäßiger Form. Solche Flecken sind bei einem großen Teil der Bevölkerung zu finden. Sie sind von Geburt an vorhanden oder erscheinen in früher Kindheit.
  • Der Mongolenfleck ist ein graublauer, unscharf begrenzter Fleck, der vor allem bei Menschen von dunklerem Hauttyp vorkommt. Typischerweise befindet sich die Hyperpigmentierung im unteren Rücken direkt über dem Steißbein oder im Gesäßbereich und verblasst mit zunehmendem Alter.

In der Regel ist auch eine angeborene Hyperpigmentierung harmlos. Mitunter kann sie jedoch Anzeichen für eine Erkrankung sein: So treten beispielsweise Café-au-Lait-Flecken bei bestimmten Syndromen wie der Neurofibromatose gehäuft auf. Zu den weiteren Syndromen, die mit zahlreichen Pigmentflecken verbunden sein können, zählen:

  • Bloch-Sulzberger-Syndrom (Incontinentia pigmenti)
  • Leopard-Syndrom
  • Peutz-Jeghers-Syndrom

Wie lässt sich eine Hyperpigmentierung behandeln?

Eine Hyperpigmentierung ist meist gutartig. Dennoch ist es ratsam, sie fachärztlich untersuchen zu lassen. Denn nur eine (Haut-)Ärztin oder ein (Haut-)Arzt kann sicher feststellen, ob es sich wirklich um eine harmlose Pigmentstörung oder um eine andersartige Hautveränderung handelt.

Eine nachgewiesenermaßen harmlose Hyperpigmentierung erfordert keine Behandlung. Eine dahintersteckende Grunderkrankung sollten Betroffene jedoch angemessen behandeln (lassen) – womöglich geht dadurch auch die Hautverfärbung zurück. Sind Pigmentflecken als Nebenwirkung eines Arzneimittels aufgetreten, verblassen sie meist nach dessen Absetzen langsam wieder.

In den meisten Fällen ist zudem ein konsequenter Schutz der Haut vor Sonne und sonstigen UV-Strahlen wichtig, damit die Hyperpigmentierung sich nicht noch verstärkt. Häufig führt diese Maßnahme sogar dazu, dass sich die dunkleren Hautstellen zumindest ein wenig aufhellen.

Wer sich an den harmlosen Hautverfärbungen stört, kann sich für eine kosmetische Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt entscheiden: Es stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, um eine Hyperpigmentierung aufhellen oder entfernen zu lassen. Allerdings besteht dabei ein gewisses Risiko für Hautreizungen, wodurch die Pigmentierung der behandelten Haut sogar zunehmen kann. Interessierte lassen sich daher am besten fachärztlich darüber beraten, welche Verfahren für sie infrage kommen und welche Vor- und Nachteile diese haben.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 15.4.2024)
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