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Zwerchfellbruch-OP: Ablauf, Dauer der Krankschreibung, Nachbehandlung


Meist als Schlüsselloch-OP
Diagnose Zwerchfellbruch: Das passiert bei der OP


Aktualisiert am 24.05.2023Lesedauer: 4 Min.
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Eine Ärztin im Gespräch mit einem älteren PatientenVergrößern des Bildes
Bei einem Zwerchfellbruch kann manchmal eine OP nötig sein. (Quelle: seb_ra/getty-images-bilder)

Eine Zwerchfellbruch-OP ist nur in bestimmten Fällen nötig. Lesen Sie, wie die Operation verläuft und wie lange Betroffene krankgeschrieben sind.

Bei einem Zwerchfellbruch (Hiatushernie) sind Teile des Magens durch eine Lücke im Zwerchfell dort hingelangt, wo sie eigentlich nicht sein sollten: in den Brustraum. Die meisten Betroffenen bemerken dies nicht, nur wenige spüren deutliche Symptome. Welche Behandlung infrage kommt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine mögliche Therapiemethode ist die Zwerchfellbruch-OP.

Mehr wissen

Was ein Zwerchfellbruch ist und welche Symptome vorkommen können, erfahren Sie hier.

Wann ist eine Zwerchfellbruch-OP nötig?

Ziel einer Zwerchfellbruch-OP ist zum einen, mögliche Beschwerden zu lindern. Zum anderen soll sie möglichen Komplikationen vorbeugen, die im Rahmen einer Hiatushernie auftreten können.

Ob eine OP notwendig ist, richtet sich unter anderem danach, welche Form des Zwerchfellbruchs vorliegt. Fachleute unterscheiden vor allem zwischen

  • der axialen Hernie,
  • der paraösophagealen Hernie und
  • Mischformen, bei denen beide Hernienarten gleichzeitig auftreten.

Die axiale Hernie (Gleithernie) ist die mit Abstand häufigste Form des Zwerchfellbruchs. Dabei sind der Mageneingang und der obere Teil des Magens in den Brustraum gelangt.

Eine axiale Hernie muss in der Regel nur behandelt werden, wenn die betroffene Person dadurch Beschwerden hat. Dazu zählen typische Symptome einer Refluxkrankheit wie Sodbrennen, Schmerzen im Brustbereich, häufiges Aufstoßen und Völlegefühl. Meist ist dann jedoch keine Zwerchfellbruch-OP nötig – vielmehr kommen zunächst zum Beispiel Protonenpumpenhemmer zum Einsatz, welche die Magensäure reduzieren. Reicht die medikamentöse Therapie jedoch nicht aus, wird die Ärztin oder der Arzt möglicherweise eine Zwerchfellbruch-OP vorschlagen.

Bei der selteneren paraösophagealen Hernie (paraösophageal = neben der Speiseröhre) liegt der Teil des Magens, in den die Speiseröhre mündet, an der richtigen Stelle. Jedoch ist der am höchsten gelegene Magenteil neben die Speiseröhre im Brustraum gelangt. Diese Form des Zwerchfellbruchs sollte behandelt werden, denn sie führt eher zu Komplikationen als eine axiale Hernie. Dazu zählen zum Beispiel Gewebeeinklemmungen, Geschwüre oder Magenblutungen.

Bei Beschwerden sollte eine paraösophageale Hernie immer operiert werden. Hat die Person keinerlei Beschwerden, wird die Ärztin oder der Arzt abwägen, ob eine Zwerchfellbruch-OP nötig ist – in vielen Fällen wird die OP jedoch trotz Beschwerdefreiheit empfohlen, um möglichen Komplikationen vorzubeugen. Auch Mischformen beider Hernienarten machen fast immer eine Operation erforderlich.

Zwerchfellbruch: Was passiert bei der OP?

Im Rahmen einer Zwerchfellbruch-OP werden die "falsch" gelagerten Magenbereiche zunächst wieder in den Bauchraum rückverlagert. Anschließend können verschiedene OP-Verfahren zum Einsatz kommen, die häufig miteinander kombiniert werden.

Eine Zwerchfellbruch-OP lässt sich heute in den meisten Fällen als Schlüsselloch-Operation im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchführen. Die Chirurgin oder der Chirurg setzt wenige kleine Hautschnitte, durch die sie oder er verschiedene OP-Werkzeuge und eine Kamera ins Innere einführt. Seltener ist eine offene OP mit größerem Bauchschnitt nötig. Für eine Zwerchfellbruch-OP ist immer eine Vollnarkose notwendig.

Zwerchfellbruch: OP-Techniken

Bei der Hiatoplastik verkleinert die Chirurgin oder der Chirurg die Lücke im Zwerchfell, durch welche die Magenteile in den Brustraum gerutscht sind. Jeder Mensch hat eine solche Lücke im Zwerchfell: Durch sie verläuft die Speiseröhre. Bei Personen mit einer Hernie ist diese Lücke jedoch vergrößert. Ist die Lücke sehr groß, kann während der OP zusätzlich ein Kunststoffnetz auf die Nähte gesetzt werden, um den Bruch zu stabilisieren.

Ein Zwerchfellbruch begünstigt, dass Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt, was eine Refluxkrankheit zur Folge haben kann. Bei der Fundoplicatio, die in der Regel mit einer Hiatoplastik kombiniert wird, legt die Chirurgin oder der Chirurg einen Teil des Magens wie eine Manschette um den unteren Teil der Speiseröhre. Auf diese Weise wird der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen gestärkt. Dies erschwert den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre. Es gibt verschiedene Varianten der Fundoplicatio. Sie unterscheiden sich hauptsächlich darin, auf welche Weise und in welchem Umfang die Manschette zum Einsatz kommt.

Bei der Gastropexie wird der obere Teil der Magens (Magenfundus) innerhalb der Bauchhöhle befestigt, damit er sich nicht erneut verschieben kann. Je nach OP-Verfahren fixiert die Chirurgin oder der Chirurg bestimmte Magenbereiche an der Bauchdecke und/oder am Zwerchfell (Fundo-Phrenicopexie).

Zwerchfellbruch-OP: Welche Komplikationen sind möglich?

Jede Operation birgt gewisse Risiken. Während der OP kann es etwa zu Verletzungen/Blutungen von Magen, Speiseröhre, Milz, Darm oder Gefäßen kommen. Werden Zwerchfell oder Lunge verletzt, können Luft, Gas oder Blut in den Brustraum gelangen und die Lunge verdrängen (Pneumothorax).

Zu Komplikationen nach der OP zählen unter anderem Wundinfektionen, Verengungen des Mageneingangs mit Schluckbeschwerden oder eine übermäßige Gasansammlung im Magen.

Über die Häufigkeit solcher Komplikationen gibt es unterschiedliche Angaben. Vor einer Zwerchfellbruch-OP wird die Ärztin oder der Arzt die erkrankte Personen über mögliche Risiken aufklären.

Zwerchfellbruch-OP: Wie lange krankgeschrieben?

Wie lange Betroffene nach einer Zwerchfellbruch-OP krankgeschrieben sind, ist von Person zu Person unterschiedlich. In der Regel ist ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt nötig. Die Dauer der Krankschreibung hängt unter anderem davon ab, wie alt die Person ist, ob bestimmte Vorerkrankungen bestehen, ob der Zwerchfellbruch bereits zu Komplikationen geführt hat und wie die OP verlaufen ist. Zudem spielt eine Rolle, in welchem Beruf die Person tätig ist.

Wie sieht die Nachbehandlung aus?

Nach der OP kann die Patientin oder der Patient meist schon bald wieder langsam Nahrung zu sich nehmen. In manchen Fällen ist aber auch eine vorübergehende Magensonde nötig. Starkes Husten oder Würgen sollten operierte Personen möglichst vermeiden.

Um den Erfolg der OP beurteilen zu können, kann nach der OP eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel Aufschluss bringen. Die weitere Behandlung kann in der hausärztlichen Praxis erfolgen. Manche Personen haben nach der Zwerchfellbruch-OP erneut Beschwerden durch zurückfliegenden Magensaft. Die Hausärztin oder der Hausarzt wird sich daher nach Beschwerden erkundigen und bei Auffälligkeiten weitere Untersuchungen oder Behandlungen veranlassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Eigenverlag, Köln 2022
  • "Zwerchfellhernie". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 28.12.2022)
  • Hahn, J.: "Checkliste Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2018
  • Largiadèr, F., Saeger, H., Keel, M.: "Checkliste Chirurgie". Thieme, Stuttgart 2016
  • Baenkler, H., et al.: "Kurzlehrbuch Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2015
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): "Gastroösophageale Refluxkrankheit" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021-013 (Stand: 2014)
  • Schumpelick, V., Siewert, J., Rothmund. M.: "Praxis der Viszeralchirurgie". Springer, Heidelberg 2006
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