Zwerchfellbruch: Rückenschmerzen als typisches Symptom?

Vom Bandscheibenvorfall bis zum Herzinfarkt: Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Lesen Sie, ob auch ein Zwerchfellbruch dahinterstecken kann.

Rückenschmerzen bringen viele Menschen mit Verspannungen, Verschleißerscheinungen oder einem Bandscheibenvorfall in Verbindung. Aber auch verschiedene innere Erkrankungen können zu Rückenschmerzen führen. Dann strahlt der Schmerz aus einer anderen Körperregion bis in den Rücken aus – zum Beispiel aus dem Brust- oder Bauchraum.

Möglicherweise kann auch ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie) zu ausstrahlenden Rückenschmerzen führen. Ein übliches Symptom ist dies jedoch nicht.

Was ist ein Zwerchfellbruch?

Normalerweise sind Bauch- und Brustraum durch eine Muskelplatte – das Zwerchfell – gut voneinander getrennt. Im Zwerchfell befindet sich lediglich eine kleine Lücke, durch welche die Speiseröhre in den Magen mündet.

Ist die Lücke im Zwerchfell jedoch zu groß, können Teile des Magens in den Brustraum geraten. Dann liegt ein Zwerchfellbruch vor. Die meisten Betroffenen haben keine Beschwerden und müssen auch nicht behandelt werden. In anderen Fällen führt ein Zwerchfellbruch jedoch zu deutlichen Symptomen.

Wie kann ein Zwerchfellbruch zu Rückenschmerzen führen?

Durch die veränderte Lage des Magens können unterschiedliche Beschwerden entstehen. Welche und inwieweit Rückenschmerzen dazugehören, hängt unter anderem von der Form des Zwerchfellbruchs ab.

Axialer Zwerchfellbruch und Rückenschmerzen

Bei dem mit Abstand am häufigsten vorkommenden axialen Zwerchfellbruch (axiale Hernie, Gleithernie) sind der Mageneingang und der obere Teil des Magens in den Bauchraum gelangt.

Meist ist diese Hernie ein Zufallsbefund, weil sie nur selten Beschwerden bereitet. Es können aber auch Symptome einer Refluxkrankheit auftreten. Dazu zählen vor allem Sodbrennen, Völlegefühl und saures Aufstoßen. Schmerzen hinter dem Brustbein kommen ebenfalls häufiger vor

Rückenschmerzen zählen hingegen nicht zu typischen Symptomen eines axialen Zwerchfellbruchs beziehungsweise einer Refluxkrankheit, können jedoch gelegentlich auftreten. Auszuschließen ist also nicht, dass die Schmerzen mitunter bis in den Rücken ausstrahlen, sodass es sich für die Person so anfühlt, als handele es sich um Rückenschmerzen.

Paraösophagealer Zwerchfellbruch und Rückenschmerzen

Seltener ist der sogenannte paraösophageale Zwerchfellbruch. Dabei rutscht der am höchsten gelegene Magenteil neben die Speiseröhre in den Bauchraum. Diese Form des Zwerchfellbruchs muss in der Regel behandelt werden und führt eher zu Beschwerden.

Häufige Symptome sind dann ein Druckgefühl in der Herzgegend oder im Brustraum, Schluckbeschwerden, Völlegefühl, Aufstoßen, Schluckauf, Atembeschwerden sowie Übelkeit und Erbrechen. Rückenschmerzen sind hingegen selbst bei sehr ausgeprägten paraösophagealen Hernien normalerweise kein übliches Symptom, aber grundsätzlich möglich.

Eine paraösophageale Hernie führt häufiger zu Komplikationen. Dazu zählen etwa Geschwüre, Magenblutungen und Gewebeeinklemmungen. Diese Komplikationen können mit Schmerzen verbunden sein, die theoretisch in den Rückenbereich ausstrahlen können.

Fazit

Rückenschmerzen sind in Verbindung mit einem Zwerchfellbruch zwar durchaus vorstellbar, aber kein typisches Symptom für diese Erkrankung. Es lässt sich nicht völlig ausschließen, dass Schmerzen aus dem Bereich des Magens/Zwerchfells in den Rücken ausstrahlen. Wichtig ist, Rückenschmerzen ärztlich abklären zu lassen, wenn sie über länger Zeit andauern und/oder die Beschwerden stark sind.